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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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... Ich habe drei Kunden, die verlangen das zarteste Fleisch auf dem Markt, sehr, sehr jung und sehr, sehr zart.« »Verstehe. Geschlecht?« »Weiblich.«
    »Wie sind Sie denn bisher an diese Ware gelangt?« »Über einen großen Kinderhändlerring in Frankreich und Spanien, der aber vor drei Monaten zerschlagen wurde, das heißt, die Bosse hat's erwischt...«
    »Und wieso Sie nicht?«, fragte Robert misstrauisch. »Robert, was wäre dieses Leben ohne Beziehungen? Außerdem lief alles derart kontrolliert und geheim, im Prinzip wie hier auch, es wurde nur ein einziger Fehler gemacht, und der lag bei der Polizei. Ein unzufriedener Beamter, wenn Sie verstehen ...« »Nicht ganz. Wenn Sie's mir bitte erklären würden.« »Er glaubte, für seine Verschwiegenheit mehr Geld verlangen zu dürfen. Als er es nicht bekam, ließ er eine Razzia durchführen. Er, der zuständige Staatsanwalt, der alles abgesegnet hat, und ein paar weitere Polizeibeamte wurden kurz darauf aufs Land versetzt.« »Was ist mit den Bossen passiert?«
    »Verhaftet. Sie werden aber nach einem Schauprozess bald wieder auf freien Fuß kommen.« Robert lachte leise auf. »Verstehe. Bis es so weit ist, brauchen Sie einen anderen Lieferanten.« »Nein, ich werde nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten, es ist mir zu unsicher geworden. Was ist jetzt mit meinem Wunsch?«
    »Für mich ist nichts unmöglich. Drei?« »Sechs. Ist das machbar?«
    »Alles ist machbar. Am Wochenende, ich gebe Ihnen Bescheid, wann die Ware abholbereit ist. Das wird aber teuer, besonders ausgefallene Wünsche haben ihren Preis. Ich schätze mal, so um die ...«
    Bevor Robert den Satz vollenden konnte, zog Hans Schmidt blitzschnell eine Pistole mit Schalldämpfer und hielt sie Robert an die Schläfe. Den Zeigefinger der anderen Hand legte er an seinen Mund.
    »Pst, ganz leise, wir wollen doch keinen Lärm machen, es ist so schön friedlich hier. Robert, es tut mir leid, aber manche Dinge müssen einfach sein.«
    Im nächsten Augenblick drehte er sich zur Seite und feuerte zwei fast lautlose Schüsse auf Roberts Bodyguard ab, der nicht den Hauch einer Chance hatte, nach seiner Waffe zu greifen. Er fiel zu Boden, zuckte noch ein paarmal und starb.
    »So, und jetzt kümmern wir uns um deinen zweiten Mann. Komm mit zum Auto und lass dir nichts anmerken, dann wird dir auch nichts passieren.« »Was hast du vor? Willst du mich umbringen?«, fragte Robert ruhig, doch Schmidt wusste, es war eine aufgesetzte Ruhe.
    »Nein, nur deine Affen«, sagte Schmidt nun in akzentfreiem Deutsch. »Und ich?«
    »Lass dich überraschen. Mach die Fahrertür auf«, sagte Schmidt leise, »und gib dich völlig normal. Es ist in deinem eigenen Interesse.«
    Sie gelangten an die Fahrertür, Robert öffnete sie, der bullige, stiernackige Typ, der am Vorabend Svenjas Blut weggewischt hatte, sah Robert an und wollte etwas sagen, als auch ihn zwei Schüsse wie aus dem Nichts trafen und er aus der Fahrerkabine mit dem Kopf voran auf den harten Asphalt aufschlug. Es gab ein knackendes Geräusch, als sein Schädel barst. »Nun sind wir allein, nur du und ich.« »Du hast die Frauen vergessen«, entgegnete Robert, der immer noch gelassen wirkte, entweder war er ein hervorragender Schauspieler oder er hatte tatsächlich keine Angst. »Habe ich nicht. Dreh dich um, die Hände an den Wagen, die Beine gespreizt.« »Bist du ein Bulle?«
    »Ich weiß, dass du mit Bullen und noch höheren Tieren zusammenarbeitest, sonst würdest du schon längst im Knast verrotten, aber ich bin weder ein Bulle noch ein Staatsanwalt.«
    »Wer dann?«
    »Das wirst du noch erfahren.«
    »Hey, wir können doch über alles reden. Du kriegst das Geld zurück und kannst die Frauen nehmen und ...« »Halt's Maul, halt einfach nur dein Maul. Du darfst die Hände jetzt ganz langsam runternehmen und sie hinter den Rücken halten. Und keine falsche Bewegung, du hast erlebt, wie es deinen Lakaien ergangen ist. Schnell und schmerzlos. Also, wenn ich bitten darf.« Robert folgte der Aufforderung, Handschellen klickten um seine Handgelenke. Danach machte Schmidt die Seitentür des Lieferwagens auf, die vier Frauen sahen ihn furchtsam an.
    »Kommt raus«, sagte Schmidt, doch die vier Frauen im Alter zwischen siebzehn und zwanzig zögerten. »Nun macht schon, kommt raus, ihr braucht keine Angst mehr zu haben, ihr könnt gehen ... Mein Gott, ihr seid frei, ihr dürft nach Hause zu euren Familien!« Ohne ein Wort zu sagen und immer noch ängstlich, stiegen die vier

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