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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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auf wie die anderen Ratsmitglieder – windet sich eher wie eine Schlange durch das Gras.«
    »Was macht Sie so sicher?« Adria war lange genug in den oberen Rängen des Rudels, um zu wissen, dass die Ratsmitglieder ihre Machenschaften hinter Intrigen verbergen konnten.
    Bo ersetzte das Foto von Tatiana durch das Bild der Jacht, mit der alles angefangen hatte. Sie schwamm mitten auf offener See. »Fragen Sie mich lieber, warum ich mit sieben medialen Bewachern auf diesem verdammten Schiff im Mittelmeer war.«
    Adrias Krallen fuhren aus und hätten beinahe die glänzende Holzoberfläche des Tisches zerkratzt. »Sie wollten Sie auch brechen.« Nur mit Mühe zog sie die Krallen wieder ein – Riaz hatte seine Krallen unter Kontrolle, doch seine Augen waren gefährlich golden.
    Es vergingen ein paar Minuten, ehe Bo etwas sagte, offensichtlich kämpfte er gegen seinen Zorn an, der tiefe, weiße Kerben in seine Wangen grub. »Wir vermuten inzwischen, dass das Gleiche mit dem früheren Vorsitzenden passiert ist«, sagte er schließlich. »Das würde erklären, warum er plötzlich diese blödsinnigen Befehle gab – damals fanden wir ihn alle zum Speien. Aber heute … bedauere ich den armen Kerl.« Er fuhr sich mit der Hand über den Schädel, griff nach einer Wasserflasche und trank sie in einem Zug halb leer, bevor er weitersprach. »Eines Abends hat man mich auf meinem Weg nach Hause überfallen und mit einem Elektroschocker betäubt. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich auf der Motorjacht.«
    Das klang plausibel – vor allem, da es um einen Mann ging, der wie viele starke Männer glaubte, niemand könne ihm etwas anhaben; doch irgendetwas stimmte an der Geschichte nicht. »Aber Sie sind nicht der Vorsitzende des Menschenbundes«, sagte Adria und ließ Bo nicht aus den Augen.
    »Der Vorsitzende ist inzwischen nur noch so etwas wie ein Verwalter.« Bo tat ihren Einwand mit einem Achselzucken ab, sein Gesicht verriet keine Regung. »Rika-Smythe muss über gute Informanten verfügen.«
    »Wollen Sie mir etwa erzählen«, fragte sie weiter, während Riaz neben ihr ganz still wurde, »dass Sie so von sich selbst eingenommen sind, dass sie im Dunklen allein umherstreiften, nachdem Sie herausgefunden hatten, was mit Reuben passiert war, und wussten, wozu Mediale fähig sind.«
    Bo lächelte und zeigte gefährlich die Zähne. »Klug und sexy – genau meine Kragenweite.« Er leerte die Wasserflasche ganz. »Wir haben natürlich angenommen, dass sie sich ein neues Ziel suchen würden, das Zugang zum System hatte, da Reuben ausgefallen war. Alle, die infrage kamen, wurden abgeschirmt … bis auf mich.«
    »Du hast den Köder gespielt?« Riaz trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Du konntest doch nicht wissen, ob du mit den Typen fertig werden würdest, die dich schnappten.«
    »Ich bin ja nicht blöd«, sagte Bo und schnaubte beleidigt. »Hab mir in die Achselhöhle einen GPS -Sender implantieren lassen – da schaut niemand nach. Außerdem hat mich ein Team aus der Luft im Blick behalten.«
    Der Mann hatte Mut, dachte Adria. Denn ganz egal, ob in der Luft Unterstützung auf ihn wartete, auf der Jacht war er allein auf sich gestellt. »Und Sie hatten keine Angst vor einer Gehirnwäsche?«
    Eine kurze Pause trat ein, dann pfiff Riaz leise. »Du alter Gauner.« Es klang bewundernd und auch ein wenig ungläubig. »Du hast es tatsächlich geschafft. Du hast rausbekommen, wie der Chip funktioniert.«

39
    Beim ersten Zusammenstoß mit dem Menschenbund hatten die Gestaltwandler entdeckt, dass die Gruppierung an einem Chip arbeitete, der als Implantat gegen mediale Übergriffe schützen konnte. Das hatte man jedenfalls den Soldaten des Bundes gesagt. In Wahrheit hatten die Chips als Ferntötungsmechanismus gedient.
    Bo lächelte grimmig. »Ja, verdammt noch mal.«
    Riaz war beeindruckt, brauchte aber noch die Antwort auf eine weitere Frage, bevor er Bo um mehr Informationen dazu bitten konnte. »Weiß Ashaya Aleine Bescheid?« Die Wissenschaftlerin besaß weltweit einzigartige Erfahrungen auf dem Gebiet neuronaler Implantate, und nachdem sich der aufgewirbelte Staub um die geplante Entführung gelegt hatte, war sie bereit gewesen, Bo und seinen Leuten zu helfen, die defekten Chips zu reparieren. Falls sie, und damit auch die Leoparden, von dem Erfolg des Bundes gewusst hatten, diese Informationen aber den Wölfen vorenthalten hatten, würde es großen Ärger geben und schwere Folgen für sie alle haben.
    »Nein.« Bo fuhr mit

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