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Einmal siebter Himmel und zurueck

Einmal siebter Himmel und zurueck

Titel: Einmal siebter Himmel und zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Mikels
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immer nach Abenteuern gesucht, nach neuen Erfahrungen, kannte viele schöne Orte. Trotzdem fühlte sie sich bei Alex ausgesprochen wohl. Ein ganz neues Gefühl!
    Sie fuhren eine kiefernbestandene Schnellstraße entlang. Aus dem CD-Player ertönte sanfte Klaviermusik, die entspannend wirkte.
    “Wir müssten bald da sein.” Am Stadtrand verlangsamte Alex das Tempo. “Ich frage mal eben an der Tankstelle, wo die betreffende Straße ist.”
    Gillian wunderte sich. Früher hätte er so etwas nie gefragt. Damit, dass er es jetzt tat, nahm er vermutlich Rücksicht auf ihre Nervosität. Wenn sie sich verführen würden, wäre es zusätzlich belastend.
    Sie kurbelte die Scheibe herunter, um frische Luft hereinzulassen.
    “Wir sind ganz in der Nähe”, erklärte er, als er wiederkam.
    Gillian hatte auf einmal einen Kloß im Hals. Was wäre, wenn Lenore jeden Kontakt ablehnen würde?
    Alex lenkte den Geländewagen eine baumbestandene Straße mit einzelnen Bungalows entlang.
    “Da ist es. Mockingbird Lane 412.”
    Gillians Anspannung wuchs. Vielleicht war das Ganze ein Fehler!
    “Komm”, drängte Alex, der um den Wagen herumgegangen war, ihre Tür öffnete und ihr die Hand hinstreckte.
    Auf dem Weg zum Haus erinnerte Gillian sich daran, dass Mrs. Nevins doch immerhin einverstanden gewesen war, sie zu empfangen.
    Noch bevor sie ankamen, wurde die Tür geöffnet.
    Eine mollige Frau mit sorgfältig frisiertem weißem Haar, hellblauen Augen und freundlichem Gesichtsausdruck empfing sie. Mildred Nevins erklärte, sie hätte ihren Besuch seit Alex’ Anruf am Vortag erwartet. Sie blieb so lange stehen, dass Gillian schon dachte, sie würde sie nicht hereinlassen.
    “Kommen Sie”, bat sie schließlich.
    Gillian hielt Alex’ Hand ganz fest. Sie suchten nicht nach einem Bruder oder einer Schwester, denn das Baby war ja gestorben. Vielleicht hatten Rachel und Sean doch Recht. Sie glaubten, es brächte nichts, mit Lenore zu sprechen.
    Mildred ging vorsichtig am Stock vor ihnen her und führte sie auf eine Terrasse mit einem Blick zum Wald. “Setzen Sie sich bitte. ” Sie wies auf schmiedeeiserne Stühle mit fliederfarbenen Kissen. “Nun erzählen Sie mir, was Sie von mir wollen.”
    “Wir brauchen Ihre Hilfe”, begann Gillian.
    “Mr. Hunter hat mir Ihre Situation erklärt. Aber alles, was ich weiß, ist recht vage.”
    “Das macht nichts. Es wird auf alle Fälle mehr sein als das, was wir wissen.”
    “Was genau interessiert Sie denn?” Mrs. Nevins lehnte ihren Stock an den Tisch.
    “Sie wissen vermutlich schon, dass ich auf der Suche nach Lenore Selton bin.”
    “Nein”, mischte Alex sich ein, “ich sagte nur, dass wir erst mal Edith Selton ausfindig machen wollten.”
    Natürlich, das war logisches Vorgehen!
    Mrs. Nevins sah sie besorgt an. “Kennen Sie Edith und Lenore?“
    “Nein”, antwortete Gillian ehrlich, “beide nicht.”
    “Ach so.” Mrs. Nevins wirkte erleichtert. “Dann ist es einfacher, es Ihnen zu erzählen, Lenore lebt nicht mehr. Edith, ihre Schwester, war meine Freundin, wie Sie wissen. Als es passierte, arbeitete Edith noch an der Universität. Sie war eine Weile weg, um die Beerdigung zu organisieren. Das ist fünf, vielleicht sechs Jahre her.”
    Nun würden all die Fragen, die Gillian auf dem Herzen hatte, nicht mehr beantwortet werden! Sie wollte unbedingt wissen, ob ihr Vater sich wirklich mit Lenore eingelassen hatte. Hoffentlich wusste Mrs. Nevins wenigstens etwas!
    “Lenore hatte ein Baby, nicht wahr?”
    „Ja, Edith…”
    “Und wer war der Vater?” unterbrach Gillian sie. “Hat sie ihn je erwähnt?”
    “Na ja, er und Lenore waren nicht verheiratet, wie Sie vielleicht wissen.” Das schien ihr zu missfallen. “Soviel ich weiß, war er schon verheiratet. Edith fand es schrecklich, dass ihre Schwester die Geliebte eines verheirateten Mannes war.”
    Am liebsten wäre Gillian gegangen, dann müsste sie nicht länger mit der bitteren Wahrheit konfrontiert werden, dass ihr Vater tatsächlich eine Affäre gehabt hatte - und sogar ein uneheliches Kind.
    Verkrampft saß sie auf der Stuhlkante. Sie spürte, dass Alex sie beobachtete.
    Er schien zu ahnen, dass sie Angst vor Enthüllungen hatte. Nein, sie durfte nicht davonlaufen, schließlich war sie hergekommen, um die Wahrheit zu erfahren.
    “Wissen Sie etwas über den Mann?” hörte sie sich fragen. “Wie er heißt?”
    Hoffentlich sagt sie jetzt nicht Alan! betete Gillian.
    Alex rückte näher an sie heran, als wollte er sie

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