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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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Kartentricks,
wenn man noch nicht mal weiß, wie man in einer Notsituation handeln soll? Ich
beschloss, dass ich die Zeitmaschine als letzte Möglichkeit nutzen würde, wenn
ich keinen anderen Ausweg mehr sah.
    Kurz
darauf kam Meg, in Begleitung eines der Hausmädchen, und brachte die
gewünschten Sachen.
    „Meg,
hilf mir ihn auszuziehen, Bess, du machst bitte Feuer im Kamin. Es ist eiskalt
hier drinnen.“ Als wir ihn ausgezogen hatten, bat ich Meg bei mir zu bleiben,
sie würde mir sicherlich noch gute Dienste leisten können.
     
    Ich
nahm die Schüssel mit dem heißen Wasser und stellte sie auf einen Stuhl am
Bett. Zuerst suchte ich die Stelle, an der die Kugel ihn getroffen hatte. Langsam
tasteten meine Augen seinen Oberkörper ab, zwischen Hüfte und unterer Rippe auf
der rechten Seite wurde ich schließlich fündig. Nur ein wenig weiter nach
rechts und ich hätte ihn verfehlt. Wäre der Schuss jedoch weiter nach links
gegangen, so hätte ich ihm vermutlich den Magen durchgeschossen. Was dann
gewesen wäre, wollte ich mir lieber nicht ausmalen.
    Vorsichtig
und darauf bedacht die Wunde nicht weiter zu berühren, wusch ich das Blut ab.
Danach tränkte ich ein weiteres Tuch mit Alkohol und tupfte vorsichtig die
Schusswunde ab. Für einen kurzen Moment kam Phil durch den Schmerz zu sich und
er schrie auf, versank aber dann doch wieder in eine gnädige Ohnmacht. Für
einen kurzen Moment hielt ich inne und sah mitleidig zu dem Mann hin, dem mein
Herz gehörte, und der nur meinetwegen solche Schmerzen hatte. Doch meine Blicke
alleine würden ihm leider nicht helfen, ich musste weitermachen.
    „Meg,
hilf mir ihn zur Seite zu drehen, damit ich mir seinen Rücken ansehen kann“,
bat ich meine Zofe. Sie nickte und gemeinsam drehten wir ihn auf die linke
Seite, lediglich ein leichtes Stöhnen kam von Phil.
    „Was
ist geschehen? Wurde er etwa von einer Arkebuse getroffen?“ Warum musste ich
ausgerechnet an die einzige Zofe Londons geraten, die Schusswunden erkennen
konnte?
    „Glaub‘
mir, es ist besser, wenn du es nicht weißt und jetzt hör auf zu quatschen!“
Mein Tonfall war schärfer als beabsichtigt, doch hatte ich momentan nur Phils
Rettung im Sinn und konnte mir nicht noch Gedanken darum machen ihre Neugier zu
befriedigen. Meg tat wie ihr befohlen und hielt ihn fest, damit er nicht zurück
auf den Rücken rollte. Erst jetzt sah ich, dass die Kugel anscheinend auf der
anderen Seite wieder ausgetreten war. Zum ersten Mal schöpfte ich Hoffnung,
wenn die Kugel nicht mehr im Körper steckte, war es vielleicht nur der
Blutverlust, der ihn so schwächte. Die Schutzengel hatten ihren Job sicherlich
ernst genommen, redete ich mir ein. Auch hier wusch und reinigte ich ihn. Was
nun? Sollten wir die Wunde nähen? Meinen eigenen Nähkünsten traute ich nicht,
aber Gott sei Dank hatte ich jemanden an meiner Seite, der sehr geschickt mit
Nadel und Faden umgehen konnte.
    „Meg,
lauf schnell los und hol dein Nähzeug", befahl ich ihr. Ohne meinen Befehl
infrage zu stellen, verschwand sie, um kurz darauf mit ihrem Nähkorb
zurückzukehren. Sie machte sich sofort daran, eine passende Nadel und Faden
herauszusuchen. Hatte sie etwa auch Erfahrung darin Wunden zu versorgen? Sie
war doch nur die Tochter eines Schankwirts, welche Talente schlummerten noch in
ihr?
    „Du
kennst dich im Vernähen von Wunden aus?“ Überrascht blickte ich sie an.
    „Aye,
ich habe Brüder, die immer mal wieder in Schlägereien geraten, da musste schon
einiges geflickt werden!“, erwiderte sie. Sie wollte sich schon an die Wunde
machen, bevor ich sie aufgeregt aufhielt.
    „Stopp!
Erst müssen wir die Nadel reinigen. Halte die Nadel einige Zeit ins Feuer und
tunke sie dann in den Brandy.“ Wäre noch schöner, dass wir zwar die Blutung
gestoppt hatten und Phil uns dann wegen einer Blutvergiftung unter den Händen
wegstarb.
    „Wozu
das denn?“
    „In
meiner Heimat macht man das so, angeblich sollen die Wunden so besser heilen“,
beeilte ich mich ihr zu erklären. Das schien sie einzusehen und sie begann, wie
ich es ihr angetragen hatte. Nach erfolgter Desinfektion begann sie sich an die
Schusswunde zu wagen. Ich setzte mich aufs Bett und hielt Phil dabei fest.
Selbst wenn er ohnmächtig war, würde er diese Schmerzen spüren. Kaum war die
Nadel unter seine Haut gedrungen, bäumte er sich mit einem Schmerzensschrei
auf. Nur mit Mühe gelang es mir, ihn festzuhalten. Danach wimmerte er nur noch
gelegentlich und Meg konnte ihr Werk unbehelligt

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