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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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versammelt. Es gab keine Möglichkeit, kampflos an den Tempel des Shorth heranzukommen. Ein heimliches Vorgehen war damit ausgeschlossen, nun konnten sie sich nur noch auf ihre Gewandtheit verlassen. Wenn sie die Wachen besiegten, ehe diese Alarm schlugen, konnten sie vielleicht schnell hinein und wieder nach draußen gelangen, ohne in allzu große Schwierigkeiten zu geraten.
    Fünfundvierzig TaiGethen teilten sich nach links und rechts auf. Im Schatten der Tempelmauern und unbemerkt von den Feinden schlichen sie weiter, öffneten die Jaqrui-Beutel und zogen die Schwerter aus den Scheiden. Sie spannten die Muskeln an und ließen die Schultern kreisen, sprachen Gebete und erneuerten die Tarnfarben.
    »Lauft leise und geduckt«, flüsterte Katyett. »Gebt den Magiern kein Ziel. Marack, zögere nicht. Du weißt, was du zu tun hast.«
    Von der linken Seite kam das Zirpen einer Zikade, dort drüben waren die Krieger bereit. Katyett zirpte zurück und wartete noch einige Augenblicke. Bei den Menschen tat sich weiterhin nichts. Dann stieß Katyett den Schrei eines Klammeraffen aus, und die TaiGethen stürmten auf den Tempelplatz.
    Die menschlichen Schwertkämpfer fuhren überrascht auf, schwärmten aus und riefen Warnungen. Fünfundzwanzig Jaqrui flogen flüsternd durch die Luft. Die tödlichen Klingen blitzten und gruben sich in Lederrüstungen und ungeschützte Haut oder prallten von Klingen ab. Einige Männer schrien auf.
    Einer duckte sich, war aber nicht schnell genug. Der Jaqrui bohrte sich in seine Stirn. Drei weitere starben auf der Stelle, weil die Klingen das Gesicht oder den Hals getroffen hatten. Die Wurfgeschosse schlugen an den Wänden Funken, prallten von Metallrüstungen ab, blieben in Bäuchen, Brustkörben und Armen stecken.
    Auum rannte los. Er sprang und drehte sich in der Luft, als er über die erschütterte Verteidigungslinie der Menschen hinweg war. Marack und Takaar folgten ihm. Im Flug schlug er mit der Klinge abwärts zu und traf den Hals eines überrumpelten Gegners. Er kam auf, wirbelte herum und rannte weiter. Hinter ihm überwältigten die TaiGethen die anderen Verteidiger. Er eilte unterdessen weiter zur Wiese, zu den Feuern und den Magiern.
    Menschen rannten auf ihn zu, vor ihm weg oder kreuzten seinen Weg. Einige Offiziere riefen Befehle. Hinter den Soldaten sammelten sich die Magier und senkten die Köpfe, um Sprüche zu wirken. Auum rannte schneller, doch Takaar überholte ihn locker, als würde er einen Spaziergang machen. Takaars Tempo war einfach unglaublich, nicht von dieser Welt. Er hielt auf die Magier zu, setzte über ein Feuer hinweg und verschwand.
    Auum wollte ihn unterstützen und umrundete das Feuer auf der linken Seite. Takaar war hinter dem Feuer schon wieder hochgesprungen und hatte einem Magier einen heftigen Tritt vor den Kopf versetzt. Der Mann brach zusammen, Takaar landete und schlug so schnell zu, dass man die Fäuste nicht erkennen konnte. Ein zweiter Magier ging zu Boden, sein Gesicht war zerkratzt und die Brust durchbohrt.
    Auum hechtete nach den Beinen eines Magiers, der gerade den Kopf gehoben hatte, um einen Spruch zu wirken. Sofort kam Auum wieder hoch und schaltete den Mann mit einem festen Tritt ins Gesicht aus. Gleichzeitig drosch er einem zweiten Feind die Faust gegen den Unterkiefer und stieß ihm die Klinge durch den ungeschützten Bauch. Rechts von ihm rannten Soldaten um das Feuer herum.
    »Bogenschützen«, warnte Auum.
    Außerdem waren weitere Magier unterwegs, und Schwertkämpfer liefen herbei. Marack berührte Auum an der Schulter.
    »Der Tempel.«
    Auum folgte ihr. Hinter ihnen schwärmten die anderen TaiGethen auf der Wiese aus und griffen Krieger und Magier an. Wieder flogen die Jaqrui. Direkt vor Auum durchtrennte eine halbmondförmige Klinge einen Bogen und blieb im Hals des Schützen stecken. Von den Seiten her drängten weitere TaiGethen nach innen.
    Links wirkte ein Magier einen Spruch, der drei TaiGethen von den Beinen riss und quer über die Wiese gegen die Mauern des Orra-Tempels schleuderte. Der Magier bewegte sofort wieder die Hände, war jedoch nicht schnell genug. Die Klinge eines TaiGethen trennte ihm eine Hand ab und bohrte sich in seine Brust.
    Auum folgte Marack und Takaar zum Shorth-Tempel. Die Türen lagen in tiefer Dunkelheit, sie waren gewiss verrammelt und verriegelt. Davor waren nervöse Wächter postiert. Marack hatte nicht die Absicht, auf diesem Weg einzudringen. Andere konnten die Wächter ausschalten. Sie sprangen in den

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