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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dabei das Bier Ihres alten Herrn trinken muß.«
    »Wir werden sehen.«
    Sandecker räusperte sich. »Äh … ich nehme an, daß Miss Royal sich als Krankenschwester ebenso gut bewährt wie als Sekretärin.«
    Lillie ergriff Tidis Hand. »Ich würde mir jede Woche einen Knochen brechen, wenn mir das immer die Bekanntschaft eines Geschöpfes wie Tidi einbrächte.«
    Eine kurze Pause trat ein. »Ich glaube, wir sollten gehen«, sagte Kippmann endlich. »Unsere Air-Force-Maschine wartet bereits.«
    Pitt beugte sich hinunter, küßte Tidi und schüttelte Lillie die Hand. »Paßt auf euch auf. Ich warte darauf, daß ich in Kürze zu der Party eingeladen werde. Kein Mensch weiß, ob ich mich je wieder mit einem so interessanten Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen kann.«
    Tidi lachte. Er strich ihr zart über die Schulter, wandte sich um und verließ das Krankenzimmer.
    Auf dem Weg zum Flughafen starrte Pitt nachdenklich aus dem Fenster. Er nahm nichts von seiner Umwelt wahr; mit seinen Gedanken war er noch immer im Krankenhaus. »Er wird nie wieder laufen können, nicht wahr?«
    Kippmann schüttelte ernst den Kopf. »Es ist unwahrscheinlich … sehr unwahrscheinlich.«
    Für den Rest der Fahrt schwiegen sie. Als sie am Flugfeld von Keflavik ankamen, wartete bereits eine B-92 mit laufenden Triebwerken auf dem Rollfeld. Zehn Minuten später raste die Überschallmaschine die Startbahn entlang; kurz vor dem Meer hob sie ab und gewann rasch an Höhe.
    Sandecker war allein im Abfertigungsgebäude zurückgeblieben. Er sah zu, wie das Flugzeug im azurblauen Himmel verschwand. Dann ging er niedergeschlagen zum Wagen zurück.

21. Kapitel
    Wegen des Zeitgewinns von sieben Stunden, den der 2 Mach schnelle Düsenbomber auf seinem Flug von Ost nach West herausgeschlagen hatte, war es immer noch am Morgen desselben Tages, an dem sie Island verlassen hatten. Pitt gähnte schlaftrunken, räkelte sich in seiner engen Kabine und schaute dann gelangweilt aus dem Seitenfenster. Der winzige Schatten ihres Flugzeugs glitt gerade pfeilschnell über die grünen Berghänge der Sierra Madre.
    Was würde werden? Pitt lächelte gequält sein Spiegelbild im Fenster an. Der Bomber ließ die Vorgebirge hinter sich und überquerte das San Gabriel Valley, das unter einer Dunstglocke lag. Pitt starrte auf den Pazifischen Ozean, der am Horizont auftauchte, und verdrängte alle Gedanken an die Vergangenheit, um sich ganz auf die unmittelbare Zukunft zu konzentrieren.
    Eines stand fest: Er würde Oskar Rondheim zur Strecke bringen, wenn er auch noch nicht wußte, wo und wie und welche Hindernisse sich ihm dabei in den Weg stellen würden.
    Seine Gedanken kehrten schlagartig in die Gegenwart zurück, als das Fahrgestell ausgefahren wurde und ihn im selben Moment Dean Kippmann am Ärmel faßte.
    »Gut geschlafen?«
    »Wie ein Stein.«
    Die B-92 setzte auf, und die Triebwerke heulten auf, als der Pilot auf Gegenschub ging.
    Draußen sah es warm und freundlich aus. Die kalifornische Sonne warf ihren funkelnden Schein auf die langen Reihen von Militärmaschinen, die entlang der Rollbahn abgestellt waren. Pitt las die vier Meter hohe Inschrift, die man auf einen riesigen Hangar gepinselt hatte: »Willkommen auf der Marine- und Luftwaffenstation El Toro!«
    Die Triebwerke des Bombers verstummten, und ein Wagen kam über das Rollfeld gerast, als Pitt, Kippmann und die Leute der Air Force eine schmale Leiter hinab auf den Beton kletterten. Zwei Männer stiegen aus dem blauen Ford Kombi und liefen auf Kippmann zu.
    Begrüßungsfloskeln wurden ausgetauscht, und die Männer schüttelten sich die Hände. Dann gingen sie zum Wagen zurück. Pitt, der sich etwas verlassen vorkam, folgte ihnen.
    Neben der geöffneten Autotür steckten die drei Männer die Köpfe zusammen und unterhielten sich im Flüsterton, während Pitt einige Meter entfernt stand und an einer Zigarette sog.
    Endlich kam Kippmann zu ihm herüber. »Es scheint, daß wir mitten in ein Familientreffen platzen.«
    »Wieso?«
    »Sie sind alle da. Kelly, Marks, Rondheim, die ganze Sippschaft.«
    »Hier in Kalifornien?« fragte Pitt ungläubig.
    »Ja. Wir haben Sie verfolgt, seit sie Island verlassen haben. Die Seriennummer des schwarzen Düsenjägers, die Sie herausgefunden haben, war ein echter Treffer. Eremit Ltd. hat sechs Maschinen dieses Modells mit fortlaufender Nummer gekauft. Alle restlichen fünf Flugzeuge werden zur Zeit von uns überwacht.«
    »Ich bin beeindruckt. Das war prompte

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