Einsamer Wolf - Feuer über den Wassern (German Edition)
und rammt sie dir mitten in die Brust, woraufhin du nach hinten an die Wand des Ganges gedrückt wirst. Die dünne Lehmwand wird zerschmettert und ihr kracht beide in das Schlafzimmer auf der anderen Seite. Im Staub und Durcheinander hast du dein Schwert fallen gelassen.
Du hörst Kommodore Brayhan aus dem Gang schreien: „Die Krone ist in seinem Rucksack!“ Mit diesem Wissen bewaffnet, beginnst du sofort, mit dem Kapitän um das Bündel auf seinem Rücken zu kämpfen. Er brüllt wie ein verletzter Löwe, als du den Rucksack aufreißt und die Krone herausziehst. Zu deiner Überraschung macht er keinerlei Anstalten, sich die Krone wiederzuholen. Stattdessen sieht er dich an und lacht spöttisch.
„Ha, Ihr gewinnt Rhygar“, sagt er fast lässig. „Behaltet Euren Preis, wenn er Euch so viel bedeutet. Ha ha ha.“ Er steht auf und putzt sich seine Kleidung ab. Dann tritt er durch das Loch in der Zimmerwand und läuft, immer zwei Stufen nehmend, die Treppe hinunter, wobei er den Befehl des verwundeten Kommodore Brayhan, im Namen des Gesetzes stehen zu bleiben, ignoriert. Bevor du ihn aufhalten kannst, ist er auch schon aus dem Gasthof geeilt und in der Dunkelheit verschwunden.
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Du lässt den Piraten in die Dunkelheit fliehen, denn du bist zu dem Schluss gekommen, dass der gut gekleidete Mann viel wahrscheinlicher der Schlüssel zur Lösung des Rätsel ist, das den Diebstahl der Krone von König Alin IV umgibt. Plötzlich durchbricht das Schwert des Mannes die Verteidigung von Kommodore Brayhan und die äußerst scharfe Spitze der Klinge bohrt sich tief in seine Schulter. Der Kommodore schreit voller Schmerz auf und sackt vor dir zu Boden. In der plötzlich entstandenen Verwirrung nutzt der gut gekleidete Mann seine Möglichkeit zu Flucht und stürzt aus dem Zimmer.
Der Mann läuft die Stufen in den überfüllten Schankraum hinunter. Du erreichst das Ende der Treppe gerade rechtzeitig, um zu beobachten, wie er in seiner Panik versucht, sich mit seinen Ellbogen einen Weg durch die Menge aus betrunkenen Gästen zu rempeln. Du verfolgst ihn und nimmst dabei ebenfalls keine Rücksicht auf das Chaos, das du hinterlässt, als du Körper und Tische zur Seite schiebst.
Innerhalb weniger Sekunden ist der Mann aus dem Gasthof „Zum Schwarzen Anker“ gelaufen und rennt überstürzt durch die Straßen von Durenonbrücke.
Der gut gekleidete Mann ist recht schnell auf den Beinen und du hast Probleme, mit ihm Schritt zu halten, als er durch die gewunden Straßen dieser Stadt an der Flussmündung läuft. Du bist besorgt, dass er dich abhängen könnte, da er im Gegensatz zu dir nicht durch das Gewicht eines Kettenhemds behindert wird. Er biegt am Ende einer langen, gewundenen Durchfahrtsstraße um die Ecke und als du die Stelle erreichst, rumpelt ein Wagen an dir vorbei, der von vier starken Pferden gezogen wird. Der Wagen fährt in dieselbe Richtung, in die der flüchtende Mann gerannt ist. Du springst auf die Seite des fahrenden Wagens und hältst dich daran fest. Der Wagen bewegt sich viel schneller, als du laufen kannst, und verkürzt den Abstand zwischen dir und deiner fliehenden Beute.
Am Ende dieser Straße befindet sich eine Menschenmenge aus Stadtbewohnern. Der Wagen wird langsamer, während er sich ihr nähert. Auch der Edelmann ist gezwungen, langsamer zu laufen, während er sich auf die Menge zubewegt. Er blickt nervös über seine Schulter. Als er dich an der Seite des Wagens hängen sieht, verwirft er sein Vorhaben, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, und stürzt stattdessen in eine benachbarte Gasse.
Als der Wagen den Eingang der Gasse erreicht, springt du von der Seite des Wagens herunter und setzt deine Verfolgung zu Fuß fort. Der Mann springt über eine niedrige Mauer und du folgst ihm auf dem Fuß. Dann macht er einen Sprung, der dich in Erstaunen versetzt. Er greift mit beiden Händen nach einem Balkon im ersten Stock und schwingt sich elegant mit einer fließenden Bewegung und einem Überschlag nach oben.
Von dort aus setzt er seine katzenhafte Klettertour fort und erklimmt die drei Stockwerke des Gebäudes innerhalb weniger Sekunden.
Dir ist bewusst, dass du nicht über sein akrobatisches Können verfügst, bist aber dennoch wild entschlossen, ihn zu fangen. Du könntest in das Gebäude laufen und die Stiegen im Inneren bis zum Dach hinaufsteigen, aber bis du oben angekommen bist, wäre der Mann sicherlich schon mit einem Sprung über die Gasse auf ein benachbartes
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