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Eisfieber - Roman

Titel: Eisfieber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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aus war. Dass er von höchster Stelle gezwungen worden war, nach Tonis Pfeife zu tanzen, musste ihn furchtbar aufregen. Toni nahm sich vor, geduldig zu sein und jede Konfrontation zu meiden.
    Ihre Mutter, die den jungen Hund gestreichelt hatte, blickte auf und sagte: »Hallo, Frank! Das ist ja eine Überraschung! Wollt ihr es noch einmal miteinander versuchen, ihr zwei?«
    »Heute nicht«, murmelte er.
    »Schade.«
    Hinter Frank kamen zwei Kriminalbeamte mit großen Taschen herein, die Tatortkommission, wie Toni annahm. Frank nickte Toni zu und schüttelte Carl Osborne die Hand, sprach jedoch mit Steve. »Sie sind der Werkschutzleiter?«
    » Aye . Steve Tremlett. Sie sind Frank Hackett, wir kennen uns.«
    »Nach meinen Informationen wurden vier Leute aus Ihrer Schicht überfallen.«
    »Richtig, ich und noch drei andere.«
    »Fanden die Überfälle alle am gleichen Ort statt?«
    Was soll die Fragerei, fragte sich Toni ungeduldig. Was verspricht er sich davon? Es kommt doch darauf an, dass wir so schnell wie möglich die Fahndung nach den flüchtigen Tätern aufnehmen.
    »Susan wurde im Korridor niedergeschlagen«, antwortete Steve. »Mir haben sie ungefähr an der gleichen Stelle ein Bein gestellt. Don und Stu wurden im Kontrollraum mit vorgehaltener Waffe in Schach gehalten und gefesselt.«
    »Zeigen Sie mir bitte die Schauplätze.«
    Toni verstand die Welt nicht mehr. »Wir müssen diese Gangster verfolgen, Frank! Wieso überlässt du diese Nebensächlichkeiten nicht deinen Leuten?«
    »Spar dir deine Ratschläge«, gab er zurück, »ich weiß selbst, was ich zu tun habe.« Er schien ihr richtig dankbar für die Gelegenheit, sie herunterzuputzen. Es ist zum Verrücktwerden, dachte sie. Das ist jetzt bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt, um schmutzige Wäsche zu waschen und unsere Eheprobleme wiederzukäuen! Frank wandte sich wieder an Steve und forderte ihn auf: »Gehen Sie voran!«
    Toni unterdrückte einen Fluch und ging mit. Carl Osborne schloss sich ihnen an.
    Mit Klebeband markierten die Kriminalbeamten die Stelle im Flur, wo die Gangster Steve ein Bein gestellt und Susan mit dem Totschläger überfallen hatten. Danach zog die kleine Gruppe zum Kontrollraum weiter, wo Stu vor den Monitoren saß. Frank markierte den Eingang.
    »Wir wurden alle vier gefesselt und ins BSL - 4 geschleift«, sagte Steve. »Genauer gesagt, nicht ins eigentliche Labor, sondern nur in den Vorraum.«
    »Wo ich sie dann gefunden habe«, ergänzte Toni. »Aber das ist schon vier Stunden her, und mit jeder Minute, die verstreicht, wächst der Vorsprung der Bande!«
    »Wir sehen uns erst den Schauplatz an.«
    »Nein, das kommt nicht infrage«, sagte Toni. »Das ist ein Hochsicherheitslabor, der Zutritt ist streng reglementiert. Du kannst dir deinen Schauplatz auf Monitor 19 ansehen.«
    »Im Vorraum besteht sicher keine akute Gefahr.«
    Das stimmte sogar, doch Toni hatte nicht die Absicht, ihn noch mehr Zeit verschwenden zu lassen. »Ohne spezielle Schulung darf niemand durch diese Tür, das ist Vorschrift.«
    »Deine Vorschrift kannst du dir an den Hut stecken. Ich leite hier die Ermittlungen.«
    Toni begriff, dass sie unabsichtlich genau das getan hatte, was sie unbedingt hatte vermeiden wollen: Sie steuerte auf eine direkte Konfrontation mit Frank zu. Sie versuchte das Thema zu entschärfen. »Ich bringe dich zur Tür.«
    Vor dem Eingang zum BSL - 4 -Labor warf Frank einen Blick auf das Kartenlesegerät und sagte zu Steve: »Geben Sie mir Ihre Chipkarte. Das ist ein Befehl.«
    Steve antwortete: »Ich habe keine Chipkarte dafür. Der Werkschutz darf hier nicht rein.«
    Frank wandte sich Toni zu. »Hast du eine?«
    »Ich verfüge über die entsprechende Ausbildung.«
    »Dann her mit dem Ding.«
    Sie gab ihm die Karte. Frank fuhr damit über den Scanner und drückte gegen die Tür. Sie blieb verschlossen. Er deutete auf den kleinen Bildschirm in der Wand. »Was ist das?«
    »Ein Lesegerät für Fingerabdrücke. Die Chipkarte funktioniert nur zusammen mit dem richtigen Fingerabdruck. Wir haben dieses System entwickelt, um zu verhindern, dass sich irgendwelche Idioten mit gestohlenen Karten einschleichen können.«
    »Die Diebe heute Nacht sind trotzdem ungestört reinmarschiert, oder?« Das saß. Frank hatte das letzte Wort behalten und machte auf dem Absatz kehrt.
    Toni folgte ihm. In der Großen Halle standen zwei Männer in grellgelben Sicherheitsjacken und Gummistiefeln und rauchten. Toni hielt sie zuerst für die Schneepflugbesatzung,

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