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Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Gedanken überschlugen sich. »Ein Zettel? Aber wieso in Roberts Auto? Wollte er mich deshalb aufsuchen?«
Walter war sich sicher, dass sie keine Antwort erwartete. Er lotste sie behutsam zum freien Platz auf dem Sofa. »Ich rufe gleich bei Judith Brunner an und bespreche das mit ihr. Wir sagen dir dann morgen früh Bescheid, wie du uns helfen kannst.«

Kaum zurück in seinem Büro, wählte er Judiths Dienstnummer. Seine eben noch gereizte Stimmung verflog, Kälte und Hunger waren vergessen, als er Judiths Stimme hörte.

Montag
     
     
    ~ 30 ~
     
    Im Besprechungsraum waren gut zehn Polizisten versammelt, die Judith Brunner noch am Vorabend gemeinsam mit Dr. Grede ausgesucht und für die Ermittlungen eingeteilt hatte. Ihre erste große Arbeitsbesprechung stand an.
Neugierig wurde sie beim Betreten des Raumes gemustert. Judith hatte sich bewusst zurückhaltend gekleidet – tiefbraune Cordhose, weiße Baumwollbluse und darüber einen dunkelblauen Pullover mit spitzem Ausschnitt, um, zumindest was ihr Äußeres betraf, keinen Anlass für allzu viel Getratsche zu liefern. Als neue Leiterin stand sie ohnehin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und wollte die Ablenkung für die schaulustigeren Mitarbeiter so gering wie möglich halten.
Dr. Grede eröffnete die Beratung: »Ich möchte Ihnen Frau Hauptkommissarin Judith Brunner vorstellen, die die Leitung unserer Dienststelle übernommen hat.«
Judith nickte freundlich in die Runde.
Nicht alle blickten freundlich zurück.
»Einige kennen Frau Brunner schon von den Ermittlungen aus dem letzten Oktober, als wir die Waldauer Morde aufklären konnten. Und nun müssen wir uns wieder mit einem Leichenfund in Waldau befassen«, übergab er gleich an seine neue Vorgesetzte.
»Ich habe in meiner bisherigen Tätigkeit recht erfolgreich Mordfälle aufgeklärt«, erläuterte sie ihren Mitarbeitern, »deshalb hat die Bezirksverwaltung auch zugestimmt, dass wir hier vor Ort die weiteren Untersuchungen zunächst selbst durchführen. Die Leitung der Ermittlungen werde ich persönlich übernehmen.«
Dass man im Bezirk heilfroh über ihr Angebot gewesen war, die Ermittlungen eigenverantwortlich zu leiten, verschwieg sie. Die Bezirksbehörde war immer überlastet. Man hatte ihr sogar nur widerstrebend Unterstützung zugesagt, falls sie im Kreis am Ende ihrer Möglichkeiten waren. Trug man ihr dort nach, dass sie sich hatte versetzen lassen? Egal. Ihre erste Ermittlung als Chefin in Gardelegen durfte auf keinen Fall ein Misserfolg werden.
Zur Besprechung hatte sie Dr. Renz und Walter Dreyer hinzugebeten und damit zwei zuverlässige Mitstreiter an ihrer Seite. Dr. Grede, immerhin der Leiter des Labors und ihr Stellvertreter, gehörte sicher auch dazu, und natürlich zog Lisa Lenz mit ihr an einem Strang.
Die anderen sahen sie mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier abwartend an.
»Wir werden hier in diesem Raum unser zentrales Büro für diese Ermittlungen einrichten. Es wird immer besetzt sein. Ich möchte Frau Lenz bitten, dieses Büro zu organisieren. Ihre Aufgaben am Empfang wird jemand anderes wahrnehmen.«
Überrascht blickte die junge Frau auf.
»Hier sollen alle Informationen zusammenlaufen. Telefonnachrichten, Berichte, Protokolle, Fotos. Ein Kopierer ist schon bestellt.«
Lisa Lenz’ Augen leuchteten begeistert. »Wir werden einige Tische nutzen müssen, um die Sachen auslegen zu können. Ich weiß auch, wie wir rasch einige Staffeleien oder Wandtafeln auftreiben können, um alles hinzuhängen, damit wird es übersichtlicher.«
»Gute Idee. Danke. Ich möchte, dass Sie alle etwas wissen: Jeder darf sich hier einbringen. Wer etwas sagen möchte, macht bitte den Mund auf. Wer eine Idee hat, den will ich hören.« Judith Brunner sah offen in die Runde. »Ich möchte außerdem, dass alle stets auf dem Laufenden sind. Wer ein neues Ergebnis hat oder eine Information, bringt alles hierher. Jeder meldet sich ab, wenn er für Ermittlungen das Haus verlässt. Frau Lenz wird stets wissen, wo ich zu finden bin.«
Judith Brunner bemerkte, dass ihre Anweisungen von einigen am Tisch mit gelinder Überraschung zur Kenntnis genommen wurden. Auf diese Art hatte hier wahrscheinlich noch niemand mit den Leuten geredet. Vom alten Chef war offenbar nichts Derartiges zu hören gewesen, und Dr. Grede war als Interimschef möglicherweise weniger bestimmt aufgetreten.
Nachdem das geklärt war, brachte Judith Brunner alle kurz auf den neuesten Stand der Ermittlungen: »Gestern konnte auf

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