Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saul Peterson
Vom Netzwerk:
sagte, ließ Forester verstummen. Er nickte – unabhängig von der Erkenntnis, dass sich die Bilder von etwas Erlebtem erst im Nachhinein in den rechten Fokus hineinbewegen konnten. Gute Ermittler fanden immer wieder die Zeit, Zeugen daraufhin erneut zu befragen, da diese sehr oft viel mehr gesehen hatten, als sie zunächst zu Protokoll gegeben hatten.
    Forester nickte, weil er Edwin Jones nicht mehr einzuschätzen wusste. Sein stummes Nicken war ein Zeichen, Abstand zu gewinnen. Forester reichte Edwin Jones seine Karte und verabschiedete sich mit dem Wissen, dass Edwin Jones drauf und dran war, ihm stückchenweise eine ganz andere Geschichte aufzutischen. Wieso?
    Forester blieb fokussiert seiner Spur treu.

    Am frühen Nachmittag, Minuten nachdem Forester zu den Clines aufgebrochen war, hielt er unterwegs noch an einem Telefon und versuchte, Eric zunächst im Pentagon zu erreichen.
    Eric Bishop hieß es dort, war nicht erreichbar. Danach versuchte er sein Glück unter der Nummer in der Andrews Air Base und auch dort war Eric Bishop nicht aufzufinden. Forester unternahm also einen letzten Versuch und wählte Erics Privatnummer in Washington an. Als der Anrufbeantworter antwortete, hinterließ Forester nur eine kurze Nachricht. Er drückte die Tasten zwei und drei und legte auf.
    Danach überdachte er seine Optionen erneut. Sollte er die drei restlichen Zeugen aufsuchen oder nun direkt zu den Clines fahren? Dave vor Augen entschied er sich für die Clines.
    Eine Stunde später stand Forester in der Chestnut Avenue, Ecke Green Street vor dem
    Mehrfamilienhaus, in dem die Clines ihre Wohnung hatten. Auch dieses Eck in Jamaica Plain war ein so ruhiger Stadtteil Bostons, der Forester ideal erschien, um ein Kind sorglos aufwachsen zu sehen. Die Straßen waren weniger befahren, dafür aber etwas enger. Es gab genug Grünflächen und er glaubte an eine unausgesprochene Solidarität unter den Anwohnern, die ihn persönlich als Entführer abschrecken würde. Niemals würde in dieser Gegend eine Kindesentführung so glatt ablaufen können wie im Franklin Park. Wenn die Täter diese Entführung geplant hatten und sie auch wirklich Soldaten gewesen waren, wie Jones ihm glauben machen wollte, mussten diesen Ort hier zwangsläufig in Betracht gezogen haben. Die nicht so reibungslose Umsetzung musste ihnen dabei sofort ins Auge gestochen haben. Dumme waren hier nicht am Werk gewesen. Sie hatten auf eine Gelegenheit gehofft und Rebecca Cline womöglich lange genug beobachtet, um dann im richtigen Augenblick zuzuschlagen. Forester schien es unter den gegebenen Umständen auch kein Zufall mehr, dass sich in Rebeccas Nähe während der Entführung fast nur Rentner aufgehalten hatten. Die beiden Männer hatten in genau diesem Augenblick ihren Plan in die Tat umgesetzt, als es ihnen unbedenklich schien, von herbeieilenden Helden aufgehalten zu werden. Forester tippte dabei sogar auf drei Männer. Der dritte Mann war dann vermutlich im Wagen gesessen und hatte auf den Einsatzbefehl gewartet, den nur der Schwarze über Funk an ihn weitergegeben haben konnte. Der mysteriöse Schwarze mit dem Funkgerät – das war der Kopf der Bande, der Planer gewesen. Das war zumindest genau das, was Jones ihm Glauben machten wollte, dachte Forester sorgenvoll.

    Rebecca Cline zeigte sich sehr erleichtert, als sie Forester an ihrer Wohnungstür erblickte. Sie sah entspannter aus als noch Tags zuvor und Forester hatte den Eindruck, dass Rebecca eine ruhige Nacht hinter sich hatte. Dave, ihr Mann, war noch nicht zu Hause. Er befand sich im College. Sie erwartete Dave heute nicht vor vier Uhr am Nachmittag.
    Forester erzählte Rebecca in einem knappen Gespräch in der Küche von den Zeugenprotokollen, die er von Eisenheim zur Einsicht bekommen hatte, und auch, dass er sich ein zweites Mal mit einem
    der beiden Zeugen getroffen hatte, die die Entführung aus der Ferne beobachtet hatten.
    Rebecca Cline kannte alle Zeugen beim Namen und wusste auch gut über jede Einzelheit der Protokolle Bescheid. Forester wollte zunächst außer Acht lassen, dass er hier mit der Mutter eines entführten Kindes sprach, und sie aus diesem Grund auch in jede Einzelheit seiner Ermittlungen einbinden, doch entschied er sich schließlich dagegen. Ein Gefühl sagte ihm, dass es besser wäre, ihr nur vage mitzuteilen, wie der Ermittlungsstand war. So erzählte er auch nicht von seiner frischen Spur, die augenblicklich in Richtung Navy wies. Er ließ sie nur wissen, dass die Aussagen

Weitere Kostenlose Bücher