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Einspruch fuer die Liebe

Einspruch fuer die Liebe

Titel: Einspruch fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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ist, als ob ich manchmal einfach diese Last spüre, den Druck all dessen, was jeder in der Parker-Familie, ich eingeschlossen, getan hat, damit ich dorthin kommen konnte, wo ich heute bin.«
    Sie starrte ihn überrascht an. »Das habe ich noch nie jemandem erzählt, nicht mal Ford.«
    »Warum mir?«, fragte er mit rauer Stimme.
    »Ich weiß es nicht …« Sie musterte ihn, dann zuckte sie übertrieben mit den Schultern. »Vielleicht wollte ich nur mit jemandem reden. Und du warst zufällig da.«
    »Ich fühle mich so benutzt.«
    Sie lachte, so wie er es gehofft hatte. Und als sie sich näher an ihn schmiegte, spürte er es – das gleiche Ziehen in seiner Brust, das er schon einmal empfunden hatte. Er schaute zu ihr herunter und sagte ernsthafter: »Ich bin sicher, dass deine Eltern mehr als alles andere wollen, dass du glücklich bist.«
    Brooke nickte und wirkte, als würde sie über seine Worte nachdenken. »Na ja, und ich bin ja auch glücklich«, befand sie schließlich. Dann wechselte sie das Thema. »Was ist mit deinen Eltern? Leben sie in Chicago?«
    Es war eine vollkommen harmlose Frage. Cade fing mit dem einfachen Teil an. »Meine Mutter lebt in Scottsdale. Sie heiratete, nachdem ich mit dem College fertig war, und zog dann kurze Zeit später um. Es war irgendwie komisch, als sie geheiratet hat, weil es immer nur wir zwei gewesen waren, aber ich freue mich für sie. Und Kent, ihr Mann, ist ein feiner Kerl.«
    Er machte eine Pause und wurde für längere Zeit still, bevor ihn etwas dazu bewegte, weiterzusprechen. »Erinnerst du dich an unsere Verabredung im Nessuno , zu der ich zu spät kam?«
    Brooke nickte. »Du sagtest, du hättest einen verrückten Tag gehabt.«
    »Ich kam zu spät, weil mein sechzehnjähriger Halbbruder, von dem ich bis dahin nichts gewusst hatte, plötzlich vor mir in meinem Büro stand.«
    Sie riss die Augen auf. »Oh, wow.«
    »Ja, das war auch meine erste Reaktion.«
    »Warum wusstest du nichts von ihm?«
    Sicherlich war das eine berechtigte Frage, also dachte Cade darüber nach, wie er von hier aus weiter vorgehen sollte. Er hatte es so lange vermieden, über Noah zu sprechen, dass er nicht wusste, wo er anfangen sollte. »Ich habe meinen Vater nur ein einziges Mal getroffen. Meine Mutter wurde schwanger, als beide noch zur Schule gingen, und er ließ uns sitzen. Ich war zehn, als er sich dann entschloss, doch mal aufzutauchen. Er kam zu uns nach Hause und ich war so wütend auf ihn, weil er nie für mich da gewesen war. Aber dann sind wir in den Garten gegangen und haben Football gespielt, und es war gut. Wirklich gut. So, als ob diese Person, die ich kaum kannte, auf einmal ganz einfach in mein Leben passte.« Cades Ton wurde trockener. »Aber das war nur eine Illusion.«
    »Was ist passiert?«, wollte Brooke wissen.
    »Als wir mit dem Spiel fertig waren, fragte mich Noah, mein Vater, ob ich mit ihm am nächsten Wochenende zum Spiel der Bears gehen wolle. Aber er ist an diesem Tag nie aufgetaucht und auch an keinem anderen mehr.«
    Cade lag da und dachte nach, bevor er weitersprach. »Ich erinnere mich auch noch an den exakten Moment, in dem ich ihn unabsichtlich von mir wegstieß. Das war, als ich ihn ›Dad‹ nannte. Da sah ich die Panik in seinen Augen, und ich glaube, tief im Inneren wusste ich in diesem Moment, dass ich es versaut hatte. Jahrelang habe ich mir gewünscht, ich könnte diesen Moment noch einmal erleben und alles anders machen, mir selbst sagen, dass ich mich zusammenreißen soll, damit es mich nicht so sehr mitnimmt. Denn letztendlich habe ich mich selbst auf diese riesige Enttäuschung vorbereitet.«
    Nach einer weiteren Pause schaute er Brooke an. »Das habe ich noch nie jemandem erzählt.«
    Sie hielt seinem Blick stand. »Warum mir?«
    Er tat so, als würde er darüber nachdenken. »Vielleicht wollte ich nur mit jemandem reden. Und du warst zufällig da.« Als sie lächelte, zog er sie an sich, bis ihre nackten Körper eng miteinander verschlungen waren und ihr Kopf an seiner Brust ruhte. Morgen würde er es sicher bereuen, dass er sich entschlossen hatte, so viel von seiner Vergangenheit preiszugeben wie noch nie zuvor. Aber in diesem Moment, mit ihr in seinen Armen, bereute er gar nichts.

24
    Der folgende Freitag war sicherlich nicht der glorreichste Tag für Sterling Restaurants.
    Brooke verbrachte den Großteil des Nachmittags mit Keith in ihrem Büro. Der Sicherheitschef hatte Anfang der Woche einen anonymen Anruf von einer Frau erhalten, die

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