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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Oberschenkel. Ein intimer Moment, der sie in seidige Fesseln hüllte – sie musste sich sehr konzentrieren, um überhaupt etwas zu sagen, und hätte nicht einmal beschwören können, ob sie noch atmete. »Das sieht aus, als würde es Spaß machen«, sagte er begeistert. »Ich würde gerne so was mit dir zusammen auseinandernehmen.«
    Sie lachte auf. »In Ordnung.«
    Er küsste sie leidenschaftlich und fordernd, drückte ihren Schenkel und holte dann etwas aus der Tüte, die er mitgebracht hatte.
    Ein Sandwich. »Hühnchen und Avocado«, sagte sie leise, und ein weiteres Stück der harten Schale in ihrem Inneren zerbrach. »Meine Lieblingssorte.«
    »Dazu Zucker und Sahne mit einem Schluck Kaffee.« Er stellte den Thermosbecher und seine Wasserflasche auf den Felsen und holte ein Sandwich für sich heraus.
    Die Sonne schien warm auf ihre Schultern, als er sich bei ihr niederließ und sich mit dem Rücken an den Stein lehnte. Sie küsste ihn auf den Nacken, und er knurrte leise, der Wolf war zufrieden. Ein Zittern durchlief sie, reichte tief in sie hinein, tief bis in ihr Herz.
    Gefährlich, das war äußerst gefährlich. Er hielt schon zu viele Teile von ihr in den Händen. Sie musste etwas für sich behalten, um sich zu schützen in den Nächten, in denen er wach neben ihr lag und in die Ferne schaute. Denn so würde es sein – ganz egal, wie stark die Leidenschaft zwischen ihnen war; sie war nur die Zweitbeste, eine Art Trostpreis.
    Die harte Wahrheit schmerzte. Sie legte das kaum angebissene Sandwich beiseite und rieb sich fest über die Brust. Ob sie damit den Schmerz vertreiben oder den Zorn zurückhalten wollte, den sie empfand, wusste sie nicht. Doch sie hatte das Gefühl, dass alles längst zu spät war. Vielleicht war es schon zu spät gewesen, als ihre Wölfin zum allerersten Mal auf Riaz reagiert hatte, von ihm angezogen worden war.
    Riaz war fertig mit essen und griff nach der Wasserflasche. »Iss doch auf.«
    Bereits angeschlagen, platzte sie heraus: »Seit wann gibst du mir Befehle?«
    Blassgoldene Augen unter schwarzen Wimpern sahen sie an. »Seit ich mitbekommen habe, dass du häufig nicht ordentlich isst.« Er hielt ihr das Sandwich hin.
    Sie nahm es und legte es wieder hin. »Versuch ja nicht, mich zu kontrollieren.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass meine Frau schlecht mit sich umgeht. Iss auf, sonst sitzen wir noch den ganzen Tag hier«, sagte Riaz mit sehr tiefer Stimme.
    Meine Frau.
    Ihre Kehle wurde ganz eng, sie brachte kein Wort mehr heraus, spürte überdeutlich die Hand, die wieder auf ihrem Schenkel lag. Nur ein paar Zentimeter höher, und er konnte sie wieder wie gestern Nacht auf ihre Scham legen. Sein heißer Köper war so nah, die bronzefarbene Haut so einladend, dass ihr Verstand aussetzte und sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
    Sie schob seine Hand fort und zog die Beine an, sprang auf der anderen Seite vom Felsen hinunter. »Vielleicht esse ich später weiter, wenn mir danach ist«, rief sie mit wild klopfendem Herzen. Dabei wussten sie beide, dass es nicht um das Sandwich ging.
    Riaz kniff die Augen zusammen. »Willst du wirklich darüber streiten?«
    Bei dem Ton stellte ihre Wölfin die Nackenhaare auf … und Adrenalin schoss in ihr hoch. »Weißt du was? Iss du es doch, wenn du es so sehr magst.« Mit diesen Worten wandte sie sich um und verschwand im Wald, die Hüften auf eine Weise schwingend, die seine dominanten Instinkte noch mehr anheizte.
    Riaz starrte auf die Bäume, hinter denen Adria verschwunden war, sein Wolf knurrte. Falls sie glaubte, er würde sie mit dieser Provokation davonkommen lassen, hatte sie sich geschnitten. Er schlug das Sandwich in Papier ein und steckte er in die Hosentasche. Wenn er sie erwischt hatte, würde es sicher reichlich zerquetscht sein, aber seine Kaiserin würde es essen, verdammt noch mal.
    Mit einem grimmigen Lächeln machte er sich auf den Weg, als ihm ein kleiner Junge zwischen die Beine lief. »Oho!« Riaz hob das Wolfsjunge hoch und stellte es auf die Beine.
    Doch der Junge schwankte und verzog das Gesicht, um nicht zu weinen.
    »He.« Riaz hockte sich hin und entdeckte einen gezerrten Knöchel. »Komm, mein Kleiner.« Er nahm den Jungen auf den Arm. »Wir gehen mal lieber zu Lara.«
    Der verstörte Junge klammerte sich die ganze Zeit an Riaz und ließ ihn erst los, als seine Mutter auf der Krankenstation eintraf. Inzwischen hatte Adria einen Vorsprung von fünfzehn Minuten. Doch Riaz war Offizier und einer der besten

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