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Einspruch fuer die Liebe

Einspruch fuer die Liebe

Titel: Einspruch fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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weiß noch, dass das ganze Stadion auf den Beinen war und Ihnen applaudierte, während der Trainer Ihnen vom Feld half. Ich sah zu meinem Dad rüber, und in seinen Augen standen Tränen. Ich hatte ihn nie zuvor weinen sehen, also fragte ich ihn, ob er traurig sei, weil sich der Mann im Fernsehen verletzt hatte. Und dann drehte er sich zu mir um und sagte: ›Dieser Mann ist dein Bruder, Zach.‹«
    Cade starrte ihn an. Er verstand das alles einfach nicht. Dieser Junge hätte genauso gut in sein Büro marschieren und ihm erzählen können, dass er ein Zeitreisender aus der Zukunft war, den man zurückgeschickt hatte, um die Welt vor bösen Cyborgs zu retten. So surreal war das. Er hatte eine einzige Erinnerung an Noah Garrity, und sie endete damit, dass dieser Mann für immer aus seinem Leben verschwand. »Bist du sicher, dass wir über den gleichen Noah Garrity reden? Aus Hoffman Estates, der die Schule abgebrochen hat? Die Conant Highschool?«
    Das schien Zach zu überraschen. »Das hat er mir gar nicht erzählt. Ich wusste nur, dass er damals so eine Art Footballstar war.« Er kehrte zu seiner Geschichte zurück. »Ich glaube, er wollte mir gar nicht verraten, dass Sie sein Sohn sind, weil er danach immer das Thema wechselte, wenn ich ihn danach fragte. Aber ich musste immer daran denken, an die Tatsache, dass ich irgendwo da draußen einen Bruder habe. Ich habe mich immer gefragt, wie Sie wohl sind, und ob wir gut miteinander auskommen würden und so weiter. Dann habe ich letzte Woche wegen dieses Sanderson-Falls Ihren Namen in der Zeitung gesehen, und ich … Ich schätze, ich wollte Sie … dich einfach endlich mal persönlich treffen.«
    Cade fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    Er hatte einen Bruder .
    Seit Noah ihn im Stich gelassen hatte, hatte Cade sich nicht mehr erlaubt, über den Rest der Garrity-Familie nachzudenken – besonders da keiner von ihnen jemals den Versuch gemacht hatte, ihn zu kontaktieren.
    Bis jetzt natürlich.
    »Gibt es noch mehr von euch? Ich meine, hast du Geschwister?«, fragte er.
    Zach schüttelte den Kopf. »Nein. Es gibt nur mich.«
    »Was erwartest du jetzt, Zach? Von mir?« Cade hoffte, dass die Worte nicht zu hart klangen. Er versuchte wirklich nur, mit der unerwarteten Neuigkeit klarzukommen und dabei so direkt wie möglich zu sein.
    Zach zuckte mit den Schultern. »Hör zu, mir ist klar, dass ich praktisch ein Fremder für dich bin, aber … Keine Ahnung … Vielleicht können wir mal was essen gehen oder so was. Nur mal etwas Zeit miteinander verbringen.«
    Cade sah in Zachs Blick einen Enthusiasmus, den er gut kannte. Denn vor dreiundzwanzig Jahren hatte er genau das Gleiche empfunden und sich einem völlig Fremden geöffnet, genau wie Zach das jetzt tat.
    Er wusste rein gar nichts darüber, wie es war, jemandem ein Bruder zu sein. Und er war vollkommen damit überfordert, jetzt plötzlich um Viertel vor vier an einem Freitagnachmittag einen zu haben. Aber eines wusste er.
    Er würde diesem Jungen nicht das Gleiche antun, was Noah Garrity ihm angetan hatte.
    Also nickte er. »Das würde ich gerne, Zach.«
    Nachdem Zach gegangen war, schloss Cade seine Bürotür und setzte sich an seinen Schreibtisch. Sie hatten ausgemacht, sich am nächsten Wochenende in der DMK Burger Bar zum Mittagessen zu treffen. Cade hatte nur eine Bedingung gestellt und die war nicht verhandelbar gewesen.
    »Ich will Noah dort nicht sehen«, hatte er gesagt. »Es ist mir egal, ob du ihm erzählst, dass du hier warst oder nicht. Das ist deine Sache. Aber er hat hiermit nichts zu tun.«
    Zach hatte angesichts dieser Vehemenz ein wenig überrascht gewirkt, aber dennoch genickt. »Ja, klar. Kein Problem.«
    Cade wusste nicht, was es zu bedeuten hatte, dass Noah wegen seiner Verletzung bei jenem Spiel geweint hatte, und er wollte es auch gar nicht wissen. Er war Anwalt, er beschäftigte sich mit Tatsachen. Und in diesem Fall gab es nur eine unwiderlegbare Tatsache, die einzige, die von Bedeutung war: Noah Garrity hatte ihn in dreiundzwanzig Jahren kein einziges Mal kontaktiert. Er gehörte nicht zu Cades Leben und würde das auch niemals.
    Cade wusste genug über die ganze Sache, auch wenn es ihn als Kind viele Jahre gekostet hatte, die Puzzlestücke zusammenzufügen. Noah Garrity hatte seine Mutter, Christine Morgan, während ihres Abschlussjahrs auf der Highschool geschwängert. Christines Eltern waren trotz des Umstands, dass ihre Tochter, die Ballkönigin, ein Kind erwartete, bemerkenswert ruhig

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