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Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Titel: Einsatz in New York - Secret Mission ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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verdammt gut aus in seinem Smoking. Er wirkt nicht wie fünfzehn, eher wie achtzehn, in der schummerigen Beleuchtung könnte er sogar für zwanzig durchgehen. Oona will gar nichts Besonderes mit ihm anstellen, nur ein bisschen mit dem Feuer spielen.
    Rick steht in ihrer Nähe. Er bemerkt nicht, dass Oona bereits bei ihrem fünften Longdrink angekommen ist. Von außen betrachtet unterscheidet sich ihr Glas nicht von dem Ricks, aber bei ihr sind außer Granatapfelsaft noch Wodka und Gin drin. Oona kippt das weg wie Brause. Darum sind ihre Schritte, als sie auf ihn zukommt, nicht mehr ganz sicher. Ihre High Heels sind hoch, und niemand kann hinterher sagen, ob sie wirklich gestolpert ist, aber direkt vor Rick knickt sie um. Er fängt sie auf, sie hält sich an ihm fest, lächelt und schenkt ihm einen Augenaufschlag.
    Wenn Oona normalerweise einen Mann auf diese Art anlächelt, möchte derjenige auf der Stelle seine Frau verlassen und mit Oona in eine einsame Hütte am See ziehen. Rick ist zwar nicht von gestern, aber in Liebesdingen unerfahren. Er ist nicht raffiniert genug, Oona das zu geben, was sie entbehrt. Sie denkt ja nicht ernsthaft an ein Verhältnis mit ihm, nicht mal an Sex, sie will nur dieses prickelnde Gefühl.
    In diesem Moment macht Rick den entscheidenden Fehler. Er fürchtet nämlich, dass die Jungs,
die ihnen auch heute im Mercedes gefolgt sind, ihn und Oona beobachten. Sehen sie gerade jetzt zu, wie Kanters Frau in Ricks Armen liegt und keine Anstalten macht, auf ihre eigenen Beine zu kommen? Als Oona schmachtend zu Rick hochschaut, ein wenig beschwipst, ein wenig aufgeheizt, schiebt er sie brüsk von sich. Sie taumelt gegen die Bar und tut sich dabei ein bisschen weh.
    »Aua! Sag mal, hast du sie noch alle?«
    »Tschuldigung, ich dachte, du … Sie wollen sich setzen.« Rick hat feuchte Hände, nervös gehen seine Augen umher. Er fragt sich, wer von den anwesenden Snobs die Szene mitgekriegt hat.
    Vielleicht ist es Trotz, vielleicht Besitzanspruch oder bloß der Alkohol, weshalb Oona sich vom Barhocker abstößt und auf den Jungen zukommt. »Weißt du, was komisch ist?«, fragt sie mit rauchiger Stimme.
    »Nein, was ist komisch?«
    »Was du auch sagst, was du auch tust, ich werde einfach nicht wütend auf dich.«
    »Das ist … doch nicht komisch«, antwortet Rick und spürt, wie ihre feingliedrige Hand sich in seine verschwitzte Rechte schiebt. Ihre Finger umspielen seine.
    »Du bist ulkig.« Ihr Daumen streichelt diese empfindliche Stelle an seinem Handgelenk. »Du bist süß.«
    »Ich bin nur ein Angestellter«, antwortet Rick überfordert.

    »Na schön, du Angestellter.« Sie lässt ihn los. »Ich brauch jetzt frische Luft.« Oona geht Richtung Terrasse und sagt über die Schulter: »Bringst du mir meinen Drink?«
    Das Glas, das Rick ihr bringen könnte, ist mehr leer als voll. Als der Barkeeper das mitkriegt, stellt er einen frischen Drink vor Rick ab. Was soll der Junge tun? Ein Glas nach draußen zu tragen, ist wohl das Harmloseste von der Welt, aber Rick kennt Oona allmählich ziemlich gut. Also trägt er das Glas mit einer Miene hinaus, als müsste er zum Zahnarzt.
    Da steht sie, das bordeauxfarbene Kleid bewegt sich im Abendwind, an ihrem Hals funkeln die Brillanten. Es ist ein Bild zum Verlieben. Bloß ist Rick schon verliebt. Bis über beide Ohren, glücklich und unumstößlich. Solange Storm in seinem Herzen ist, kann man die schönste Frau der Welt an seine Seite stellen, ihm ist das egal. Er und Storm haben auf ihrem Spaziergang durch Brooklyn zum ersten Mal richtig geknutscht. Rick würde das allerdings anders bezeichnen: Ihm würden Ausdrücke einfallen wie Taifun, Hurrikan, Feuerwerk, dazu würde sein Gesicht strahlen. Als er neben Oona tritt, ist sein Gesicht verschlossen.
    »Bitte sehr«, sagt er und fühlt sich flau vor Unbehagen.
    »Hast du Angst vor mir?«, fragt sie unverblümt. Unter ihnen liegt Manhattan ausgebreitet, Oona duftet, ihre Lippen sind feucht vom Drink, doch anstatt auf das indirekte Angebot einzugehen, antwortet Rick:

    »Ich habe keine Angst vor dir, Oona.« Er sieht sie männlich an und lehnt sich an die Terrassenbrüstung. »Ich glaube, du hast ein bisschen zu viel getrunken, das ist alles.«
    »Red keinen Scheiß.« Sie greift nach dem vollen Glas.
    »Lass das lieber.« Er zieht es zurück.
    Sie glaubt, das ist die Art, wie er das Spiel spielen will, und tritt an ihn heran. »Ach nein? Und was schlägst du stattdessen vor?« Sie schiebt ihre Hand unter

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