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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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etwas falsch läuft?“
    „Wir
haben Computer, die die Zeitschiene verfolgen, wenn irgendwann etwas darin
gestört wird, berechnet der Computer die Folgen daraus. Und sollte das kritisch
sein, werden wir losgeschickt.“
    „Das
heißt, dass die Vergangenheit parallel zu unserer verläuft? Und etwas das für
mich vor Hunderten von Jahren geschehen ist, in Wirklichkeit gerade erst war?“
Mein Kopf schwirrte bei dem Versuch das alles zu verstehen. Vielleicht hätte
ich früher in Physik doch besser aufpassen sollen, anstatt den
unwiderstehlichen Thomas Schatter, den schärfsten Jungen der Klasse, aus der
Ferne anzuschwärmen. Hätten wir das Thema Zeitreisen durchgenommen, so war ich
mir hundertprozentig sicher, könnte ich mich daran erinnern und wäre
Klassenbeste geworden.
    „So
ungefähr, aber genauer kann dir nur Richard zu diesem Thema Auskunft geben.“
    „Wer
ist Richard? Du hast ihn schon mehrfach erwähnt!“
    „Er
ist der Chef von allem. Er organisiert den ganzen Laden.“
    Das
Thema Zeitreisen interessierte mich außerordentlich und ich löcherte ihn mit
allen möglichen Fragen, die mir in den Kopf kamen.
    „Und
du reist wirklich in der gesamten Weltgeschichte rum?“
    „Nein,
wie soll ich mich denn da verständigen? Ich komme nur in Zeiten, wo ich auch
die Sprache spreche. In China wäre ich komplett aufgeschmissen, da ich kein
Wort chinesisch kann.“
    „Und
da gehen dann andere von Euch hin?“ Bisher war ich davon ausgegangen, dass er
nur diesen Richard an seiner Seite hatte, der ihn losschickte, aber seine Worte
suggerierten etwas anderes.
    „Ja,
wobei wir in Asien nur eine Art Aushilfe haben, da passiert so wenig, dass es
sich nicht lohnt, jemanden fest einzustellen.“ Die Stellenanzeige für diesen
Job stellte ich mir interessant vor, stand dann in der Zeitungsannonce so etwas
wie „Einsatzort Vergangenheit“?
    „Und
wie viele seid ihr?“
    „Wir
sind schon ein paar, nicht alle sind Zeitreisende, ein Großteil arbeitet im
Hintergrund. Die Reisen müssen auch vorbereitet werden und so weiter.“ Je mehr ich
darüber erfuhr, desto mehr bekam ich den Eindruck, dass es sich um eine riesige
Vereinigung handelte und keiner hatte je mitbekommen, dass es sie gab.
    „Aber
warum gibt es Euch denn überhaupt? Warum läuft so viel falsch?“
    „Ursprünglich
waren die Zeitreisen nur dazu gedacht, dass Forscher und Wissenschaftler sich
die Zeiten genauer anschauen konnten, um ein besseres Verständnis zu erhalten.
Irgendwann einmal fing es an, dass sich Sachen änderten und die Aufträge
entstanden. Richard vermutet, dass ehemalige Zeitreisende dafür verantwortlich
sind, weil sie sich davon mehr versprechen, oder was auch immer.“ Der Kreis
schloss sich langsam für mich, nun ergaben auch die Aufträge einen Sinn.
    „Dann
ist der Auftraggeber für den Mord auch einer der Abtrünnigen?“
    „Nicht
unbedingt, wir mussten schon oft feststellen, dass sich diese Verräter anderer
Zeitgenossen bedienen. Sie nähern sich einem politischen Gegner, einem Nachbarn
oder wem auch immer und dann bearbeiten sie diese, dass es doch besser wäre,
wenn XY nicht mehr da sei, oder er sein Gesetz nicht durchbringen kann. Die
Möglichkeiten sind vielfältig. Sie gehen sehr vorsichtig vor, sodass es bisher
unmöglich war, sie ausfindig zu machen. Mach dir nicht zu viele Gedanken
darüber, unser Hauptaugenmerkmal sollte im Augenblick nur darin bestehen, dass
wir morgen die Morde verhindern!“ Vielleicht hatte er recht und ich sollte mir
nicht allzu viele Gedanken machen, denn wenn ich zurück war, war das Ganze für
mich abgeschlossen und ich hatte nichts weiter mit dieser Sache zu tun. Ich
konnte wieder meinen Unterricht aufnehmen und so tun, als sei nichts gewesen.
Und mich ganz meiner Beziehung mit Sven widmen und diese auch endlich einen
Schritt weiterführen. Sven! Bei dem Gedanken an ihn spürte ich einen kleinen
Stich in meinem Herzen. Ja, ich vermisste ihn, auch wenn das, was ich hier
erlebte mich dermaßen beeindruckte und beschäftigte, dass er immer wieder in
den Hintergrund gedrängt wurde. Dennoch konnte ich es kaum abwarten nach Hause
zu kehren.
     
    Wir
saßen noch lange zusammen und entwarfen einen Schlachtplan für den nächsten
Tag, damit die Linie der Spencers Fortbestand hatte. Um keines der
Zimmermädchen mehr zu belästigen, sprang ich über meinen Schatten und bat Phil
mir die Bänder des Kleides zu lösen. Er hatte mir schon in die Kleidung
geholfen, ohne dass er mir irgendwelche Avancen

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