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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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eine ein wenig härtere Stelle stieß. Sie sah Riaz an, nickte bestätigend und war erstaunt über den Blick, den er ihr zuwarf. Ihre Kehle war plötzlich trocken, sie musste die Augen senken und sich räuspern, bevor sie etwas sagen konnte. »Könnte ein Dummy sein.«
    Bo zuckte die Achseln. »Sieben Mediale haben mich entführt, und ich bin am Leben und bei geistiger Gesundheit. Was schließen Sie daraus?«
    Diese Überlegungen hatte sie auch schon angestellt, und rein instinktiv glaubte sie ihm, trotz ihrer Zweifel.
    Sobald sie wieder saß, legte Riaz den Arm um ihre Rückenlehne, seine Augen waren auf Bo gerichtet, doch seine Finger berührten ihr Haar. Ihr Herz schlug heftig, denn diese Geste war eine subtile Form der Zugehörigkeit – noch nie hatte er so etwas in aller Öffentlichkeit getan, ein deutlicher Hinweis, wie besitzergreifend der einsame Wolf sein konnte. Allerdings hatte Adria nicht im Traum daran gedacht, er würde diese Seite bei ihr hervorkehren.
    Sie versuchte noch, sich darüber klarzuwerden, wie sie reagieren sollte, als Riaz etwas sagte und sie merkte, wie ihr seine Stimme unter die Haut kroch.
    »Wenn du nicht genug Vertrauen zu Ashaya hattest«, fragte er, und seine Augen hatten wieder die Farbe seiner menschlichen Gestalt angenommen, »wen hast du dann darum gebeten?«
    Bowen ließ sich Zeit mit der Antwort. »Wir hatten von den Laurens gehört«, sagte er schließlich mit unbewegter Miene. »Dass sie überlebt haben. Wie haben sie das angestellt? Mithilfe eines familiären Netzwerks?«
    Adria beugte sich erwartungsvoll vor und unterbrach so unabsichtlich den Körperkontakt zu Riaz. »Eine weitere Familie Abtrünniger?«
    Doch Bowen schüttelte den Kopf. »Nein.« Wieder zögerte er. »Nennen wir sie lieber eine gut organisierte Gruppe.« Seine Miene machte deutlich, dass er keine weiteren Informationen zur Identität dieser Gruppe geben würde. »Sie haben das Medialnet nach und nach verlassen, ihr Aussehen verändert und sich der Bevölkerung angepasst. Niemand hätte je davon erfahren, wenn nicht einer von ihnen vor sechs Monaten bei einem Unfall verletzt worden wäre – bei der Renovierung eines Gebäudes fielen Steine auf den Gehweg.«
    Adria lehnte sich wieder zurück, ihre Haut brannte, als Riaz sie erneut berührte.
    »Ich sah ihn forthinken«, fuhr Bo fort. »Normalerweise hätte er sicher nichts gesagt, aber er war wohl schwer erschüttert durch den Vorfall und wiederholte immer wieder ›keine DNA ‹, als ich ihn zur Notaufnahme brachte. Ich dachte erst, er werde polizeilich gesucht, doch dann flüsterte er ›Medialnet‹.« Achselzucken. »Und ich habe getan, was jeder gute Sicherheitschef getan hätte: Ich habe ihn hergebracht und zusammenflicken lassen. Dann habe ich ihn vernommen, solange er noch unter Betäubungsmitteln stand.«
    Rücksichtslos, aber soweit Adria wusste, hatte Bo auch nie etwas anderes von sich behauptet, wenn es um das Wohl seiner Leute ging. Die Wölfin in ihr respektierte das, obwohl es auch hieß, dass der Mann jedes Bündnis verraten würde, wenn er zwischen Schutzbefohlenen und Verbündeten wählen müsste.
    »Als seine Freunde ihn ausfindig gemacht hatten«, erzählte Bo, »wussten wir bereits, wer sie waren und dass Erpressung keine gute Idee gewesen wäre. Deshalb sagten wir nur, dass wir vielleicht ähnliche Interessen hätten, und beließen es dabei.«
    Die kluge und wohl überlegte Entscheidung eines Mannes, der mit seinem sprühenden Charme erfolgreich davon ablenkte, wie kühl und berechnend er war. »Das war ziemlich dreist.«
    Bowen grinste und zeigte seine Zähne. »Ich weiß, dass Tatiana hinter dem Anschlag auf Reuben steckt«, sagte er, und das Lächeln verschwand ebenso schnell, wie es gekommen war, »weil die Typen, die mich entführt haben, sich nicht die Mühe gemacht haben, die Gespräche mit ihr im Geheimen zu führen, obwohl meine Betäubung schon nachgelassen hatte.«
    »Wie unvorsichtig.« Riaz malte mit der Fingerspitze kleine Kreise auf Adrias Nacken.
    »Sie haben sich wohl gedacht, ich könnte nichts mehr verraten, wenn Tatiana erst mit mir fertig ist.« Bo legte die Unterarme auf die glänzende Tischplatte und spie die nächsten Worte geradezu aus. »Sie programmiert ihre Opfer selbst – sie hat darauf bestanden, dass niemand mich anrührt.«
    Riaz überlegte kurz und entschied sich dann aus taktischen Gründen, ebenfalls Informationen preiszugeben. »Man vermutet, dass Tatiana nahezu jeden Schild durchdringen

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