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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saul Peterson
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Eltern nicht erlaubt war.
    Forester verharrte noch einige Sekunden, sich uneins, wie die Szenerie zu bewerten war – der Schuh begann zu drücken – dann sah er über seine linke Schulter das Gebäude hinauf in den dritten Stock zu seiner Wohnung. Im Küchenfenster fehlte etwas: Das aber war gut. Sogar sehr gut.
    Als er durch das Treppenhaus im dritten Stock ankam, sah er den kleinen leeren Blumentopf vor seiner Wohnungstür. Forester nahm ihn, öffnete die Tür und schloss sie sogleich wieder hinter sich. In seiner Wohnung brannte kein Licht und Forester dachte auch nicht daran es anzumachen.
    Leise fragte er nur: „Eric?“
    Aus seinem Schlafzimmer vernahm er die vertraute, flüsternde Stimme seines Bruders Eric.
    „Hier, Bruderherz!“
    Forester schritt wenige Meter nach rechts, unter den Türrahmen seines Schlafzimmers. Eric saß dort
    auf dem Sofa, direkt neben der Balkontür. In der Dunkelheit, die nur durch den schwachen Lichtschein, der durch die Straßenlaterne in die Wohnung fiel, schemenhafte Umrisse erkennen ließ, hatte er den Eindruck, dass Eric aus seiner Position heraus die Straße beobachtete.
    „Entweder hat jemand Interesse, in diesem Haus eine Wohnung zu kaufen, oder du wirst beobachtet!“, sagte Eric und sah zu seinem größeren Bruder auf.
    Forester umschritt sein Bett und stellte sich seitlich neben Eric.
    „Dort hinten, ein dunkelgrauer Dodge St. Regis. Der Typ raucht wie eine Schlot!“, fügte Eric hinzu.
    Forester ließ seinen Blick die Kenton Road hinabschweifen.
    Eric hatte recht: Der Dodge befand sich in der entgegengesetzten Richtung, aus der er gekommen
    war, und er befand sich soweit entfernt, dass ihm der Dodge von der Straße aus niemals aufgefallen wäre.
    „Ich denke, ich weiß, wer das ist. Das ist Eisenheim!“, sagte Forester, klopfte seinem Bruder erleichtert die Schulter. „Somit wäre geklärt: Der gute Mann traut mir nicht!“, sagte er.
    Kurz dachte er an sein Treffen mit den Clines, das er für den morgigen Tag, Samstag, den 1. Juni, im Franklin Park anberaumt hatte, und damit verbunden an Trevor, seinen Trumpf. –
    Nein, dachte Forester, alles würde für den morgigen Tag so bleiben, wie er es geplant hatte.
    „Gehen wir ins Wohnzimmer!“, sagte Forester knapp. Es gab vieles, das mit Eric zu besprechen war.
    Eric war knapp einen Meter neunzig groß, durchtrainiert und schlank. Eine Ähnlichkeit gab es,
    doch die war tief in den Augen der beiden Brüder verborgen. Bei beiden war dort eine gewachsene Wachsamkeit vorherrschend, die nicht antrainiert worden war. Es schien eine Wachsamkeit zu sein, die Bestand eines tiefsitzenden Triebes war, der einst im Spiel entstanden war, und nun zu dem größten Bestandteil ihrer Persönlichkeit gereift war. Es lag in ihrer Natur und war doch auch ihr Schicksal geworden. Schon als kleines Kind hatte Forester mit seinem kleineren Bruder Eric imaginäre Tatorte untersucht. Schon als Kinder hatten sie sich in spielerischer Manier das angeeignet, was sehr viel später ihren Tagesablauf bestimmen würde. Sie hatten Tatorte untersucht, sich Verbrechen ausgedacht, eine Geheimsprache entwickelt, um wichtige Informationen vor feindlichen Spionen zu verbergen und sich geheime – für nicht eingeweihte Personen – unsichtbare Zeichen ausgedacht, um sich gegenseitig vor Gefahren warnen zu können. Irgendwann hatten beide Brüder denselben Weg zur Army gefunden. Aber während aus Derek ein professioneller Spurensucher geworden war, hatte Eric der Ehrgeiz gepackt. Er hatte in der Army Luft- und Raumfahrttechnik studiert – er war sogar Jahrgangsbester an der Air Force Academy geworden – und war daraufhin auf eigenen Wunsch dem militärischen Nachrichtendienst unterstellt worden. Forester wusste, was Eric am Militärgeheimdienst gereizt hatte. Es waren die ausgefeiltesten und modernsten Spionagetechniken, die der Army zur Verfügung gestanden hatten. Angefangen mit ihren Hochleistungscomputern bis hin zu ihren eigenen Spionagesatelliten. Das war endlich die Möglichkeit für Eric gewesen, das zu werden, was sie beide als Kinder in ihrer fantasievollen Welt eigentlich ständig zu erlangen versucht hatten. Ein größtes Maß an Unsichtbarkeit. Und genau das war nun das Beste an seinem Bruder Eric geworden. Eric war der Unsichtbare von ihnen beiden. Auch ein Detective Eisenheim, der gestern noch Forester beweisen wollte, dass er ein Auge für Details hatte, würde niemals hinter dieses Geheimnis kommen. Einen Bruder würde er niemals in

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