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Einsame Klasse.

Einsame Klasse.

Titel: Einsame Klasse. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Chandler , Robert B. Parker
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heruntergekommenes Büro über einer Garage.»
    «Oh, Darling», stöhnte Linda. «Sei nicht so eklig.»
    Tino erschien mit einem großen, eckigen Glas mit gedrungenem Stiel. Er nahm es vorsichtig vom Tablett und stellte es auf einer Serviette neben mir ab. Dann warf er einen Blick auf Lindas Glas, sah, dass es noch fast voll war, und verschwand lautlos wieder.
    «Was macht Clayton Blackstone?» fragte ich.
    «Wohlhabend sein», sagte sie. «Das macht er.»
    «Wie dein Vater.»
    Linda lächelte heiter. Ich nahm einen Schluck von dem Gimlet. Er war klar und kalt und tat meiner vertrockneten Kehle so gut wie ein frischer Regen der Wüste.
    «Schwierig, soviel Geld zu verdienen», sagte ich, «ohne sich die Hände ein bisschen schmutzig zu machen.»
    «Davon hat Daddy nie gesprochen.»
    «Nein, da könnte ich wetten.»

    «Warum sagt du so was? Warum hast du überhaupt mit Muffy Blackstone gesprochen?»
    «Valentine.»
    «Muffy Valentine.»
    Ich nahm einen weiteren Schluck von dem Gimlet. Der Pool neben mir glitzerte still und blau vor sich hin.
    «Ihr Mann steht bei Lippy mit hundert Riesen in der Kreide.»
    «Wieso in der Kreide?»
    «Lippy hat anschreiben lassen. Mrs. Valentine hat ihrem Mann bisher immer rausgeholfen, aber diesmal wird sie das nicht. Sie sagt, er muss erwachsen werden und seine Schulden selbst bezahlen.»
    «Schön, richtig so. Er ist bestimmt fürchterlich anstrengend.»
    «Sie selbst scheint aber auch ein bisschen anstrengend zu sein.»
    «Ja, das ist sie wohl», sagte Linda. Eine wunderschöne Sorgenfalte tauchte kurz zwischen ihren Augenbrauen auf. Ich beugte mich zu ihr hinunter und küsste sie. «Sie war die ganze Zeit unverheiratet und hat sich nur ihrem Vater gewidmet. Außerdem... trinkt sie ein bisschen zuviel.»
    «Wie dem auch sei. Der Kerl, für den Lippy arbeitet, ist nicht besonders erfreut, dass man ihn um hundert Riesen gelinkt hat, und hat Lippy erklärt, er habe dreißig Tage, um sie zurückzubekommen.
    Lippy kann Les nicht finden. Mrs. Valentine sagt, er ist weg und macht Fotos bei einem Filmdreh. Und Lippy sagt, sein Boss wird ihm ein paar Schläger vorbeischicken, wenn er das Geld nicht auftreibt.
    Also hat Lippy mich engagiert, um Les zu finden und ihn dazu zu überreden, Lippy seine Hunderttausend zurückzugeben.»
    «Na, wenn irgendjemand das schaffen kann, dann sicherlich du. Erinnere dich nur daran, wie du es geschafft hast, mich aus meinen Kleidern zu reden», sagte Linda.
    «Wenn ich mich nicht täusche, hatte ich dazu gar keine Gelegenheit mehr.» Ich betrachtete den Pool. «Hast du es jemals...?»
    «In einem Pool?» sagte Linda. «Darling, du bist eine Bestie. Und außerdem, was ist mit Tino?»
    «Es ist mir egal, ob irgendwelche Tinos irgendwas im Pool gemacht haben.»
    Wir tranken beide etwas von unseren Drinks. Die abendliche Wüstenluft kühlte langsam ab, und die Wüstengeräusche begannen leiser zu werden. Ich lauschte einen Moment und sah dabei Lindas Spann an. Auch Linda lauschte.
    «Komische Geschichte», sagte ich nach einer Weile, «dieser große Boss, der Kerl, der Lippy unter Druck setzt. Sein Name ist Blackstone.»
    «Clayton Blackstone?»
    «Weiß ich nicht. Wahrscheinlich ein anderer Blackstone.»
    «Oh, bestimmt», sagte Linda.
    Kurz darauf brachte Tino zwei weitere Drinks auf einem Tablett. Er nahm die leeren Gläser und verschwand so lautlos, wie er gekommen war. Wenn er nicht gerade bediente, kam es einem so vor, als existiere er überhaupt nicht. Hoch über uns kreiste ein Präriefalke im Wind, die ausgebreiteten Flügel beinahe bewegungslos.
    «Warum machst du das, Darling? Für diesen Lipshultz arbeiten?»
    «Das ist mein Beruf.»
    «Obwohl du kein Geld brauchst.»
    Ich seufzte.« Du brauchst das Geld nicht. Ich schon. Ich habe nichts auf der hohen Kante.»
    «Aber warum ausgerechnet Lipshultz?»
    «In meiner Branche trifft man nicht immer auf wohlerzogene Leute aus der Oberschicht, die gute Manieren haben und in sicheren Gegenden wohnen», sagte ich. «Bei meiner Art Arbeit ist Lipshultz schon fast überdurchschnittlich.»
    «Warum suchst du dir dann nicht eine andere Branche?» fragte Linda.
    «Ich mag meine Arbeit», sagte ich.
    «Ich bin sicher, Daddy könnte ...»
    Ich unterbrach sie. «Bestimmt könnte er, und ich könnte einen grauen Flanellanzug tragen und der Schwiegersohn vom Boss sein, abgesehen davon, dass ich zu alt bin, um als Schwiegersohn vom Boss anzufangen.»
    Linda wandte sich ab.
    «Hör zu, Mrs. Marlowe. Ich bin nun mal ein

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