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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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braunen Rehaugen flehend an. Dieser bittende Blick, verletzlich und verführerisch zugleich, hatte seine Wirkung auf Roger nie verfehlt. Doch dies war nicht Roger, rief sich Danielle in Erinnerung. Dies war Darko Coda, ein hartgesottener Mistkerl, der sich so schnell nicht durch weibliche Augenaufschläge erweichen liess. Deshalb fügte sie schnell hinzu: "Ich bezahle Sie auch."
"Sieh mal einer an." Darko hob die Augenbrauen. "Warum gehst du nicht selbst auf die Jagd, hm?"
Seine Augen gruben sich so fordernd in die ihren, dass Danielle unwohl wurde. Sie wandte den Blick ab, fixiert angestrengt einen Punkt hinter Darkos Schultern. Was sollte sie ihm schon sagen? Dass sie noch nie in ihrem Leben ein Gewehr in den Händen gehalten hatte? Dass sie keine Waffe besass und nie eine besessen hatte? Dass sie Vegetarierin war?
Noch ehe sie sich für eine Antwort entscheiden konnte, nahm Darko wieder das Wort auf.
"Na, gut, Mäuschen. Dieses eine Mal. Verstehst du?"
Danielle schloss vor Erleichterung die Augen.
"Danke", murmelte sie erleichtert.
"Es ist so, wie ich gesagt habe, was?"
"Was?", murmelte Danielle verwirrt und schlug die Augen wieder auf.
"Du kommst hier oben nicht allein klar. Aber du warst ja zu stur, um meinen Rat zu befolgen."
"Nein, so ist es nicht. Es ist bloss..."
"Ach, komm schon, mach mir nichts vor. Wir beide wissen, dass du jetzt nicht vor mir stehen würdest, wenn du nicht dringend meine Unterstützung brauchen würdest. So wie du mich damals aus deinem Haus gejagt hast, Mäuschen, hätte ich nicht gedacht, dass du je wieder ein Wort mit mir wechseln würdest."
Da lag er absolut richtig. Sie hatte nicht nur
    nicht gedacht
, je wieder ein Wort mit ihm zu wechseln, es war ihr in ihren kühnsten Träumen nicht in den Sinn gekommen.
"Nein, nein, ich hatte nur... Die Kinder haben schon lange kein frisches Fleisch mehr gegessen", stammelte sie hastig.
Tatsache war, dass Emma und Louise in ihrem ganzen Leben noch nie Fleisch gegessen hatten.
"Und da dachte ich... Ich habe Sie schon dabei beobachtet, wie Sie zur Jagd aufgebrochen sind und..."
"Ich tu das nur für die Mädchen, kapiert? Die beiden können ja nichts für die fehlende Weitsicht ihrer Mutter."
Darko hob die Augenbrauen, musterte Danielle herausfordernd. Danielle spürte, wie ihre Haut vor Wut kribbelte, doch sie konnte es sich nicht leisten, Darko ihre Meinung zu sagen. Nicht mit leerer Vorratskammer. So zwang sie sich, ihren Ärger hinunter zu schlucken.
Ehe sie noch ein weiteres Wort sagen konnte, schlug Darko ihr auch schon die Tür vor der Nase zu. Danielle stiess einen spitzen Schrei aus, die Augen ungläubig geweitet. Hatte er jetzt tatsächlich... In ihrem ganzen Leben hatte ihr noch nie jemand die Tür vor der Nase zugeknallt!
Danielle schnaubte. Was war das für ein vulgärer Rohling? Als Tochter von Galeristen hatte sie gute Umgangsformen schon mit der Muttermilch aufgesogen. Nach ihrer Heirat mit Roger war es ihr ein leichtes gewesen, sich auf politischem Parkett und im Rampenlicht zurechtzufinden.
"Mistkerl", knurrte Danielle erbost. Von ihr aus konnte er sich zum Teufel scheren!
Nein, doch eher nicht, korrigierte sie sich hastig. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, so war sie doch auf Darkos Unterstützung angewiesen. Danielle konnte sich selbst nicht recht erklären, weshalb sie sich in ihrer misslichen Lage ausgerechnet an Darko Coda gewandt hatte, weshalb sie von allen ihren Nachbarn ausgerechnet ihn ausgesucht und um Hilfe erbeten hatte. Ihre Schritte hatten sie instinktiv zu Darko geführt, so als sei der Weg zu ihm der einzig richtige. Es war, als hätte ihr eine innere Stimme zugeflüstert, dass Darko Coda, so arrogant und selbstgerecht er auch immer sein mochte, sie und die Kinder nicht im Stich lassen würde.

Drei Tage später, als sich so gut wie gar nichts mehr in ihrer Vorratskammer befand, stampfte Darko zum zweiten Mal seit Danielles Ankunft auf dem Feuerberg in ihre Küche. Auch diesmal machte er sich nicht die Mühe, anzuklopfen. Ein totes Reh auf den Schultern, marschierte er polternd durch den Korridor.
Als die Mädchen Darko und seine Beute vom Wohnzimmer aus erblickten, schrien sie beide gleichzeitig auf.
Danielle, die in der Küche Geschirr wusch, fuhr bei den schweren, von den Schreien ihrer Töchter begleiteten Schritten, alarmiert herum. Da betrat Darko auch schon die Küche. Grusslos stampfte er an ihr vorbei, nahm das tote Reh von den Schultern und liess es auf die Anrichte plumpsen.
Danielle wich

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