Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einzige Bedingung - Liebe

Einzige Bedingung - Liebe

Titel: Einzige Bedingung - Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
Vom Netzwerk:
kurz nach Miramare fahren wollte, um die Bilder auszuwählen.
    „Gut, ich treffe dich in einer Stunde dort“, sagte er knapp.
    „Nein, nein.“ Auf keinen Fall wollte sie ihn heute wiedersehen. Erst musste sie sich über seine Reaktion im Klaren sein. „Bitte, sag nur Marcie Bescheid, dass ich komme.“
    „Ich werde da sein.“ Er hatte aufgelegt.
    Jessica war nervös, als sie ihren Toyota vor dem Herrenhaus parkte. Sie war erregt und verwirrt, und ihr war heiß.
    Ryan dagegen sah fantastisch aus wie immer, kein Haar saß falsch, kein Tropfen Schweiß stand ihm auf der Stirn, trotz der Hitze, die an diesem Tag in Sydney herrschte.
    Sie warf den Kopf in den Nacken und ging hoch erhobenen Hauptes an Ryan vorbei, ohne ihn anzusehen, direkt durch die Eingangshalle in den großen Salon. Dort wies sie auf zwei moderne Gemälde, und Ryan, der hinter ihr hergekommen war, versprach, sie verpacken und schicken zu lassen.
    In dem großen Wohnzimmer, das glücklicherweise eine Klimaanlage hatte, fiel ihr ein großes Familienporträt auf. Ursula, jung und schön, kniete in einem fließenden weißen Kleid auf dem Rasen unter einer mächtigen Eiche. Neben ihr stand ein kleiner Junge, wahrscheinlich James, und hielt einen Teddybären an sich gepresst, während ein Baby ganz in Rosa fröhlich lächelnd in einem Kinderwagen saß. Hinter den dreien stand Howard, ganz stolzer Familienvater.
    Jessica blickte Ryan an, der hinter sie getreten war. „Du bist nicht drauf.“
    Er vermied es, das Bild anzusehen. „Ich war damals noch nicht geboren. Mutter war schwanger mit mir.“ Er schwieg, und Jessica fürchtete schon, er würde auf ihre eigene Schwangerschaft zu sprechen kommen.
    Doch Ryan war bereits ein paar Schritte weitergegangen. „Und was ist mit diesem Bild hier? Wäre das nicht gut geeignet?“
    „Gleich.“ Jessica konnte sich nicht von dem großen Familienporträt lösen. „Deine Mutter sieht so glücklich aus“, sagte sie leise.
    „Das war sie auch. Damals war James noch nicht entführt worden. Danach wurde sie depressiv, was sich noch verschlimmerte, als ich geboren wurde.“
    „Manche Frauen haben diese depressive Phase nach der Geburt.“
    „Wie auch immer, für meinen Vater war es ziemlich furchtbar. Aber er hat zu ihr gehalten bis zu ihrem Tod. Erst dann fing er an, alle möglichen Affären zu haben.“
    „Dein Vater hat all diese Frauen nie hierhergebracht, oder?“
    „Nein. Meistens handelte es sich um seine Sekretärinnen. Obgleich Marise ja keine Sekretärin war …“
    „Es geht hier nicht um Marise. Es geht um dich. Am Tag der Beerdigung habe ich Miramare zum ersten Mal betreten. Du hast also genau das getan, was dein Vater dir vorgelebt hat. Du hast mich niemals hierher mitgenommen, solange ich deine Geliebte war.“
    „Jess …“
    „Auch du wolltest nicht, dass deine Affäre über diese heilige Schwelle tritt.“
    „Nein, so war es nicht. Das war nicht der Grund, warum ich mich dagegen gewehrt habe, dass unsere Beziehung bekannt wurde. Ich wollte nicht mit meinem Vater in einen Topf geworfen werden. Du verstehst schon, insofern als ich mit einer Untergebenen schlief.“
    „Mit einer Untergebenen schlief?“, wiederholte sie.
    „Das hört sich scheußlich an, ich weiß. Als sei ich ein arroganter Snob. Aber nicht deshalb bin ich dagegen, ein Verhältnis am Arbeitsplatz zu beginnen. Es ist nicht gut für die Arbeitsmoral und deshalb schlecht für ein Unternehmen.“
    „Warum hast du denn dann überhaupt etwas mit mir angefangen?“
    „Weil … weil … ich weiß es eigentlich selbst nicht. Ich weiß nur, dass ich dir nicht widerstehen konnte.“
    „Aber du weißt sehr genau, was für einen Typ Frau du nicht heiraten kannst. Frauen wie mich nämlich. Ich habe zufällig gehört, wie du so etwas zu deiner Schwester gesagt hast.“
    Schnell griff er nach ihren Händen. „Jessica, entschuldige, ich bin ein überheblicher Idiot. Ich weiß, was ich an dir habe, glaub mir.“
    „Du meinst, was Blackstone als Geschäftsführerin an mir hat?“
    „Ja.“ Als sie ihn traurig ansah, fügte er schnell hinzu: „Aber das ist nicht alles. Du bedeutest mir auch darüber hinaus viel …“
    „Als Geliebte?“
    „Ja.“
    „Aber nicht als Ehefrau.“
    Als er schwieg, entzog sie ihm die Hände und drehte sich auf dem Absatz um. Vor der geöffneten Glastür blieb sie stehen. „Als ich meiner Mutter am Neujahrstag sagte, dass ich dich liebe und heiraten will, hat sie mich nur traurig angesehen und

Weitere Kostenlose Bücher