Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
Vom Netzwerk:
noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Während sie bei ihm wohnte, hatten sie genug Zeit, einander besser kennenzulernen. Er fragte sich, was für eine Frau hinter dieser unscheinbaren Fassade tatsächlich versteckt war.
     
    Der Wagen hielt vor einem dreistöckigen, eleganten Stadthaus im römischen Stil.
    „Wir sind da“, bemerkte Grant, vermummte sich erneut und stieg aus. Kyra schlüpfte in ihre Handschuhe, zog sich die Mütze über den Kopf und sah sich neugierig um, als sie aus dem Wagen stieg. Sehr gepflegte Gegend. Die Häuserfronten waren stattlich und adrett.
    Große, ausladende Bäume, die nun nackt und kahl die Straße säumten, gaben dem Viertel etwas Verträumtes. Gegenüber erblickte sie einen umzäunten, weitläufigen Park, der ebenso wie der Rest der Stadt von einer dicken Schneeschicht überzogen war.
    „Wo genau sind wir hier?“
    „Lower Manhattan. Das da drüben ist der Gramercy Park.“
    Grant trat neben sie und dirigierte Kyra ohne Umschweife die Treppe hinauf, während der Fahrer sich um ihr Gepäck kümmerte. Keine zehn Sekunden später fand sie sich in einer kleinen, freundlichen Eingangshalle wieder, die sie mit Wärme und Gemütlichkeit empfing.
    „Deine Unterkunft für die nächste Zeit“, stellte er fest.
    Kyra sah sich verblüfft um. Trotz des kühlen Marmorbodens strahlten die mit cremefarbener Seide bespannten Wände und der gewaltige Kronleuchter an der Decke eine angenehme Eleganz aus.
    Sie unterdrückte ein Schmunzeln und zog die Mütze von ihrem Haar.
    „Ein schönes Haus.“
    Grant warf ihr einen langen Blick zu.
    „Du klingst überrascht.“
    „Ich gebe zu, ich hatte eher mit einem Appartement in einem Wolkenkratzer gerechnet“, erwiderte Kyra. Hinter ihnen trat Benson durch die Tür und stellte die Koffer auf dem kühlen Boden ab.
    Grant schüttelte den Kopf.
    „Zu viele Treppen und der elfte September hat meine Abneigung gegenüber Hochhäusern noch bestärkt.“
    Sie verzog die Lippen und nickte.
    „Nachvollziehbar.“
    Interessiert sah sie sich um, während sie die Handschuhe auszog. Warme Farben beherrschten das Innere des Hauses und sie erhaschte durch eine der offenen Türen einen Blick in einen Wohnraum, der mit einer geblümten Polstergarnitur und massiven Kiefernholzmöbeln bestückt war.
    Kyra runzelte die Stirn.
    Die Einrichtung passte eher zu einer Frau mit Vorliebe für englische Landhäuser und nicht zu dem Typ Mann, als den sie Grant bislang einschätzte. Sie hätte hier eher Chrom, Glas und Leder erwartet. Vielleicht auch ein Andreaskreuz, an dem er seine dunkelhaarigen Sklavinnen auspeitschte.
    Der Chauffeur brachte den letzten Koffer ins Haus und wechselte ein paar leise Worte mit Kyras Gastgeber, ehe er ihr wortlos zunickte und sich verabschiedete.
    Grant drückte die Tür ins Schloss.
     
    „Ich zeig dir dein Zimmer.“ Mit ihrem Koffer in der Hand ging er zu der Treppe hinüber, die in das Obergeschoss führte.
    „Wer wohnt noch hier?“
    Verblüfft bliebt er stehen und sah sich nach Kyra um, die ihm zögernd folgte. Sie musterte neugierig ihre Umgebung.
    „Niemand“, erwiderte er.
    Ihre Augenbrauen hoben sich erstaunt. Sein unmerkliches Zögern war ihr vermutlich nicht entgangen.
    „Ah ja?“
    Sie klang nicht überzeugt. Nachdenklich musterte er sie aus schmalen Augen, ehe er seinen Weg fortsetzte.
    „Bezweifelst du meine Worte?“
    Als er ihr einen weiteren Blick zuwarf, legte sie den Kopf schief und zuckte mit den Schultern. Ihre Augen schienen jedes Detail seiner Wohnung zu scannen und er ärgerte sich plötzlich, dass er sich von Manning hatte breitschlagen lassen, Kyra bei sich einzuquartieren.
    „Nein, ich frage mich nur, warum du hier allein lebst. Dieses Haus sieht riesig aus.“
    „Vielleicht gefällt es mir einfach, viel Platz zu haben.“
    Er bemerkte selbst, wie gereizt er klang. Die Müdigkeit, die er empfunden hatte, wich angespannter Aufmerksamkeit.
    Sie stellte zu viele Fragen!
    „Du hast eine sehr feminine Inneneinrichterin gehabt, oder?“
    Irritiert schüttelte Grant den Kopf.
    Er fühlte sich zunehmend unwohl. Eigentlich war es seine Aufgabe, hier die Verhöre zu führen, doch im Augenblick waren die Rollen vertauscht. Ärgerlich stapfte er den oberen Korridor entlang und zum Gästezimmer hinüber.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Ein Sofa mit kleinen Rosenknospen und verschnörkelten Ranken passt nicht zu dir.“
    An der Tür blieb er stehen und musterte Kyra einen Moment lang feindselig. Er hätte wissen

Weitere Kostenlose Bücher