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Einmal siebter Himmel und zurueck

Einmal siebter Himmel und zurueck

Titel: Einmal siebter Himmel und zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Mikels
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Stunde später waren sie wieder in der Küche. Plötzlich ging die Tür auf, und Joe stand mit seinem Rucksack da. Seine Augen wurden schmal.
    “Irgendwas ist hier anders als vorher”, stellte er statt einer Begrüßung fest.
    Alex, den Arm um Gillians Taille gelegt, fragte: “Was machst du denn schon hier?”
    “Ich habe doch Bescheid gesagt, dass ich heute zurückkomme.”
    “Ah ja.” Alex blickte auf die Uhr. “Aber erst heute Abend.”
    Das durchkreuzte Alex’ Pläne. Er hatte den Tag mit Gillian verbringen wollen.
    Sie stieß ihm unauffällig in die Rippen, um ihn zu ermahnen, seine Enttäuschung nicht zu zeigen.
    “Alex hat Neuigkeiten”, berichtete Gillian, um beide abzulenken.
    “Und? Welche?” fragte Joe.
    “Ich habe ein Haus gefunden.” Alex schrieb die Adresse auf einen Zettel. “Du kannst es dir ja mal ansehen und mir sagen, was du davon hältst.”
    “Da du bezahlst, hast du auch zu bestimmen.”
    Gillian stöhnte innerlich. Wieso verhielt Joe sich seinem Sohn gegenüber immer so undiplomatisch?
    Alex riss wütend den Zettel vom Block. “Schau es dir trotzdem an.” Er ließ das Blatt auf dem Tresen liegen.
    Am liebsten hätte Gillian beide geschüttelt. Sagt euch erst mal Guten Morgen!
    Und: Joe, wie war deine Reise? Geht es dir gut? Aber so was kam natürlich von keinem von beiden.
    “Loretta und ich sind auf dem Rückweg vom Flughafen an dem Haus vorbeigefahren.”
    Wieso hatte er das nicht gleich gesagt? Alex reagierte nicht.
    “Ich habe es Loretta erzählt, Alex”, erklärte Gillian, “und ihr gesagt, wo es ist.
    Tut mir Leid, wenn ich dir damit die Überraschung kaputtgemacht habe.”
    “Schon gut. Ist ja egal.”
    Dabei war das Haus so wichtig für ihn! Es bedeutete alles, was er in seiner Kindheit vermisst hatte: einen festen Ort, an den er gehörte. Normalerweise war er offen und entgegenkommend, nur bei seinem Vater nicht.
    Ohne ein Wort verließ Alex die Küche.
    „Ich räume meine Sachen weg.” Joe nahm seinen Rucksack. “Hat er dir gesagt, dass ich eine Weile bei Loretta wohnen werde?”
    “Ja.” Gillian nahm das inzwischen bröckelig gewordene Omelette aus der Pfanne und warf es weg. Joe, wenn du willst, kannst du natürlich…”
    “Nein, nein, alles okay.” Sein Grinsen überzeugte sie mehr als alle Worte.
    „Falls Alex fragt, findet er mich heute im Seniorenclub. Er hat die Telefonnummer.”
    Ob Joe wohl bewusst war, dass er es seinem Sohn zu verdanken hatte, nun ein richtiges Zuhause und Nachbarn und Bekannte zu haben? Dabei schienen ihm der Beruf und der Lebensstil seines Sohnes nicht zu gefallen. Wieso sonst hatte er ihn nie gelobt? “Weißt du eigentlich, dass Alex die Leitung einer Expedition in die Türkei angeboten worden ist?”
    Joe, mit seinem Rucksack beschäftigt, sah kurz auf.
    Gillian glaubte, in seinem Blick so etwas wie Überraschung zu sehen.
    Vielleicht sogar Stolz. “Das ist eine ziemliche Ehre”, fuhr sie fort, um Joe klarzumachen, wie erfolgreich sein Sohn war.
    „Aber er wird es nicht machen können”, vermutete er. Er entnahm seinem Rucksack ein kleines Stofftier, einen schwarzweißen Orca, den er offenbar für Shelby gekauft hatte. “Er muss sich um seine Familie kümmern.”
    Ein Geräusch ließ sie zur Tür blicken. Dort stand Alex. “So wie du es immer getan hast”, bemerkte er kühl.
    Joe antwortete nicht. Sein Blick wirkte traurig.
    Gillian hätte ihn am liebsten getröstet. “Das Haus, das Alex gefunden hat, ist nicht weit weg von hier, also auch nah bei Loretta”, sagte sie schnell. “Es ist sehr schön.”
    Wenn Joe doch mal zeigen würde, dass ihm etwas, was sein Sohn ausgesucht hatte, gefiel!
    Alex hatte auf eine positive Reaktion seines Vaters gehofft und war sichtlich enttäuscht über dessen scheinbares Desinteresse. “Du kannst ruhig sagen, wenn es dir nicht gefällt.”
    “Habe ich das vielleicht gesagt?” giftete Joe.
    “Ach”, schimpfte Alex, “du sagst ja nie etwas”.
    Gillian hätte sich am liebsten eingemischt. Sie waren beide derartig stur! Alex stürmte zur Hintertür hinaus, sie eilte ihm nach.
    “Sag ihm…” brachte Joe noch heraus.
    “Was soll ich ihm sagen?” Gillian blieb stehen.
    “Sag ihm, dass es mir gefällt.” Er drehte sich weg.
    Und wieso hast du es ihm nicht selbst gesagt? dachte sie. Die innere Mauer zwischen ihnen war offenbar unüberwindlich. Gillian eilte Alex nach.
    Im Garten war er nicht zu sehen. Sie stieg in ihren Wagen und fuhr los. Dann entdeckte sie ihn, er war

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