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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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Spürst du es?"
Sie atmete zitternd ein, was ihm sagte, dass sie seine Erregung sehr wohl spürte.
"Darko", begann sie angespannt.
"Schon gut, Mäuschen", murmelte er. "Dann eben später. Wir haben Zeit. Viel Zeit."
Erhitzt von seinen Worten, mit einem nervösen Flattern im Bauch, deckte Danielle den Tisch. Darko zog sich auf sein Zimmer zurück, um sich anzukleiden. Kaum dass er verschwunden war, erschienen auch schon die Mädchen. Nach dem Frühstück ordnete Danielle Emma und Louise dazu an, auf ihrem Zimmer einen Aufsatz zu schreiben. Danielle brauchte Zeit für sich, sie musste sich unbedingt noch mit Darko unterhalten. Sie waren sich in der Nacht zwar... nahe gekommen, doch sie hatte noch immer keine Ahnung, was gestern im Wald geschehen war. Nur schon bei der Erinnerung an den gestrigen Tag lief es Danielle kalt den Rücken hinunter.
Sobald sich die Mädchen auf ihr Zimmer zurückgezogen hatten, begab sie sich ebenfalls in den ersten Stock. Die Tür zu Darkos Schlafzimmer war verschlossen. Zögernd klopfte sie an.
"Komm rein!"
Sie trat ein und schloss die Tür hinter sich. Darko sass auf dem Bett, das Gewehr in seinen Händen. Er putzte es wie gestern den Revolver. Als Danielle das sah, drückte sie sich unwillkürlich mit dem Rücken gegen die Zimmertür.
Darko musterte sie. Als sie sich nicht von der Tür löste, hob er stumm die Augenbrauen, legte dann aber das Gewehr beiseite.
Danielle stiess hörbar die Luft aus.
"Was möchtest du machen?", fragte er anzüglich.
Danielle löste sich endlich von der Tür. Erst jetzt bemerkte sie, wie krampfhaft sie das Verbandzeug umklammert hielt, das sie mitgebracht hatte.
Mit einem Kopfnicken deutete sie auf Darkos Verband. "Der muss gewechselt werden."
Darko seufzte. Sie hatte ihm offensichtlich nicht die Antwort gegeben, die er sich erhofft hatte.
Danielle setzte sich neben ihn. Vorsichtig begann sie, seinen Verband zu lösen. Wie sie gestern erkannt hatte, hatte die Wunde aufgehört zu bluten. Sie atmete erleichtert auf. Nach einem Wort der Warnung desinfizierte sie die Wunde von neuem, legte dann einen frischen Verband an.
"So", murmelte sie, als sie fertig war.
Darko nahm ihre Hände in seine. "Bist du immer so sanft?", fragte er rau. Danielles Herz setzte einen Schlag lang aus, als sie glitzerndes Begehren in seinen Augen erkannte. Schon senkte er den Kopf. Er küsste sie so sanft, wie sie ihm zuvor den Verband gewechselt hatte. Als seine Zärtlichkeit allmählich Leidenschaft wich, brach Danielle den Kuss ab.
"Darko." Sie entzog ihm ihre Hände, rückte von ihm ab und brachte eine sichere Distanz zwischen sie beide. "Du hast mir noch gar nicht erzählt, was gestern geschehen ist."
Sein Gesicht verdunkelte sich sofort, seine Züge wurden hart und bedrohlich. "Nicht nötig", sagte er knapp.
"Ich... ich möchte es aber wissen", insistierte Danielle.
"Nein." Er schüttelte den Kopf. "Das möchtest du nicht."
"Doch, Darko, ich möchte wissen, was passiert ist. Ich habe im Wohnzimmer gewartet, Stunde um Stunde. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich für Höllenqualen ausgestanden habe."
Sein Blick wurde plötzlich kalt. "Ja, muss schrecklich gewesen sein, im warmen Wohnzimmer", spottete er verächtlich.
Danielle betrachtete ihn verletzt. "Sprich nicht so mit mir! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!"
Sein Blick glitt in die Ferne, wurde kühl und ausdruckslos. "Ja, nicht wahr? Ein Glück, dass ich zurückgekehrt bin und nicht die Zwillinge."
"Darko, sei nicht so grausam!"
"Ich? Ich und grausam? Weisst du eigentlich, was ich gestern durchgemacht habe? Ich habe mein Leben riskiert und das alles nur für dich und deine Töchter. Wenn du nicht hier aufgetaucht wärst... wenn du wenigstens die Vernunft besessen hättest, vor dem Wintereinbruch abzureisen..."
Er strich sich mit den Händen durchs Haar und schüttelte gequält den Kopf.
"Darko! Ich wollte doch nie, dass es so weit kommen würde!", flüsterte Danielle entsetzt.
Er drehte den Kopf zu ihr. "Es ist aber so gekommen, dank deiner Naivität und Gutgläubigkeit. Verdammt nochmal, Mädchen, nach dem, was ich gestern durchgemacht habe, kannst du mir zumindest das Recht zu schweigen einräumen!"
Danielles Lippen begannen zu beben. Tränen traten ihr in die Augen. Sie verstand das nicht. Sie verstand Darko nicht. Warum musste er so kühl und abweisend reagieren? Natürlich war sie sich bewusst, was er durchgemacht hatte, welcher Gefahr er sich ausgesetzt hatte. Sie wollte das doch keineswegs negieren! Sie

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