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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saul Peterson
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wirken, verfestigte sich nun in Foresters Gedanken zu einem Plan, der ihn – wie er glaubte – einen großen Schritt weiterbringen könnte. Er überlegte kurz und setzte seinen Wagen entschlossen in Bewegung Richtung Charlestown.
    In Charlestown parkte er seinen Chevy schließlich vor Al‘s Bar in der Bunker Hill Street.
    Diese Bar war gleichermaßen bei Cops beliebt wie auch bei Soldaten der Navy. Und auch heute parkten zwei Polizeifahrzeuge vor der Bar. Als Forester die Bar betrat, wurde er von Al, dem Besitzer der Bar begrüßt.
    Forester setzt sich zu Al an die Bar und bestellte sich ein Bud, während seine Blicke suchend durch die Bar streiften. Vier Cops saßen hinter ihm direkt an der Fensterfront mit Blick zur Hauptstraße raus, daneben vier Matrosen in ihren weißen Kadettenuniformen. Ein paar weitere Gäste saßen verteilt in Sitznischen um die Bar herum. Es war noch ruhig an diesem frühen Freitagnachmittag. Doch konnte Forester davon ausgehen, dass auch an diesem Freitag diese Bar wieder so voll werden würde, dass Als gesamtes Personal antreten müsste, um den Besucherstrom zu bewältigen. Als Foresters Blicke wieder zu den Cops in seinem Rücken schweiften, wurde ihm klar, in welch kurzer Distanz er sich eigentlich zu der alten Hafenmeisterei befand.
    Und mit Einwirkung des Alkohols glich die Erinnerung an die vorletzte Nacht nun einer sinnlichen Wahrnehmung. Der marode Geruch des Hafens lag ihm wieder in der Nase, der Gestank von Diesel und Öl, der Geruch vor sich hin rostenden Eisens sowie schwitzender Container; er vernahm das Platttreten von Glasscherben sowie das Schlagen und das Brummen von Schiffen, die irgendwo hinter Hallen und Mauern von turmhohen Kränen gelöscht wurden. Der Alkohol des Bieres spülte nun all das in Foresters Verstand hoch, was er bislang zu unterdrücken versucht hatte. Ein Gewissen meldete sich zu Wort und ihm wurde bewusst, wie dünn das Eis eigentlich war, auf dem er sich bislang ganz selbstverständlich bewegt hatte. Ein einziger Zeuge auf dem Hafengelände hätte seiner Karriere wie auch seinem Leben in Freiheit ein jähes Ende bereiten können. Ein Schwarzer, der unmittelbar nach einem Schuss aus einem Haus flüchtet, war bereits vorverurteilt, ganz gleich, welche Geschichte er den Geschworenen von Suffolk County präsentieren würde.
    Als Foresters Blick noch einmal zu den vier jungen Matrosen schweifte, erinnerte er sich schließlich aber auch daran, dass Al‘s Bar ebenso unweit der Boston Navy Yard lag. Hier wurden bis vor kurzer Zeit noch Schiffe für die Marine gebaut. Nun diente dieses Hafenareal als Museum sowie als Anlegeplatz für die Navy.
    Die Wirkung des ersten Bieres zwang Forester, noch ein zweites sowie einen Hamburger zu bestellen, während sich schließlich dann ganz unvorhergesehen seine Blicke mit denen einer anderen Person hinter Als Rücken trafen.
    Die sympathische Küchenhilfe, ein etwa fünfundzwanzigjähriger Afroamerikaner mit kurzgeschorenen Haaren und einer perfekten Zahnreihe, lächelte Forester an. Doch in dem kurzen Blick, den sie wechselten, lag nicht nur Überraschung. In diesem Blick lagen Vertrauen und Freundschaft sowie eine geheimnisvolle Verschwiegenheit, die soweit reichte , um mit einem Nicken das kurze Treffen nach Foresters Mahlzeit im Hinterhof zu bestätigen.

Eric und Forester

    Forester erreichte sein Zuhause in Stony Brook gegen acht Uhr am Abend. Bevor er aus seinem Wagen stieg, suchte er die Kenton Road in beide Richtungen nach zivilen Polizeifahrzeugen ab. Ihm wurde bewusst: Je mehr Zeit verging, desto intensiver würde sich die Ermordung von Todd Kingfield auch auf sein Gemüt auswirken. Je mehr Zeit verging, desto größer wurde in seinen Augen auch die Wahrscheinlichkeit, dass trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen ein unbekanntes Gesicht aus der Dunkelheit auftauchen und mit dem Finger auf den schwarzen Privatermittler zeigen würde.
    Und je mehr Zeit verging, desto mehr Dämonen würden ihm auch das Leben schwer machen. Denn jetzt, da sich herausgestellt hatte, dass Kingfield an demselben Fall wie er gearbeitet hatte, würde jemand auch ganz schnell ein Motiv auf den Tisch zaubern können.
    Forester drückte langsam und lautlos die Tür seines Chevy Novas zu.
    Zu dieser Uhrzeit gab es kaum Verkehr in der Kenton Road. Vereinzelt parkten Fahrzeuge von Anwohnern auf den Seitenstreifen, irgendwo dazwischen standen Mülltonnen oder Jugendliche in kleineren Gruppen, die das taten, was zu Hause unter den Augen ihrer

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