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Eischrysanthemen

Eischrysanthemen

Titel: Eischrysanthemen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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gewohnt kühler Art und setzte sich. Vincent nickte und zog seine Unterlagen heraus.
    „Ich würde gerne wissen, warum du Kabuki Schauspieler geworden –“, weiter kam er nicht, da er noch beim Sprechen sah, wie Kiras Augen schmal wurden.
    „Nein“, wurde er unterbrochen, wobei Kiras Körper sich leicht verspannte. Höflich wäre es nun gewesen, diese Frage fallen zu lassen, aber Vincent hakte dennoch nach.
    „Warum nicht? Es wäre interessant zu erfahren, was einen jungen Menschen dazu bringt, sich für eine so schwierige Kunst zu begeistern.“
    Kira antwortete nicht, sondern gab lediglich einen unzufriedenen Laut von sich.
    „Dann erzähl mir etwas über deine Familie.“ Diese Aufforderung bewirkte, dass Kira sich erhob. Einen fürchterlichen Augenblick lang dachte Vincent, dass Kira ihn rausschmeißen würde, aber er trat vor Vincent und verschränkte die Arme.
    „Warum sollte ich dir auf diese Frage antworten?“, fragte er und blickte von oben herab auf Vincent, was diesem durchaus klar machte, wer hier derjenige war, der Forderungen stellen konnte. Aber so einfach wollte sich Vincent nicht unterkriegen lassen.
    „Wir haben eine Vereinbarung, und soweit ich mich erinnere, hast du versprochen, meine Fragen zu beantworten, wenn du dafür etwas im Gegenzug bekommst.“ Dass es nicht sonderlich klug gewesen war, es so zu formulieren, bekam Vincent nur einen Moment später zu spüren. Kira nahm ihm Block und Stift aus der Hand und warf sie achtlos auf den gläsernen Couchtisch, bevor er nach dem Gürtel des Hotelbademantels griff und ihn langsam heraus zog. Vincent versuchte ruhig zu bleiben, aber er merkte dennoch, wie sich seine Nackenhaare aufstellten, als sich Kira auf seinen Schoß setzte. Einen Moment blickten sie sich nur an, bevor Kira ohne ein Wort zu verlieren, nach Vincents Händen griff und sie hinter seinen Rücken führte. Zu spät realisierte Vincent, dass Kira seine Hände mit einer Schlaufe fesselte – und dann war er plötzlich gefangen. Der erste Reflex sich zu befreien, wurde von dem festen Baumwollstoff unterbunden, der sich nicht dehnte.
    „Fühlt sich das unangenehm an?“, fragte Kira und machte einen festen Knoten an Vincents Händen.
    „Mach mich los“, stieß Vincent mit gepresster Stimme hervor und versuchte, nicht an seinen Fesseln zu zerren, obwohl das gar nicht so leicht war. Sein Magen zog sich zusammen, als Kiras Hand in seinen Nacken fuhr, in sein Haar griff und seinen Kopf mit einem Ruck nach hinten zog.
    „Nein. Ich verlange jetzt meine Gegenleistung und vielleicht sollten wir dabei mit einer Frage anfangen. Wäre es dir unangenehm, wenn man dich darüber befragen würde, ob dir Sex mit Männern gefällt?“ Kiras bissige Frage ließ Vincents Wangen aufflammen, er spürte die Hitze, die über seinen Nacken und den Hals nach oben kroch, bis in die Ohrspitzen.
    „Keine Antwort? Das ist aber schade, vielleicht sollten wir es dann doch anders angehen“, erklärte Kira schon fast gelassen, hielt Vincents Kopf noch immer in der unangenehmen, nach hinten geneigten Lage, während er sich mit der anderen Hand an Vincents Hose zu schaffen machte. Erst gab der Knopf nach, dann der Reißverschluss, und Vincent spürte, wie sich Kiras Hand in seine Hose, über den Stoff der Unterwäsche schob.
    „Vielleicht willst du ein paar Worte dazu verlieren?“, bohrte Kira ungnädig weiter, wobei er näher an Vincent herangerückt war. Seine Finger glitten langsam aus seinem Haar, was Vincent zumindest die Möglichkeit bot, den Kopf in eine bequemere Position zu bringen. Als er endlich gerade saß, war ihm Kira so nah, dass er seinen warmen Atem auf seinen Lippen spürte. Die dunklen Augen des anderen Mannes starrten in seine und bevor er auch nur einen Ton hätte sagen, irgendeine Ausrede hätte auftischen können, pressten sich Kiras Lippen auf Vincents.
    Er hätte den Kopf wegdrehen können, gegen diese Art von Behandlung protestieren, aber das, was in Vincent ausgelöst wurde, war nicht unbedingt Widerwillen, als vielmehr verhaltene Begierde, vermischt mit leichtem Ärger, dass Kira glaubte, ihn noch einmal mit einer solchen Aktion überrumpeln zu können. Fast zornig teilten sich seine Lippen und dieses Mal war es Vincent, der den Kuss tiefer werden ließ, der nach der fremden Zunge tastete, um sie zurück in Kiras Mund zu drängen. Es wurde ein regelrechter Kampf, der nicht zuletzt durch Kiras Hand angeheizt wurde. Immer wieder kratzte er mit seinen Fingernägeln über den Stoff

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