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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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weiteren kleinen Fallstrick in die Zeitmaschine eingebaut.
Normalerweise kann immer nur ein menschliches Wesen durch die Zeit reisen,
Gegenstände kann man mitnehmen, soviel man will, aber es kann immer nur einer
reisen. Meinst du, ich hätte mir nicht ansonst schon längst einen der anderen
Zeitreisenden zunutze gemacht? Aber ihr habt eine Maschine, die zwei Menschen
in die Gegenwart bringen kann. Zu Richard. Und ich kann mich endlich an ihm
rächen!“ Das war also sein Plan gewesen! Er brauchte mich wirklich, denn ohne
mich käme er nie in unsere Zeit. Wenn ich als sein Werkzeug des Satans
ausgedient hatte, würde er sich meiner vermutlich entledigen. Ich sah nur eine
einzige Möglichkeit dies zu verhindern und die sah vor, dass Klaus nicht mit
mir in die Gegenwart zurückkehren durfte. Dafür musste ich die Maschine an mich
nehmen und so schnell es ging den Auslöser betätigen. Vorsichtig ging ich auf
den am Boden liegenden Phil zu. Er lag in einer großen Pfütze seines eigenen
Blutes. Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen und ich musste mich
zusammenreißen, damit ich nicht anfing zu weinen. Ich kniete mich vor Phil
nieder und versuchte ihn umzudrehen, in der irrsinnigen Hoffnung ein
Lebenszeichen zu entdecken. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt, so sagt man
doch, und die war im Moment das Einzige, was ich hatte. Mit aller Kraft
versuchte ich ihn zu drehen, aber er war einfach zu groß und zu schwer für
mich. Mehr als ihn ein kleines Stück zu bewegen schaffte ich nicht und ich
musste ihn wieder loslassen. Leblos sank sein Körper in seine vorherige
Position zurück. Doch was war das gewesen? Als er zurückrollte, konnte ich ein
ganz leises, beinahe nicht wahrnehmbares, Stöhnen hören, das eindeutig von ihm
kam. Er lebte tatsächlich! Er war nicht verloren und ich konnte ihn vielleicht
doch noch retten und alles würde gut. Allerdings kam ich nicht an die
Zeitmaschine heran, denn die befand sich in seinem Wams. Was sollte ich tun? Es
gab nur eine winzig kleine Chance, wie ich es anstellen konnte, aber sie war
meine Einzige. Und wenn sie schiefging, würde ich, neben Phil am Boden liegend,
mein Ende finden.
     
    Ich
richtete mich erneut auf und wandte mich an Klaus:
    „Er
lebt noch! Gib mir noch eine Kugel, damit ich das endlich beenden kann!“ Meine
Stimme klang eigenartig fremd in meinen Ohren.
    „Du
überraschst mich wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch jemanden
finde, der diese Familie so sehr hasst wie ich. Gemeinsam können wir viel
vollbringen!“ Eher gefriert die Hölle, bevor ich mir dir zusammenarbeite,
dachte ich mir. Er griff in sein Wams und reichte mir eine weitere Patrone.
Erleichterung machte sich in mir breit, jetzt durfte ich es nicht vermasseln.
Als wäre es das selbstverständlichste der Welt, schaffte ich es die Trommel des
Revolvers zu öffnen, die Patrone einzulegen und die Trommel wieder zu
verschließen. Statt mich jedoch zu Phil umzudrehen, wie Klaus erwartete, richtete
ich die Waffe auf ihn.
    „Was
zum Teufel soll das?“, herrschte er mich an.
    „Dort
auf dem Boden liegt der Mann, den ich liebe und nichts, aber auch gar nichts
hält mich davon ab, ihn zu retten!“, erwiderte ich mit eisiger Stimme und all
der Hass, der sich in mir aufgestaut hatte, brach hervor. Ich legte meinen
Finger an den Abzug.
    „Eine
falsche Bewegung und ich drücke ab. Dass ich es kann, habe ich ja wohl schon
bewiesen.“ Ein Geräusch, das von Phil kam, lenkte mich für einen kurzen
Augenblick ab und ich warf einen erschrockenen Blick über meine Schulter nach
hinten, den Finger jedoch weiterhin auf dem Abzug. Er schien zu sich zu kommen,
denn ich konnte sehen, wie er versuchte sich zu bewegen. Sofort drehte ich mich
wieder zu Klaus um. Gerade noch rechtzeitig, denn er war schon im Begriff die
Hand nach der Waffe auszustrecken, um sie mir zu entreißen.
    „Habe
ich nicht gesagt, dass du keine falsche Bewegung machen sollst? Ich habe einen
äußerst nervösen Zeigefinger, der immer mal wieder Zuckungen von sich gibt.
Schau!“ Ich ließ meinen Finger leicht zucken, nur um ihm Angst einzujagen.
Hinter mir hörte ich, wie Phil sich unter Stöhnen und Schmerzen bewegte. Ich
schickte ein Dankgebet an Gott und die Schutzengel, die Phil gerettet hatten.
    „Ich
würde machen, was sie sagt. Was sie sich in den Kopf gesetzt hat, macht sie
auch! Sie ist schrecklich dickköpfig und jähzornig“, ließ Phil mit brüchiger
Stimme, immer noch am Boden liegend, verlauten. Ja, ich wusste, warum ich

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