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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gekriegt.« Morelli stand am Tisch und schnappte sich seine Jacke, die über einer Stuhllehne hing.
    »Du könntest es doch verkaufen.«
    Er zuckte mit den Schultern und schlüpfte in die Jacke. »Das habe ich mir auch überlegt, aber ich will erst mal ausprobieren, wie es sich hier drin lebt.«
    Draußen ertönte eine Hupe.
    »Das ist Lula«, sagte ich. »Sie hat Durchfall.«

12
    Ich geleitete Lula zur Rückseite der Wache, wo wir Elliot so unauffällig wie möglich abladen konnten. Wir fuhren bis zur Ladezone und schalteten den Motor aus. Morelli stellte sich an den Rand des Parkplatzes. Die Ladezone ist videoüberwacht, ich konnte mir also ausrechnen, wann die ersten neugierigen Gesichter in der Sicherheitstür auftauchten.
    Lula und ich standen vor dem Firebird, wir wollten nicht näher an Elliot herantreten als absolut notwendig. Ich war bis auf die Haut durchnäßt, und ohne die Wärme der Autoheizung im Rücken fror ich mich fast zu Tode.
    »Komisch, wie das Leben so spielt«, sagte Lula. »Das ist doch alles nur passiert, weil ich einen verdorbenen Burrito gegessen habe. Als hätte Gott gewußt, was er tat, als er mich mit Durchfall schlug.«
    Ich schlang die Arme um meinen Körper und biß die Zähne zusammen, damit sie nicht anfingen zu klappern. »Die Wege des Herrn sind unergründlich.«
    »Das habe ich auch gerade gedacht. Jetzt wissen wir wenigstens, daß Jackie die alte Schwanznase wirklich in der Montgomery gesehen hat. Und Elliot haben wir sogar noch einen Gefallen getan. Er hat ihn zwar nicht verdient, aber wenn wir nicht gewesen wären, hätte Mo seine Leiche längst in den Fluß geworfen.«
    Die Hintertür des Gebäudes öffnete sich, und zwei Uniformierte kamen heraus. Ich wußte ihre Namen nicht, aber ich kannte sie vom Sehen. Morelli erklärte ihnen, er werde die Ladezone für ein paar Minuten sperren, und er wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie den Durchgangsverkehr etwas aufhalten könnten.
    Der Pickup des Gerichtsmediziners fuhr vor und stellte sich mit der Ladefläche dicht an den Kofferraum des Firebird. Es war ein dunkelblauer Ford Ranger mit einem weißen Aufsatz, der in kleine Kabinen unterteilt war, die wie Hundehütten aussahen.
    Der Spurensicherungsexperte wechselte ein paar Worte mit Morelli und machte sich dann an die Arbeit.
    Amie Rupp, Leiter der Abteilung Gewaltverbrechen, trat heraus und verfolgte, die Hände in den Taschen vergraben, das Geschehen. Neben ihm stand ein Mann in Jeans, schwarzer Baseballmütze mit dem Emblem der Trentoner Polizei und schwarzroter Wolljacke. Rupp fragte ihn, ob er den Papierkram in der Angelegenheit Runion schon erledigt hätte. Der Mann sagte nein, noch nicht, er würde es gleich morgen früh als erstes machen.
    Ich starrte den Mann an, und kleine Alarmglocken schrillten in meinem Kopf.
    Der Mann starrte mich ebenfalls an. Nichtssagend. Ein Polizistengesicht. Undurchdringlich.
    Morelli kam in mein Blickfeld. »Ich habe jemandem Bescheid gesagt, er soll Lula und dich nach Hause bringen. Ihr beide seid ja völlig durchgeweicht, und das hier dauert sicher noch eine Weile.«
    »Das ist wirklich nett«, sagte Lula, »ich habe nämlich Verdauungsstörungen.«
    Morelli hob mit einem Zeigefinger mein Kinn einen halben Zentimeter an und musterte mich. »Kommst du allein zurecht?«
    »Klar. Mir geht’s g-g-g-g-gut.«
    »Du siehst nicht gut aus. Ich würde sogar sagen, du siehst schwer mitgenommen aus.«
    »Wer ist der Kerl neben Amie Rupp? Der in Jeans und Baseballmütze und der schwarzroten Wolljacke?«
    »Mickey Maglio. Zuständig für Schwerverbrechen. Raubdezernat.«
    »Ich habe dir doch von den Männern mit den Skimasken und Overalls erzählt, die mich überfallen haben. Der Anführer, der meine Hand verbrannt und mir Geld angeboten hat, hatte eine Raucherstimme. Jersey-City-Dialekt. Es gefällt dir sicher nicht, was ich dir jetzt sage, aber ich schwöre dir, Maglio hört sich genauso an. Er hat auch die passende Größe und Statur.«
    »Du hast sein Gesicht nie gesehen, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Maglio ist ein guter Polizist«, sagte Morelli. »Er hat drei Kinder, und seine Frau ist schwanger.«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Ich kann mich irren. Ich f-f-f-friere. Vielleicht kann ich nicht mehr richtig denken.«
    Morelli legte seinen Arm um mich und schob mich sanft zu dem wartenden Streifenwagen. »Ich prüfe es mal nach. Bis dahin behalten wir es lieber für uns.«
    Lula wurde aufgrund ihres drängenden Bedürfnisses als

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