Einmal siebter Himmel und zurueck
Gesicht an ihrem Hals, schloss die Augen und ließ erschauernd los.
Nun war ihre Welt auch seine.
8. KAPITEL
Beim Aufwachen dachte er sofort an sie. Es war Jahre her, seit er an ein anderes weibliches Wesen als an seine Tochter gedacht hatte. In die zerwühlte Decke gewickelt, ließ er die Augen geschlossen und versuchte, nur zu empfinden. Als er den Kopf wendete, spürte er die Morgensonne im Gesicht.
Ohne hinzuschauen, wusste er, dass Gillian nicht mehr da war, dass er die Hand vergeblich nach ihr ausstreckte.
Er bereute kein bisschen, was geschehen war, hoffte jedoch, dass zwischen ihnen alles unkompliziert bleiben konnte.
Genussvoll sog er ihren Duft ein, der noch am Kissen haftete. Keine Sekunde dieser Nacht würde er vergessen. Er rollte sich zur Seite, ohne sich aufzusetzen.
Noch nie hatte er eine Frau so begehrt wie Gillian, und nur bei Nicki hatte er anfangs auch das Gefühl großer Nähe gehabt.
Hatte er sich etwa in Gillian verliebt? Das durfte nicht sein! Es würde alles zerstören!
“Mach die Augen auf! Ich wollte nur sehen, ob du noch schläfst. Du spielst Maulwurf, nicht?”
Es kostete ihn keine Anstrengung zu lächeln, Gillian zu sich herunterzuziehen, das Gesicht in ihrem Haar zu bergen, ihren Geruch einzuatmen.
Als sie fast auf ihm lag, packte er sie und zog sie zu sich.
“Alex! ” rief sie lachend, “du verrückter Kerl! “
“Ertappt!” Die Hand an ihrem Po, drückte er sie auf sich.
“Du überraschst mich immer wieder.”
Er schaute in ihre blitzenden grünen Augen. “Ist das gut oder schlecht?”
“Hmm, gut, aber…”
Mit einem Kuss brachte er Gillian zum Schweigen. Er wollte nicht, dass sie über das sprachen, was passiert war, wollte den Moment nicht zerstören. “Keine Analyse, bitte.”
Er spürte, wie sie lächelte. “Das ist das Merkwürdigste, was du je gesagt hast.”
Vielleicht war es merkwürdig, aber Alex wollte nicht zu viel denken. Wollte nicht von Gillian hören, dass sie es bereute, sondern nur den Augenblick genießen. Vielleicht bedeutete das, den Kopf in den Sand zu stecken, aber so konnte er das nächtliche Erlebnis noch ein wenig verlängern.
Gillian hockte gemütlich auf einem der Küchenstühle und genoss die warme Morgensonne, deren Strahlen sich durch die Jalousie stahlen. Aus dem Bad hörte sie, wie Alex unter der Dusche eine Arie aus “Rigoletto” sang. Hinter ihr gab die Kaffeemaschine die letzten Zischgeräusche von sich.
Ob Loretta wohl mit ihnen zum Flughafen fahren wollte, um Joe abzuholen?
Gillian reckte sich, um an das Telefon zu kommen.
Von Loretta erfuhr sie zu ihrer Überraschung, dass Joe bei ihr angerufen hatte und sie ihn gleich abholen würde. Gillian erzählte ihr kurz von dem Haus, das Alex entdeckt hatte.
“Oh, darüber wird Joe sich freuen! Er weiß, dass Alex die Wohnsituation schrecklich beengt findet. Manchmal …” Loretta schwieg einen Moment. “Er sagte mir mal, dass es ihm unangenehm sei, Alex zur Last zu fallen, aber der Arzt hätte ihm dringend geraten, in seinem Zustand nicht allein zu wohnen.”
“Die beiden werden sich schon zusammenraufen.”
“Das glaube ich auch”, meinte Loretta heiter.
Gillian legte auf. Loretta war wirklich sympathisch.
Pavarottis Rivale war nirgendwo zu sehen. Also plante Gillian, Omelette zuzubereiten, und schnitt schon Tomaten zurecht. Sie fühlte sich völlig entspannt und hatte kein bisschen das peinliche Gefühl des “am Morgen danach”.
Hatte sie Alex schon immer begehrt? Nachts, als sie noch atemlos war und ihre Haut feucht von Leidenschaft, hatte sie ihre Hand auf seine Brust gelegt, um seinen Herzschlag zu fühlen. In dem Moment wusste sie, dass es der glücklichste Augenblick ihres Lebens war. Es kam ihr so vor, als gehöre sie einfach zu ihm. Aber nachts, in den Armen des Geliebten, war es leicht, Dinge so zu sehen.
Nun, in der hellen Morgensonne, ging es ihr jedoch genauso! Sie konnte sich plötzlich vorstellen, dass eine Beziehung mit Alex funktionieren könnte.
Als sie Eier aus dem Kühlschrank nehmen wollte, schmunzelte sie angesichts der Ordnung, die darin herrschte. Sie bereitete das Omelett zu, trank noch einen Kaffee und stellte Käse auf den Tisch.
„Findest du alles, was du brauchst?” Alex stand plötzlich neben ihr und legte die Hand an ihren Rücken.
“Oh, ja, kein Problem.”
Er küsste sie zärtlich aufs Ohr. “Können wir nicht etwas später frühstücken?”
Gillian schloss die Augen, sie empfand die gleiche Sehnsucht …
Eine
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