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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sie in einer recht einsamen Gegend den Wagen verließen, sagte sie wieder etwas: »Wir sollten in Menschengestalt bleiben, da lässt es sich besser reden.«
    Er nickte – es gab zwar Abschnitte, die auf zwei Beinen schwierig zu bewältigen sein würden, aber dann konnten sie sich immer noch zu einer Verwandlung entschließen.
    Adria nahm jede Einzelheit mit ihren faszinierenden tiefvioletten Augen auf. Zum ersten Mal sah er sie wirklich an, war nicht geblendet von dem Gift aus Zorn und Begierde, das ihre früheren Begegnungen bestimmt hatte. Es lag etwas Stahlhartes in diesem Blick – als hätte tiefer Schmerz sie härter, weniger zerbrechlich gemacht.
    Was ihn an ihr anzog, veränderte sich, wurde ein wenig subtiler und komplexer … auch verstörender, denn wie er jetzt begriff, wollte er wissen, was ihr so viel Schmerz zugefügt hatte. »Du solltest dir das hier ansehen«, sagte er, gefangen zwischen einer Treue, die ihn zerstörte, und einem verführerischen Verrat, der ihn in Stücke reißen würde.

23
    »Besuchst du deine Eltern oft?«, fragte er fast zwei Stunden später, denn er konnte der Versuchung nicht länger widerstehen, ihr Geheimnis zu lüften.
    Eine bedeutungsschwere Pause, in der man nur hörte, wie der Wind in den Bäumen rauschte. »Nicht so oft, wie ich sollte.«
    Die Art, wie sie den Rücken anspannte, sagte ihm, dass sie das Thema nicht vertiefen wollte, aber abgesehen von allem anderen nahm er nur Befehle an, wenn er es wollte. »Ungewöhnlich für eine Wölfin.«
    Sie gab keine Antwort, während sie über eine grüne Wiese schritten. Er nahm schon an, dass sie die eigentliche Frage übergehen wollte, als sie sagte: »Ich hatte eine Beziehung, die meinen Eltern keine Freude gemacht hat.« Die schlichten Worte verrieten ihm nichts.
    »Haben sie dich aufgefordert, eine Wahl zu treffen?«
    »Nein, aber wir haben jedes Mal darüber gestritten, wenn ich sie besuchte.« Sie atmete tief durch. »Tarah und Indigo fanden es auch nicht gut, aber sie haben mich meist in Ruhe gelassen.«
    Riaz fragte sich, was mit dem Mann los gewesen war, dass die ganze Familie ihn nicht leiden konnte. Doch Adrias verschlossene Miene zeigte deutlich, dass das Gespräch für sie beendet war; er hätte sie bedrängen können, entschied sich aber dafür, Geduld zu üben. Dominante Wölfinnen kamen ab einem bestimmten Punkt mit Druck gar nicht gut zurecht.
    Als sie ein paar Schritte vorging, fiel sein Blick auf ihren zarten Nacken unter dem dicken Zopf. Die leicht getönte Haut schimmerte golden in der klaren Bergsonne, und er wollte nichts anderes, als den Zopf beiseitezuschieben und mit den Fingern sacht über die Haut zu fahren.
    Adria zuckte zusammen und sprang zur Seite, ihr Zopf streifte seine Hand.
    Erst in dem Moment begriff er, dass er getan hatte, was er sich in Gedanken vorgestellt hatte. »Mist, tut mir leid.«
    Leuchtend violette Augen mit goldenen Punkten sahen ihn wissend an. »Du musst dringend etwas wegen deines sexuellen Hungers unternehmen.«
    Bei dem Gedanken, mit einer anderen Frau als Lisette zusammen zu sein, wehrte sich alles in ihm, dennoch waren Adrias Duft und die Erinnerung daran, wie sich ihre Haut angefühlt hatte, wie eine Droge, die ihn fest in den Klauen hielt und schüttelte. »Findest du allein zurück?« Es kam barsch heraus, der Wolf war zu nah an der Oberfläche.
    Adria sagte nur Ja, bevor sie sich umwandte und ein weiteres Mal von ihm fortging – eine große, starke Frau mit onyxschwarzem Haar, deren Stolz es ihr nie wieder gestatten würde, ihn noch einmal in ihr Bett zu bitten.
    Adria beugte sich zitternd nach vorn, nachdem Riaz in der entgegengesetzten Richtung verschwunden war. Sie hätte aus der Haut fahren können, so heftig zerrten widerstreitende Gefühle an ihr. Als Riaz sie berührt hatte, wäre sie trotz aller gegenteiligen Schwüre fast dahingeschmolzen, hätte sich der Lust beinahe hingegeben.
    Noch einmal holte sie zitternd Luft und machte einen kleinen Umweg zur Höhle auf einem zugewachsenen Pfad, der zu einem kleinen, versteckten Wasserfall führte, wenn sie sich nicht täuschte. Als junges Mädchen hatte sie die Stelle entdeckt. Sie war ihr geheimes Versteck geworden, in dem sie wichtige Entscheidungen bedenken oder sich in Enttäuschung und Ärger wälzen konnte.
    Ein Lächeln zuckte um ihre Lippen. Sie war ein so ernstes und überschäumendes Kind gewesen, aus dem eine leidenschaftliche, aber sich zurücknehmende Erwachsene geworden war.
    »Du bist so

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