Einspruch fuer die Liebe
Großraum Chicago getan hat.«
»Was auf etwa achtzig Prozent aller aktuellen und ehemaligen Angestellten zutrifft.«
»Leider ja. Und da ich nicht mehr tun konnte, habe ich das FBI eingeschaltet.« Keith verdrehte genervt die Augen. »Der Agent, mit dem ich gesprochen habe, erklärte mir jedoch, dass die Angelegenheit als nicht besonders dringlich eingestuft werden würde. Es gab keinen finanziellen Schaden und der Täter hat sich nicht richtig in das System gehackt, sondern dafür das Passwort und den Benutzernamen von jemand anders benutzt. Als ich nachhakte, was genau das bedeutet, antwortete er, dass er sich bei mir melden würde. Ehrlich gesagt wäre ich überrascht, wenn ich überhaupt noch mal von ihm höre.«
Und wenn das der Fall war, würde die Person, die das getan hatte, einfach so davonkommen und weiter für Sterling arbeiten. Glücklicherweise kannte Brooke jemanden, der dafür sorgen konnte, dass das nicht passierte.
Jemand, der ihr zufällig einen Gefallen schuldete.
»Vielen Dank, Keith«, sagte sie. »Ich übernehme von hier an.«
Ein paar Minuten später klopfte sie an die Tür zu Ians Büro.
»Haben Sie eine Sekunde?«, fragte sie, als er von seinem Schreibtisch aufsah.
Ian winkte sie herein. »Natürlich. Kommen Sie rein.« Während Brooke die Tür hinter sich schloss, betrachtete er ihren ernsten Gesichtsausdruck. »Oh nein. Bitte sagen Sie mir nicht, dass wir noch einen Mörder eingestellt haben.«
Brooke musste über den kleinen Scherz schmunzeln. Zumindest konnten sie mittlerweile darüber lachen. Aber bei dieser neuen Situation gelang ihr das nicht so gut. Sie setzte sich auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und kam direkt zum Punkt. »Jemand ist in unsere Geschäftskontodatenbank eingedrungen und hat ein paar Ihrer Kreditkarteneinträge verändert. Vor allem die Beschreibungen der Ausgaben Ihrer letzten Reise nach L.A.«
Ian sah sie verwirrt an. »Die Beschreibungen? Warum sollte das jemand tun?«
»Um bösartig zu sein. Wir wissen noch nicht, ob es sich um einen aktuellen oder ehemaligen Mitarbeiter handelt. Doch wir wissen bereits, dass der Täter den Umstand ausgenutzt hat, dass Liz immer noch ihr voreingestelltes Passwort benutzte.« Sie schob ihrem Chef das Dokument zu, das Keith ihr gegeben hatte. »Ich finde, dass Sie das sehen soll-
ten.«
Ian nahm die Blätter entgegen und machte sich daran, sie zu überfliegen. Nach ein paar Augenblicken presste er die Lippen aufeinander. Er las zu Ende und legte die Auszüge auf den Tisch. »›Spermaschlucker.‹ Das habe ich seit der Highschool nicht mehr gehört.«
»Wir haben die IP -Adresse der Person, die das getan hat, aber Keith konnte den Standort des Computers lediglich auf den Großraum Chicago eingrenzen. Für das FBI handelt es sich um eine Angelegenheit mit geringer Priorität, aber ich habe einen Kontakt, der uns helfen könnte.«
»Das ist nicht das erste Mal, dass mich jemand beleidigt, Brooke. Tun Sie, was Sie können, aber ich bitte Sie nicht, daraus einen Staatsakt zu machen.«
»Es handelt sich möglicherweise um einen aktuellen Angestellten, Ian. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass eine Person, die hier arbeitet, bösartig genug ist, um sich in das persönliche Konto des Chefs einzuhacken und solche Sachen zu schreiben. Ungeachtet der Frage, ob das FBI jemanden verhaften kann oder nicht, würde ich gerne wissen, um wen es sich handelt.« Brooke bremste sich und senkte die Stimme. »Außerdem bezahlen Sie mir für solche Dinge einen Haufen Geld, erinnern Sie sich?«
Ian strich sich übers Kinn. »Wenn ich mich richtig entsinne, bezahle ich Ihnen einen Haufen Geld, weil Sie mir das letzte Mal, als eine Gehaltserhöhung anstand, einen sechzehnseitigen Bericht mit Tabellen und Grafiken gegeben haben, in denen alle Gehälter vergleichbarer Positionen aufgelistet waren.«
Na ja, das stimmte. Allerdings hatte Ian damals scherzhaft gesagt, sie solle ihm »beweisen«, dass sie es wert war. Also hatte sie genau das getan – inklusive Tabellen und Grafiken. »Also ist es Ihnen recht, wenn ich die Sache weiterver-
folge?«
»Sie haben meinen Segen, dieses Arschloch aufzuspüren und ihm die komplette Brooke-Parker-Behandlung zu verpassen.«
Da sie sich einig waren, erhob sie sich und ging zur Tür. Als sie sein Büro gerade verlassen wollte, sagte Ian: »Eine Sache noch, Brooke.« Er sah sie an und nickte anerkennend. »Vielen Dank.«
9
In einem der Gerichtssäle im Dirksen Federal Building verlas Richterin
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