Einsam, zweisam, dreisam
sagt sie, «ich explodier gleich.»
Sie schiebt ihn in die hintere der beiden Kabinen, schließt die Tür und zieht sofort ihre Hose herunter. Diesmal mit wesentlich unkontrollierteren, fahrigen Bewegungen.
«Du auch», sagt sie.
Sie hat wirklich entrückte Augen.
Hinter der geschlossenen Tür fühlt Sig sich schon wesentlich sicherer. Vor allem, da Tür und Wände der Kabine bis zum Boden reichen, also niemand ihre Füße von außen sehen kann. Er öffnet den Gürtel und schiebt auch seine Hose an sich herunter. Die Unterhose schiebt er hinterher. Stünde Regina nicht auch so vor ihm, er käme sich lächerlich vor.
Mit brennenden Augen sieht sie ihn an. Brennende Augen, denkt er, das ist es genau. Das würde sie in jedem Deutschaufsatz als Kitsch verreißen. Sie schiebt sich an ihm vorbei und setzt sich auf die Brille.
«Ist schon ein bißchen eklig», sagt sie, «aber was wir tun, ist heilig.»
Sie spricht abgehackt und atemlos. Er kniet sich vor sie, und sie schiebt sich ganz nach vorn, ihm entgegen.
«Komm mit deinem Mund zu mir.» Sie streckt die Arme nach ihm aus.
Er muß sich auf die kalten Fliesen setzen, um nah genug an sie heranzukommen. Als seine Zunge ihr kleines Hügelchen umkreist, spürt er die Klobrille an seinem Kinn. Mittlerweile hat seine Erregung solche Oberhand, daß er sich nicht mehr um eklig, gefährlich oder heilig kümmert. Er hat jetzt eine Hand an sich und berührt sich leicht und wie wartend, um sich nicht von ihrer Erregung zu entfernen. Sie fängt an zu zucken.
Es tut weh, als sie ihre Hände in seine Haare krallt und ihn von sich wegzieht. Sie steht auf und sagt: «Setz du dich.»
Da sie die Schuhe nicht ausgezogen hat, liegt die Hose noch um ihre Knöchel. Also setzt sie sich auf ihn. Ein tiefes Stöhnen kommt aus ihrer Kehle, als sie ihn mit der Hand in sich hineinführt. Er hält wieder ihre Hüften fest, denn das Zucken ist sofort wieder da. Von schnellen kurzen Atemzügen begleitet, fängt sie sich zu bewegen an. Mit einer Hand hält sie sich an der Türklinke fest. Sie beugt sich nach vorn und schlägt sich auf seine Lenden. Immer härter, schneller und zuckender. Die andere Hand scheint wieder in ihrem Schoß zu sein. Sig sieht nur den angewinkelten Ellbogen.
Sie erstarren beide gleichzeitig, als die Tür geht! Er spürt, wie sich ihr Schoß zusammenkrampft. Es tut weh. Aber gleich entspannt sie sich wieder und vollendet die unterbrochene Bewegung, indem sie sich langsam auf ihn senkt. Vorsichtig richtet sie sich auf, und sie verharren lauschend in dieser Haltung.
Nebenan sind jetzt ein paar Schritte gegangen. Eine Tür wurde bewegt und zugeschlagen, ein Schloß herumgedreht, und jetzt hören sie das Rascheln von Kleidern. Als unmißverständliches Plätschern zu hören ist und Sigs Erschrecken sich zu Scham wandelt, fängt Reginas Zucken wieder an. Sie bewegt sich fast nicht, bleibt so auf ihm sitzen, aber das Zucken wird immer stärker. Mein Gott, bloß kein Geräusch machen, denkt Sig in nackter Panik, bloß kein Geräusch. Als nebenan wieder die Kleider rascheln, spürt er, wie sich in ihm die ganze unerträgliche Spannung zu lösen beginnt. Er unterdrückt ein Stöhnen, krampft sich in Regina und explodiert.
Er ist noch bei Sinnen genug, um sie weiterhin festzuhalten, denn beim Geräusch der Spülung läßt sie los. Er drückt sie mit aller Kraft auf sich herab und hofft, daß sie nicht schreien wird. Sie hat eine Faust in den Mund gesteckt. Sie schüttelt sich hin und her, und als das wilde Zucken abnimmt, geht draußen der Wasserhahn.
Sig spürt, wie sie, gleichzeitig gespannt und gelöst, ihr Gewicht wieder auf seine Lenden legt. Als die Tür ins Schloß fällt, nimmt sie die Faust aus dem Mund. An zwei Knöcheln ist Blut.
«Sig», keucht sie, «mein Gott.»
Er hat sein Gesicht auf ihre Schulter gelegt, die Arme um ihre Brust geschlungen und wiegt sie wie ein Baby. Die Wolle ihres Pullovers juckt an seiner Wange. Schweiß oder Tränen? Kein Schweiß, er fährt sich über die trockene Stirn. Taumelnd, mühsam steht Regina von ihm auf und lehnt sich, wie sie ist, die Hosen an den Knöcheln und nackt bis zur Taille, an die Wand. Dort sinkt sie langsam in die Knie, bis sie, am Boden angelangt, nicht mehr weitersinken kann. Ein kleines Blutgerinnsel fließt über ihre Hand, und ihr Gesicht sieht aus, als wäre ein Sturm durchgerast. Nichts ist mehr an seinem Platz. Ihre Haut ist wie Wachs, und sie starrt ihn aus aufgerissenen Augen an. Sig kommt nur langsam
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