Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
hierherführe, was?«
    »Auch dein Leben wird bald zu Ende sein.«
    Auum setzte zum Angriff an und wusste bereits, wo er zuschlagen wollte. Sildaan hielt ihn auf und legte ihm eine Hand auf die Brust. Sie war eine Priesterin. Er konnte nichts tun, außer sich zu fügen. Für den Augenblick.
    »In diesem Tempel wirst du kein Blut vergießen.« Die Unsicherheit war völlig verschwunden, und in ihrer Stimme schwang eine Härte mit, die Auum völlig unbekannt war.
    »Kein Elfenblut«, entgegnete Auum. »Ich werde draußen auf dich warten, cascarg . Sie sind bereits tot.«
    »Lass davon ab, Auum. Du weißt nicht, womit du es hier zu tun hast.«
    »Ich habe es mit einem Mann zu tun, der alle seine Freunde sterben sah. Er weiß, dass er mich nicht besiegen kann. Du kannst mich nicht daran hindern, ihn und seinen Freund zu töten.«
    »Bitte, Auum«, sagte Sildaan. »Hier sind Kräfte am Werk, gegen die du machtlos bist. Die TaiGethen haben hier nichts mehr zu suchen. Geh und laufe durch den Regenwald. Deine Arbeit in Aryndeneth ist beendet.«
    Auum fuhr zurück, als hätte sie ihm eine Ohrfeige versetzt. Die Klingen lagen flach an seinen Beinen. Er war völlig verwirrt. Widersprechen konnte er ihr nicht, er war nur ein Leibwächter und gehörte nicht der Elite des Tempels an. Unter Yniss mussten die Herrschaftsverhältnisse klar sein. Er war entlassen, er konnte nichts mehr tun. Er zog sich einen Schritt zurück und blickte zu Haleth, der die Augenbrauen hochzog und zum Abschied mit der Hand winkte.
    Auum konnte sich der Priesterin nicht widersetzen, und auch Serrin sollte es nicht tun. Jedenfalls nicht im Innern des Tempels. Doch in diesen Zeiten konnte nichts mehr als gesichert gelten. Der Schweigende überwand den Abstand mit einem großen Schritt, packte Sildaans Hals mit einer langfingrigen Hand und bohrte ihr die spitzen Fingernägel in die Haut.
    »Auum ist mein Leibwächter. Er arbeitet für mich, und ich befehle ihm, die Worte einer Verräterin zu ignorieren«, zischte Serrin. Mühsam stieß er unter der Kuppel die Worte hervor.
    Sildaan riss die Augen weit auf. Als sie mit einer Hand nach dem Gürtel tastete, packte Serrin sie auch am Handgelenk. Auum knurrte und wandte sich wieder an Haleth. Die Selbstzufriedenheit war aus dem Gesicht des Mannes gewichen. Er fluchte verhalten in einer Sprache, die Auum nicht verstand. Der Krieger hob die Klingen.
    Haleth war klug. Er trat hinter Sildaan und hielt den Dolch links neben ihrem Kopf. Die Spitze verharrte direkt unter Serrins linkem Auge. Serrin erstarrte. Der andere Mann drehte sich um und rief etwas. Auum beherrschte die Sprache der Menschen nicht, doch gleich darauf waren eilige Schritte zu hören. Vier Menschen kamen den Flur herunter, keiner von ihnen war ein Krieger. Es gab einen kurzen Wortwechsel, dann machten die vier kleine, seltsame Bewegungen mit den Händen, gestikulierten und murmelten. Es wurde kalt. Auum spürte ein Pochen im Kopf und ein unangenehmes ziehendes Gefühl.
    Der andere Mann räusperte sich und wandte sich an Auum und Serrin.
    »Der da mit den Krallen wird Sildaan jetzt loslassen. Er wird es sehr vorsichtig tun, denn sonst könnte Haleth stolpern, und die Priesterin würde unter schrecklichen Schmerzen sterben. Und du, mein TaiGethen-Freund, wirst die Klingen wegstecken und dich rückwärts entfernen, bis du hinter dir die Statue spürst. Dann werde ich mich mit Sildaan in die entgegengesetzte Richtung entfernen, und wir kommen alle davon. Falls ihr aber immer noch angreifen wollt, werden meine Kollegen hier euch gefrieren lassen, so dass ein Fingerschnippen ausreicht, um euch in tausend Stücke zerspringen zu lassen. Habe ich mich deutlich ausgedrückt? «
    Auum zuckte mit den Achseln. »Ich könnte euch alle töten, bevor ihr die Tür der ersten Klause erreicht.«
    »Tu das nicht, Auum«, schaltete sich Sildaan ein. »Du hasst mich, aber dies musst du mir glauben. Ich habe erlebt, was die Magier tun können. Kein TaiGethen ist schnell genug, um ihren Sprüchen zu entgehen.«
    »Was ist ein Magier?« Auum starrte die Männer verständnislos an. Hilflose, unbewaffnete Menschen waren sie. »Die machen mir keine Angst.«
    Haleth lachte. »Natürlich nicht. Du hast die Magie noch nie gesehen, was? Eine kleine Vorführung gefällig?«
    »Nein!«, fauchte Sildaan. »Das werdet ihr nicht tun. Auum, bitte, ich flehe dich an. Tu, was Garan sagt. Überlebe heute und vollbringe morgen, was du für nötig hältst.«
    »Ich werde dich finden«, drohte

Weitere Kostenlose Bücher