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Einsamen

Einsamen

Titel: Einsamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nesser
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Backman. »Aber das bedeutet also, dass wir etwas mehr über Germund Grooth wissen? Oder du zumindest?«
    »Nun ja«, sagte Barbarotti. »Wir haben nicht so viel über ihn gesprochen.«
    »Was?«, brauste Backman auf. »Ihr habt nicht über ihn gesprochen? Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit das sagen, was ich sage. Wir haben nicht so viel über ihn gesprochen.«
    Eva Backman hob beide Augenbrauen und die Stimme. »Also, hier irren wir herum und suchen mit der Lupe und der Taschenlampe nach Leuten, die etwas Sinnvolles über diesen blöden Grooth sagen können, und dann hat Marianne …«
    »Es war ein wenig angespannt«, unterbrach Barbarotti sie.
    »Angespannt?«
    »Ja. Zwischen Marianne und mir, meine ich.«
    »Und wieso?«
    »Weil … weil ich etwas eifersüchtig geworden bin.«
    Eva Backman fiel die Kinnlade herunter. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Ich habe ja gesagt, dass ich ein Idiot war«, sagte Barbarotti. »Aber ich liebe sie, dann hat man das Recht, ein Idiot zu sein.«
    »Du bist eifersüchtig auf einen Mann gewesen, mit dem sie zusammen war, bevor ihr euch kennengelernt habt?«
    »Ja.«
    »Der außerdem tot ist?«
    »Ja.«
    »Männer«, sagte Eva Backman.
    »Ich weiß«, sagte Gunnar Barbarotti. »So sind wir nun einmal, darüber haben wir schon früher gesprochen.«
    »Das haben wir«, musste Backman zugeben. »Aber das bedeutet also, dass Marianne wahrscheinlich die eine oder andere Information hat, was Germund Grooth betrifft. Wie lange waren sie zusammen, hast du gesagt?«
    »Knapp ein Jahr, hat sie erzählt«, antwortete Barbarotti. »Aber sie waren irgendwie auch nicht so richtig zusammen. Haben sich nur ein paar Mal getroffen. Marianne wohnte ja in Helsingborg, bevor sie zu mir gezogen ist.«
    »Daran kann ich mich erinnern«, sagte Eva Backman seufzend. »Nun, das ist auf jeden Fall zumindest merkwürdig. Und wenn man es genauer betrachtet, hilft es uns vielleicht auch nicht besonders viel weiter. Aber ihr habt also nicht über ihn gesprochen?«
    »Nicht direkt«, sagte Barbarotti.
    »Unglaublich. Und im Augenblick ist das natürlich auch nicht möglich. Ich muss sagen, manchmal … manchmal habe ich das Gefühl, dass es einen Regisseur gibt.«
    «Ich weiß , dass es einen Regisseur gibt«, sagte Barbarotti. »Nein, er ist kein Regisseur. Eher ein … Instrukteur.«
    »Ein Instrukteur?«, fragte Backman nach.
    »Ja, ungefähr so.«
    Wieder schüttelte sie den Kopf. »Manchmal bist du mir ein Rätsel. Aber egal, ich werde gar nicht erst versuchen, es zu lösen. Das ist Mariannes Job. Aber was sollen wir jetzt weiter machen? Du musst dich wohl selbst beim Schlafittchen packen und mit ihr reden, wenn sie dazu kräftig genug ist … was sagen sie? Die Ärzte, meine ich.«
    »Sie braucht Ruhe«, sagte Barbarotti. »Wird mindestens noch ein paar Wochen in der Reha bleiben müssen. Aber es ist klar, dass man mit ihr reden kann … in ein paar Tagen oder so. Vielleicht schon morgen?«
    »Dann sieh zu, dass du das machst«, sagte Eva Backman. »Aber geh behutsam vor, es ist vielleicht nicht ganz so eilig. Es ist ja trotz allem nur … ja, eine Charakterisierung, oder?«
    »Nehme ich an«, sagte Barbarotti. »Aber ich habe das Gefühl, dass …«
    »Ja?«
    »Ich glaube, es wäre besser, wenn du mit ihr redest.«
    Eva Backman musterte ihn drei Sekunden lang intensiv.
    »Ich verstehe«, sagte sie dann. »Ja, da magst du Recht haben.«
    Sie schaute auf die Uhr.
    »Ich habe in einer halben Stunde einen Termin mit Asunander. Er will wissen, wie es bei uns läuft.«
    »Ach ja?«, sagte Barbarotti. »Und wie läuft es bei uns?«
    »Nicht besonders gut«, sagte Eva Backman. »Möchtest du hören, was du versäumt hast?«
    »Ja, gern«, sagte Barbarotti.
    »Wir haben noch einmal mit allen Beteiligten gesprochen. Vor allem in Hinblick auf die Alibifrage, wie verabredet. Tatsächlich kommt keiner lupenrein davon, wenn wir uns an die Stunden am Samstagnachmittag halten. Nur Rickard Berglund habe ich nicht getroffen. Es war ja geplant gewesen, dass du das gestern machst, aber … ja, so ist es nun einmal. Und seine Frau soll Samstag beerdigt werden, deshalb weiß ich nicht so recht.«
    Barbarotti nickte. »Also seid ihr nicht vorangekommen?«
    »Nicht wirklich. Doch, sie haben endlich Kristin Pedersen in Kopenhagen aufgestöbert. Sie wollten heute Nachmittag oder Abend ein Vernehmungsprotokoll rüberschicken. Dann erfahren wir vielleicht zumindest ein wenig über Grooths Charakter. Abgesehen von

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