Einzige Bedingung - Liebe
enttäuscht sein. Aber ich glaube, Ric ist eine gute Wahl.“
Am nächsten Tag war allgemein bekannt, dass Ric Perrini der neue Vorstandsvorsitzende war. Jessica fühlte mit Ryan, aber sie würde nicht schwach werden und ihn anrufen, um ihn zu trösten. Sie musste jetzt an sich selbst und an ihr Kind denken.
Als sie abends die Tür zu ihrem Apartment aufschloss, erwartete Picasso sie bereits und forderte lautstark sein Futter.
Der Anrufbeantworter blinkte.
Ryan, war ihr erster Gedanke. Doch dann fiel ihr ein, dass er diese Telefonnummer nicht hatte. Ihre Mutter hatte angerufen und eine Nachricht hinterlassen. Jessica sank in ihren bequemen Sessel gleich neben dem Telefon und zog ihr Handy aus der Tasche. Viermal hatte Ryan am Nachmittag angerufen. Sie seufzte leise. Warum sollte sie sich selbst etwas vormachen? Sie wählte seine Nummer.
„Ich habe gehört, wie die Wahl ausgegangen ist. Es tut mir so leid. Warst du deshalb zu mir in den Laden gekommen? Um mir davon zu erzählen?“
„Rufst du mich an, um mich zu bedauern?“ Er lachte sarkastisch auf.
Dann nicht. Dann würde sie ihm nicht erzählen, dass sie sich fürchterliche Sorgen um ihn machte. „Warum denn sonst?“
„Schon begriffen.“
„Ryan?“
Er schwieg.
„Möchtest du, dass ich rüberkomme?“
„Dass du rüberkommst oder dass du zurückkommst?“
„Ich komme nicht zurück.“ Das klang hart. Hätte sie etwas diplomatischer sein sollen? Aber warum? Sie würde nicht zurückgehen, wenn er ihr nicht mehr zu bieten hatte. Und er hatte eindeutig klargemacht, dass er dazu nicht bereit war.
Jetzt hörte sie, wie er tief Luft holte. „Nein, du brauchst nicht rüberzukommen. Mitleid brauche ich nun wirklich nicht.“
Mitleid? Am liebsten hätte Jessica ihn angeschrien und ihm an den Kopf geworfen, was sie ihm alles zu bieten hatte, wenn er es nur zulassen würde. Ihren Körper. Ihre Seele. Ihr Herz. Und ihr gemeinsames Kind.
Warum hatte sie es immer noch nicht begriffen? Ryan Blackstone wollte keine Familie – und auch ihre Liebe wollte er nicht.
4. KAPITEL
Am darauffolgenden Abend hielt Ryan vor der Louvre Bar. Er hatte sich hier auf einen Drink mit seiner Schwester und seinem Schwager verabredet. Den ganzen Tag hatte er über die neue Situation nachgedacht und war schließlich zu dem Ergebnis gekommen, dass es Zeit war, Groll und Enttäuschung hinter sich zu lassen. Er wollte Ric versichern, dass er mit seiner vollen Unterstützung rechnen konnte.
Er war früh da. Als er die Bar betrat, fielen ihm gleich zwei blonde Gäste auf, die ihre Köpfe zusammensteckten. Wütend presste er die Lippen aufeinander.
Waren das nicht Jessica und Xander Safin?
War Xander vielleicht der Grund, weshalb sie mit ihm Schluss gemacht hatte? Zum ersten Mal betrachtete Ryan Xander als Mann und nicht nur als Blackstones Top-Schmuckdesigner. Er war groß und schlank. Und sein slawisches Gesicht mit den hohen Wangenknochen wirkte auf die meisten Frauen bestimmt sehr anziehend.
Beide schienen so miteinander beschäftigt zu sein, dass sie Ryan nicht bemerkten. Für Ryans Geschmack saß Xander viel zu dicht neben Jessica. Sie lächelte und nickte hin und wieder.
Jessica konnte wunderbar zuhören, das wusste Ryan aus eigener Erfahrung, und das hatte er immer so besonders an ihr geschätzt. Und wenn er schweigen wollte, hatte sie ihm das Gefühl gegeben, dass sie trotzdem bei ihm war und ihn verstand. In ihrer Gegenwart hatte er immer ganz er selbst sein können.
Verdammt, sie waren noch nicht einmal eine Woche getrennt, und schon fehlte ihm all das.
Ryan ließ sich an einem Ecktisch nieder, von dem aus er die beiden beobachten konnte. So, dann traf sie sich also auch außerhalb der Arbeitszeit mit Xander. Jetzt sagte sie etwas, und Xander warf den Kopf zurück und lachte laut los. Offenbar waren die beiden sehr vertraut miteinander.
Ryan biss die Zähne zusammen. Das war allein seine Schuld. Denn er hatte immer darauf bestanden, dass sie getrennte Leben führten. Auch wenn er Jessica nie betrogen hatte, so hatte er Angst davor, dass sie sich an ihn klammern würde, falls sie sich mal trennten.
Das hatte er nun davon.
Jessica war eine sehr intelligente und attraktive Frau. Da standen die Männer sicher Schlange, um seinen Platz einzunehmen. Und ganz vorn war offenbar dieser Xander Safin. Das gefiel Ryan ganz und gar nicht.
„Wieso sitzt Jessica denn mit dem und nicht mit dir zusammen?“
Erstaunt sah Ryan hoch. Vor ihm stand Ric, warf noch einen Blick
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