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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Mr. Kleinschmidt. »Halali, halala, die Kopfgeldjägerin ist da. Warum so früh auf den Beinen? Heute schon einen Mörder gefangen?«
    »Nein.«
    »Dann vielleicht einen Drogenhändler? Einen Vergewaltiger?«
    »Nein, und noch mal nein.«
    »Was dann? Warum so früh auf den Beinen?«
    »Eigentlich bin ich auf der Suche nach Moses Bedemier.«
    »Ein schlechter Scherz, was?« sagte Mr. Kleinschmidt. »Im Ernst, ich kenne Moses Bedemier. Mo würde sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Suchen Sie lieber jemand anderen.«
    Ich betrat den Aufzug und drückte den Knopf für den ersten Stock. Ich winkte Mr. Kleinschmidt zum Abschied mit dem kleinen Finger, aber er winkte mir nicht zurück.
    »Warum ich?« klagte ich dem leeren Aufzug mein Leid. »Warum trifft es ausgerechnet mich?«
    Ich schloß die Wohnungstür auf und schaute zuerst in Rex’ Käfig. Er schlief in seiner Suppendose. Still und friedlich. Das ist das Tolle an einem Hamster als Mitbewohner: Hamster behalten ihre Gedanken für sich. Falls Rex sich irgendeine Meinung über Moses Bedemier gebildet hatte, behelligte er mich nicht mit ihr.
    Ich stellte eine Tasse Kaffee in die Mikrowelle und ließ mich nieder, um meine Anrufe zu tätigen.
    Ich fing mit meiner Kusine Jeanine an, die bei der Post arbeitete. Jeanine sagte mir, Mos Briefe würden gelagert, er hätte keine Nachsendeadresse hinterlassen und bis jetzt auch nichts abgeholt.
    Ich rief nacheinander Linda Shantz, Loretta Beeber und Margaret Molinowsky an. Sie alle konnten mir nicht viel sagen über Mo, dafür fand ich heraus, daß meine Erzfeindin, Joyce Barnhardt, sich eine resistente Pilzinfektion eingefangen hatte. Da kam Freude auf.
    Um ein Uhr mittags rief ich bei Vinnie an, um zu fragen, ob er den Namen für mich in Erfahrung gebracht hatte. Der Anruf wurde an den automatischen Ansagedienst weitergeleitet, und mir fiel ein, daß heute ja Samstag war. Das Büro war an Samstagen nur halbtags geöffnet.
    Ich überlegte, ob ich mich sportlich betätigen sollte, zum Beispiel joggen, aber dann sah ich aus dem Fenster und mußte feststellen, daß immer noch Januar war, also ließ ich die Idee wieder fallen.
    Ich ging zurück zum Telefon und rief noch mehr Wichtigtuer an. Es würde Tage dauern, bis ich meine Liste mit Klatschmäulern abgearbeitet hätte, rechnete ich mir aus, aber in der Zwischenzeit konnte ich mir vormachen, ich würde bei meiner Suche vorankommen.
    Um halb vier war mein Ohr schon ganz geschwollen, und ich glaube, viel länger hätte ich das Gesülze aus dem Hörer nicht mehr ausgehalten. Ich überlegte gerade, ob ich einen Mittagsschlaf einlegen sollte, als jemand an meine Tür hämmerte.
    Ich machte auf, und Lula stürmte herein.
    »Weg da!« sagte sie. »Ich bin total durchgefroren. Ich kann nicht mehr geradeaus gehen. Ich bin schon blau angelaufen.«
    »Soll ich dir heißen Kakao machen?«
    »Heißer Kakao hilft da auch nicht mehr viel. Ich brauch was Härteres.«
    Ich bin kein großer Freund von Alkohol. Ich hatte vor langer Zeit entschieden, meine reine Gehirnflüssigkeit lieber nicht mit scharfen Spirituosen zu verunreinigen. Mir fiel es ja schon im nüchternen Zustand schwer, meinen Grips zusammenzuhalten.
    »Ich habe keine harten Getränke im Haus«, sagte ich zu Lula. »Nur alkoholarmes Bier, Rotwein und Mundwasser.«
    »Geschenkt. Ich wollte dir sowieso nur das mit Mo sagen. Carla, die Nutte von der Seventh, Ecke Stark, behauptet, sie hätte Mo vor zwei Tagen gesehen. Mo soll angeblich nach Shorty O gefragt haben.«
    Mir fiel die Kinnlade runter. Mo war vor zwei Tagen in der Stark Street gesehen worden. Liebe Scheiße.
    »Ist Carla einigermaßen glaubwürdig?«
    »Jedenfalls hat sie nicht gezittert oder war sonstwie daneben, deswegen glaube ich, daß sie das Foto erkannt hat, das ich ihr gezeigt habe«, sagte Lula. »Sie würde mich nicht reinlegen.«
    »Wer ist Shorty O? Kennst du ihn?«
    »Alle Welt kennt Shorty O. Shorty hat ziemlich Einfluß in der Stark-Street-Szene. Ich würde sagen, mittlere Führungsschicht. Läßt schon mal was in die Luft gehen, wenn nötig. Ich hätte ja gern mit ihm persönlich geredet, aber er war nicht aufzutreiben.«
    »Glaubst du, daß Mo ihn aufgetrieben hat?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Hat noch jemand Mo gesehen?«
    »Ich wüßte nicht. Ich habe viele Leute gefragt, aber bei diesem Wetter zeigt sich ja auch nicht jeder gern.« Lula trat von einem Fuß auf den anderen und wedelte mit den Armen, um sich aufzuwärmen. »Ich muß los. Ich fahre

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