Einspruch fuer die Liebe
entgegen. »Ms Parker. Was für eine angenehme Überraschung.«
Eine rauchige Frauenstimme erklang. »Ich wusste, dass es um Korruption geht.«
Cade grinste. Ihre letzte Unterhaltung war zwei Wochen her, und doch war das natürlich ihr Eröffnungssatz. »Sie rufen mich also an, um damit anzugeben, dass Sie recht hatten. So was aber auch.«
»Eigentlich rufe ich wegen dieses Gefallens an, den Sie mir schulden.«
Interessant. »Ich kann mich immer noch nicht erinnern, jemals zugestimmt zu haben.«
»Warten Sie einen Augenblick«, erwiderte sie. »Es fällt Ihnen bestimmt wieder ein.«
Es entstand eine lange Pause, bevor Brooke wieder sprach. »Hallo? Sind Sie noch da?«
»Entschuldigung. Ich habe nur einen Augenblick gewartet. Nein, ich erinnere mich immer noch nicht.«
Sie seufzte. »Ich habe auf dramatische Weise unterschätzt, wie schmerzhaft dieses Gespräch werden würde.«
Cade lachte und bemerkte, wie sehr es ihm gefehlt hatte, sie so auf den Arm zu nehmen. Er sah sie vor sich, wie sie mit hochgestecktem Haar an ihrem Schreibtisch saß, mit ihren langen Beinen, den hochhackigen Schuhen und einem sexy Geschäftsfrauenrock.
Das war wirklich keine unangenehme Vorstellung.
»Um was für einen Gefallen geht es denn?«, fragte er.
»Ich würde lieber nicht am Telefon darüber sprechen, da es sich um eine etwas heikle Angelegenheit handelt. Wenn Sie Zeit hätten, könnten wir uns heute Abend im Nessuno in der Grand treffen. Vielleicht so gegen halb sieben?«
Er war neugierig. Aus mehr als einem Grund. »Haben Sie mich gerade um ein Rendezvous gebeten, Ms Parker?«
»Nein.«
»Sind Sie sicher? Denn ich …«
»Immer noch nein. Ich brauche etwas, und Sie sind der Einzige, der es mir geben kann.« Sie unterbrach ihn, noch bevor er die Worte aussprechen konnte. »Ja, vielen Dank, ich weiß, wie das klang. Ich lege jetzt auf, Mr Morgan. Achtzehn Uhr dreißig. Im Nessuno .«
Lächelnd steckte Cade sein Handy wieder ein. Hatte sie etwa ein wenig nervös geklungen, als er von einem Rendezvous gesprochen hatte?
Gut.
Mit einem Starbucks -Pappbecher in der einen Hand und einer Tüte Kekse in der anderen trat Cade im einundzwanzigsten Stock des Dirksen Federal Buildings aus dem Aufzug. Als er um die Ecke gegangen war, die zum Empfangsbereich der Staatsanwaltschaft führte, stieß ein junger Mann mit hellbraunen Haaren, der es offenbar eilig hatte, gegen ihn.
»Oh, tut mir leid«, stammelte der Mann.
Cade balancierte den Kaffee aus, ohne etwas zu verschütten. Seine Schulter war zwar ruiniert, aber er hatte immer noch seine schnellen Footballreflexe. Er drehte sich zu der Person um, die ihn angerempelt hatte, und sah, dass es sich um einen Teenager handelte.
Der Junge riss die blauen Augen weit auf, dann schluckte er. »Ähm, Entschuldigung. Ich habe nicht aufgepasst.« Er trat nervös von einem Bein auf das andere. »Offensichtlich.«
Cade gestikulierte freundlich mit seinem Kaffee. »Nichts passiert. Aber versuchen Sie, auf den Gängen unter neunzig zu bleiben.« Er ging weiter, ließ den Empfangsbereich hinter sich und betrat den Hauptbereich.
Im Büro ging es so hektisch wie immer zu, und alle Arbeitsplätze waren von Sekretärinnen und Assistenten besetzt. Die Büros der Staatsanwälte lagen außen und das größte Eckbüro gehörte Cades Chefin Cameron Lynde, der US -Staatsanwältin des nördlichen Bezirks von Illinois. Cade legte einen kleinen Zwischenstopp bei seiner Sekretärin ein, bevor er sein Büro betrat.
Er hielt die Tüte auf. »Keks?«
»Hmm, gerne.« Demi, seine Sekretärin, stand auf und warf einen Blick hinein. »Wow. Wie viele haben Sie geholt?«
»Ich war in diesem Laden, alles roch so gut, und ein raffinierter Verkäufer hat mir was von einem Sonderangebot erzählt, wenn ich ein Dutzend nehme. Ich hatte keine
Wahl.«
Demi schmunzelte. Sie arbeitete für ihn, seit er vor acht Jahren bei der Staatsanwaltschaft angefangen hatte, und sie kannten sich gut. »Sie sind heute Nachmittag ja hervorragend gelaunt. Dann ist die Anhörung wohl gut gelaufen?«
»Die Verteidiger sind in kalten Schweiß ausgebrochen. Buchstäblich.«
»Wie nett. Übrigens hat Paul darum gebeten, dass Sie sich bei ihm melden.« Paul war der Medienvertreter des Büros. »Er sagt, sein Telefon hört seit einer halben Stunde nicht mehr auf zu klingeln.«
»Danke, Demi.« Cade nahm seinen Kaffee und die Kekse mit in sein Büro und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er rief Paul zurück und brachte ihn auf den
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