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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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der Stick mit dem Virus in meinem Büro zu finden sei. Der Rest ist Geschichte. Cambry und Fogg werden in den nächsten Tagen beide dem Richter vorgeführt. Fogg ist mit sofortiger Wirkung seinen Job als stellvertretender Geschäftsführer los und Carmichael bekommt zwar keine Anzeige, aber muss sich ebenfalls eine andere Anstellung suchen.“
     
    „Schön, dass sich alles aufgeklärt hat“, bemerkte Kyra.
    Die Erleichterung, die sie verspüren sollte, wollte sich dennoch nicht einstellen. Sie war nach wie vor wütend auf Grant, und auch auf Mike. Beide hatten ihr das Vertrauen abgesprochen.
    Mike hätte es besser wissen müssen, immerhin kannte er sie schon viele Jahre, trotz allem war Grants Misstrauen wesentlich schmerzhafter.
    „Ich muss mich bei dir entschuldigen.“
    Sie musterte ihn prüfend. Zum ersten Mal heute Abend stand er ruhig da und erwiderte ihren Blick, ohne ihr nach zwei Sekunden wieder auszuweichen. Er wirkte mitgenommen und müde. Er sah genauso aus, wie sie sich fühlte.
    „Musst du nicht“, erwiderte sie. „Eine Entschuldigung, die nicht freiwillig ausgesprochen wird, ist ohnehin nichts wert.“
    „Ich verstehe.“ Die Hände in die Hosentaschen gestopft, starrte er einen Augenblick lang auf den Boden vor sich. „Weißt du, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, du wärest mir gegenüber ehrlich gewesen, wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen.“
    Empört stand sie von dem Sofa auf.
    „Was meinst du damit?“
    Seine dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen, als er ihr in die Augen sah.
    „Ich meine, dass ich gute Gründe hatte, dir nicht zu vertrauen. Du hast mir deutlich gesagt, du wollest nur Sex.“
    „Was hat das damit zu tun? Und tu nicht so, als wärest du damit nicht einverstanden gewesen“, gab sie zurück. „Du hast das genauso gewollt wie ich.“
    „Ja, wollte ich, und ich ließ mich darauf ein, obwohl ich wusste, dass hier jemand auf dich wartet.“
    Kyra schüttelte den Kopf.
    „Was hat meine Familie damit zu tun?“
    Er starrte sie konsterniert an.
    „Wie kannst du dich empört geben, wenn du deinen Freund betrügst?“
    Verblüfft starrte sie ihn an.
    „Bitte was?“
    „Ach, Kyra, tu doch nicht so überrascht. Ich war dabei, als du mit ihm telefoniert hast.“
    „Wovon sprichst du?“
    „Von Dean!“
    In ihrem Gesicht spiegelten sich die unterschiedlichsten Emotionen, dann brach sie plötzlich in Gelächter aus.
    „Was ist so witzig?“, wollte er grimmig wissen.
    „Nun, Dean ist ...“ Sie hob die Hände und schüttelte den Kopf. „Nein. Warte hier, ich hole ihn.“

10. Kapitel
    Unruhig lief er im Zimmer auf und ab. Kyra konnte noch nicht lang fort sein, vielleicht zwei oder drei Minuten, aber es fühlte sich jetzt schon wie eine Ewigkeit an. Grant wusste nicht, ob er bereit war ihrem Mann gegenüber zu treten.
    Wie sollte er sich verhalten? Was sollte er sagen?
    Hey, tut mir leid, Mann, ich hab mit deiner Frau gevögelt
, war wohl kaum der richtige Spruch, um ein wenig Smalltalk zu halten. Nervös fuhr er sich mit allen Fingern gleichzeitig durch das dichte Haar und schüttelte den Kopf. Er sollte sehen, dass er von hier fort kam, bevor die ganze Situation eskalierte.
    Aber Feigheit gehörte nicht unbedingt zu seinen Charaktereigenschaften. Sie wollte eine Konfrontation, dann sollte sie die auch bekommen!
    „Grant.“
    In seinem Magen schien sich ein Haufen Steine zu sammeln, als er Kyras Stimme an der Tür hörte. Langsam wandte er sich ihr zu. Mit einem Lächeln trat Kyra in den Raum, winkte jemanden auf der anderen Seite der Tür zu und ein groß gewachsenes Mädchen mit langem, blondem Haar trat neben sie. Sie mochte vielleicht dreizehn oder vierzehn sein, schlaksig und dünn, eine Zahnspange blitzte auf, als ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen erschien.
    Irritiert betrachtete er die beiden.
    Was sollte das?
    Hinter dem Teenager trat ein Junge ins Büro. Unmöglich sein Alter zu schätzen, weil er so klein und schmächtig war. Sein Haar war dunkel und zerzaust, die Augen groß und grau. Er quetschte sich an dem Mädchen vorbei, blieb neben Kyra stehen und umklammerte ihr Bein, während er, mit deutlichem Misstrauen im Blick, zu Grant hinüber sah.
    „Kyra?“
    Verwirrt zuckte er mit den Schultern. Lächelnd sah sie ihn an.
    „Darf ich dir meine Kinder vorstellen, Grant?“
    Kyra deutete auf das Mädchen.
    „Das ist meine Tochter Phoebe. Sie ist dreizehn. Ihr Vater Harold und ich haben uns vor zehn Jahren scheiden lassen, aber er ist

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