Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
ein TaiGethen. Auum lächelte.
    Als er links von sich ein Geräusch hörte, drehte er sich um. Bei diesem starken Regen konnte man nicht viel erkennen. Gyals Tränen waren die Freunde der TaiGethen. Schwer zu sagen, was das Geräusch verursacht hatte. Auum stand geschmeidig auf. Vielleicht ein Ast, der von einem Baum abgebrochen war, vielleicht der tödliche Sturz eines Tiers. Er spürte jedoch, dass etwas nicht stimmte und dass keines von beidem zutraf.
    Draußen am Rand der Klippe war Auum völlig ungeschützt. Geduckt zog er sich unter das Blätterdach zurück und versteckte sich im dichten Bewuchs. Das Geräusch war recht nahe gewesen. Irgendein Aufschlag. Er starrte ins Zwielicht und versuchte, im Durcheinander von Banyanbäumen, Feigen, Balsaholz, Ranken und moosbedeckten Ästen etwas zu entdecken. Hundert Abstufungen von Grün und Braun, dazu die Schatten unter den großen Blättern und ein Farbenmeer bunter Blüten.
    Dies war sein Land, das Land der TaiGethen. Der Aufschlag passte nicht dazu. Leise schlich Auum durch den Wald und ließ die Klippen mit ihrer frischen Luft hinter sich. Er achtete genau auf die natürlichen Geräusche. In mittlerer Höhe schnatterten die Affen, auf allen Ebenen riefen Vögel. Am Boden lebende Tiere raschelten im Unterholz. Die Kakophonie der Insekten. Sie alle waren Tuals Geschöpfe, die ihren Teil zum Lärm beitrugen.
    Außerdem war da noch etwas anderes. Ein Geruch wie von verbrannter Baumrinde, aber mit einem bitteren Beigeschmack, der an versengte Abuta erinnerte. Es kam von rechts, wo Auum auch den Aufschlag gehört hatte. Er hockte sich hin. Im Unterholz bewegte sich etwas. Schwere, ungeschickte Schritte, die Blätter und Zweige wackeln ließen.
    Drei Männer. Wahrscheinlich war einer von ihnen hingefallen, auch wenn das Geräusch eher nach etwas geklungen hatte, das vom Ast eines Banyanbaums heruntergekommen war. Auum verharrte und schmiegte sich an den Stamm des Baums, bei dem er stand. Sie würden sich gleich nähern und sich wünschen, sie wären ihm nie begegnet.
    Jetzt konnte Auum sie auch sehen. Zwei waren Krieger, sie trugen Lederrüstungen, klobige Schwerter und Dolche. Große, gewalttätige Menschen. Direkt hinter ihnen stand noch einer. Er hatte nur eine leichte Rüstung und kein Schwert. Einer von denen, die sie »Magier« nannten. Gefährlich. Der Magier machte einen Schritt und verschwand.
    Auum blinzelte, weil er dachte, der Magier hätte sich hinter einem Baum versteckt oder flach auf den Boden gelegt. Die Krieger gingen jedoch weiter, ohne auf ihn zu achten, und starrten an Auum vorbei oder betrachteten den Boden vor ihren Füßen. Er achtete nicht auf sie, sondern konzentrierte sich auf die Blätter dicht über dem Boden, die der Magier wahrscheinlich berühren musste. Nichts bewegte sich.
    Die Luft schien stillzustehen, schien sogar in sich zusammenzufallen. Es war ein eigenartiges Gefühl. Im nächsten Moment spürte Auum einen schrecklichen Druck in den Ohren, und der ganze Kopf tat ihm weh. Er biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien, wusste aber, dass ihm ein Laut entflohen war.
    Auum verlor die Orientierung und konnte vorübergehend nichts sehen. Er hob die Hände zum Kopf, um die grässlichen Schmerzen zu lindern. Hören konnte er nichts. Er sank auf die Knie und blinzelte heftig. Er musste unbedingt beobachten, was die Feinde taten, konnte jedoch nur verschwommene Umrisse wahrnehmen. Viel zu nahe. Was ihn getroffen hatte, behinderte sie anscheinend nicht.
    Sie hatten ihn bemerkt. Allmählich wich die Benommenheit von ihm. Langsam nur, aber es würde reichen. Die Schwerter steckten noch in den Scheiden, der Beutel mit den Jaqrui war geschlossen. Er gab nicht zu erkennen, dass er wieder bei Sinnen war, und blieb an den Baum gelehnt hocken, die Knie an die Brust gezogen. Die Krieger teilten sich auf und näherten sich ihm von beiden Seiten. Den Magier konnte er immer noch nicht entdecken.
    Die Krieger kamen näher. Auum beobachtete die Körperhaltung und die Klingen. Sie dachten, sie hätten ihn außer Gefecht gesetzt. Auum blieb entspannt, verzog scheinbar voller Schmerzen das Gesicht und schüttelte den Kopf, als käme er gerade erst wieder zu sich. Die Krieger beeilten sich. Einer rutschte auf dem nassen Boden aus.
    Auum richtete sich auf und sprang, griff über die linke Schulter, zog ein Schwert und warf es nach dem Krieger auf der rechten Seite. Gleich danach ließ er sich fallen, rollte sich nach links ab und trat aufwärts zu. Die

Weitere Kostenlose Bücher