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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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ihn
liebte. Unter anderem wegen seiner herrlich erfrischenden und ehrlichen Art.
    „Dieses
Mal habt ihr gewonnen. Aber wir sehen uns wieder und dann werde ich dafür
sorgen, dass keiner von euch überlebt!“ Dann ging alles furchtbar schnell.
Klaus griff in einer fließenden Handbewegung in sein geöffnetes Wams, nahm
seine Zeitmaschine in die Hand, drückte auf einen Knopf und verschwand vor
unseren Augen. Zeitgleich betätigte ich den Auslöser des Revolvers um ihn
aufzuhalten. Doch der Schuss ging ins Leere und schlug in die gegenüberliegende
Mauer ein. Verblüfft sah ich zu der Stelle hin, wo eben noch Klaus gestanden
hatte. Mein ursprünglicher Plan hatte vorgesehen, dass Phil und ich mit der
Zeitmaschine verschwänden, nicht umgekehrt.
    Ich
ließ die Waffe zu Boden fallen, fiel auf die Knie neben Phil und warf mich in
seine Arme. Er ließ einen leisen Schmerzensschrei von sich.
    „Vorsichtig,
sonst schaffst du es doch noch mich umzubringen“, versuchte er mit
schmerzverzerrtem Gesicht zu scherzen.
    „Es
tut mir so schrecklich leid, aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun
sollen!“, schluchzte ich, meinen Kopf in seiner Schulter vergrabend.
    „Pssst,
aufhören, alles ist gut. Das ist nur ein Streifschuss, nix Schlimmes. Ich werde
es überleben!“ Und dann nahm er meinen Kopf in seine Hände und küsste mich wie
ein Wanderer, der nach Tagen ohne Wasser in der Wüste an einen Brunnen gekommen
war. Für einen kurzen Moment befürchtete ich wirklich ohnmächtig zu werden. Die
Leidenschaft, mit der er mich küsste, raubte mir fast die Luft.
    „Wofür
war das denn?“, fragte ich beinahe atemlos, als wir uns trennten.
    „Mein
Dankeschön dafür, dass du mich nicht umgebracht hast!“, erwiderte er und
lächelte mich so liebevoll an, dass meine Knie ganz weich wurden. Doch schnell
wurde ich wieder ernst.
    „So
gerne ich mit dir zusammen bin, sollten wir diesen Ort so schnell es geht
verlassen, zumal wir dringend deine Wunde versorgen müssen, bevor sie sich
entzündet!“
    „Du
bist schrecklich praktisch, weißt du das?“, neckte er mich, unternahm aber
zeitgleich den Versuch sich vom Boden hochzuhieven, was ihm aber erst mit
meiner Hilfe gelang. Er zog mit der einen Hand sein Schwert, stützte sich
jedoch mit der anderen Schulter weiterhin auf mir ab. Insgeheim musste ich mir
eingestehen, dass ich das nicht sehr beruhigend fand. Wäre ich ein Angreifer, würde
ich mich nicht von einem Kerl abschrecken lassen, der sich auf eine Frau
stützen muss, weil er ansonsten wie ein nasser Sack zu Boden gefallen wäre.
Vorsichtig bewegte ich die Klinke, öffnete die Tür einen Spalt und spähte nach
draußen. Die Luft schien rein zu sein und ich machte die Tür ganz auf. Die
Halle lag verlassen da. Konnte es wirklich sein, dass wir solch ein Glück
hatten und Travis nicht in der Nähe war? Leise schlichen wir in Richtung
Ausgang, als uns eine Stimme unterbrach:
    „Wohin
wollt ihr denn?“ Mein ganzer Mut sank in sich zusammen, warum konnte nicht
einmal etwas ohne Probleme ablaufen? Wir drehten uns um und sahen zu Travis,
der, ebenfalls mit einem Schwert bewaffnet, auf uns zukam. Phil mochte zwar
seine Waffe halten, aber wie bereits erwähnt, besonders kampfeslustig und
gefährlich sah er nicht aus. Die Chance gegen Travis zu gewinnen, lagen,
gelinde gesagt, bei null. Somit blieb nur noch die einzige Sprache, die Kerle,
wie er sprachen:
    „Wie
viel zahlt dein Herr dir?“ Damit hatte er nicht gerechnet, denn ansonsten hätte
er sicherlich mehr als „Ein Pfund", geantwortet.
    „Wir
geben dir fünf und du lässt uns dafür unbehelligt gehen“, schlug ich schnell
vor. Travis schaute mich ungläubig an, denn das war ein stattlicher Lohn, der
für jemanden wie ihn, fast an Reichtum grenzte. Ohne weiter zu überlegen,
nickte er und hielt sogleich die Hand auf. Sogleich holte Phil seine stets gut
gefüllte Geldbörse hervor und reichte sie mir. Ich suchte die entsprechenden
Geldstücke heraus und legte sie Travis einzeln in die offene Hand. Kriecherisch
verbeugte er sich vor uns und ließ uns unbehelligt von dannen ziehen. Und schon
wieder schickte ich ein Dankgebet los, dieses Mal jedoch an den Gott des
schnöden Mammons.

37.
Kapitel
     
    Vor
der Tür blickten wir uns erst einmal ungläubig an und mussten dann laut
auflachen, wobei Phil jedoch gleich wieder einen Schmerzenslaut von sich gab.
Besorgt sah ich ihn an, seine Haut, die ansonsten immer ein wenig
sonnengebräunt aussah, war blass und fahl.

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