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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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würden hereinstürmen, um sie und Henning festzunehmen. Nach einer schier endlosen Zeit (es waren zehn Minuten vergangen), kam Durant zurück und nahm den Hörer wieder auf. »Entschuldigung, dass es etwas länger gedauert hat, aber ich habe meinen Vorgesetzten gefragt, ob er sich noch an den Fall erinnern kann. Ich hatte Glück, denn er war damals direkt in die Ermittlungen eingebunden. Der Name des Mannes, der damals erschossen wurde, ist Manfred Schumann, das Mädchen, das bei ihm war, wurde nie identifiziert. Seine Frau heißt Sarah, ob sie allerdings immer noch Schumann heißt, müssen wir noch eruieren. Sie soll noch in Frankfurt oder Umgebung wohnen. Sobald ich Genaueres weiß, schick ich Ihnen die Daten durch. Wie war noch mal Ihr Name?«
    »Santos, Lisa Santos, Hauptkommissarin. Danke für Ihre Hilfe.«
    »Nichts zu danken. Wenn ich noch etwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen.«
    »Wir können darauf zählen, dass Sie das Gespräch vertraulich behandeln?«
    »Nur mein Partner und mein Chef werden davon erfahren beziehungsweise haben bereits davon erfahren. Vielleicht brauchen wir ja auch mal Ihre Hilfe. Eins würde mich noch interessieren - wer behindert denn Ihre Ermittlungen?«
    »Staatsanwaltschaft bis hin zum Verfassungsschutz. Tun Sie mir nur einen Gefallen, behalten Sie alles, was ich Ihnen gesagt habe, für sich. Es geht um unsere Sicherheit, möglicherweise sogar um unser Leben. Ich weiß, dass wir ein Risiko eingegangen sind, noch mehr Personen einzuweihen, aber uns wurde empfohlen, dass wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen. Ich hoffe, es war kein Fehler.« »Leider sind wir uns bisher nicht persönlich begegnet, denn wenn Sie mich kennen würden, wüssten Sie, dass ich niemals Kollegen anschwärzen würde, es sei denn, sie sind korrupt oder anderweitig in kriminelle Aktivitäten verwickelt. Ich werde versuchen, die Informationen so rasch wie möglich zu beschaffen. Ich hoffe, es klappt heute noch. Scheuen Sie sich nicht, mich erneut zu kontaktieren, wenn Sie Hilfe brauchen. Denn sollte der Fall Schumann tatsächlich mit dem Fall Bruhns zusammenhängen, würde ich, falls erforderlich, sogar mit einem Kollegen oder einer Kollegin zu Ihnen nach Kiel kommen, um Sie zu unterstützen.« »Was würde das bringen?«
    »Sie können doch bestimmt jede Unterstützung gebrauchen.«
    »Nein, lassen Sie das, Sie und Ihr Kollege würden sich nur in Gefahr begeben. Die Fälle hängen zusammen, aber Herr Henning und ich ermitteln praktisch ohne Genehmigung von oben. Sie würde man fragen, warum Sie ausgerechnet eine Dienstreise nach Kiel angetreten haben.« »Wir haben schon oft genug ungewöhnliche Wege beschritten«, sagte Durant. »Wir könnten es auch so drehen, dass wir einen anderen Zielort benennen ...« »Frau Durant, nichts für ungut, aber lassen Sie uns erst einmal die Lage sondieren. Sollten wir tatsächlich Ihre Hilfe benötigen, werde ich Sie umgehend kontaktieren. Einverstanden?«
    »Sie müssen wissen, was Sie tun. Geben Sie nur acht, mit wem Sie sich anlegen. Zurück zu Ihrem eigentlichen Anliegen. Ich kümmere mich sofort um die Daten, damit Sie etwas in der Hand haben. Mit der E-Mail sende ich Ihnen auch meine Handynummer mit, nur für den Notfall. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten.«
    »Erst mal vielen, vielen Dank, und ich melde mich wieder.«
    »Nichts zu danken. Viel Erfolg, ich drück Ihnen beide Daumen.«
    Santos legte auf und atmete tief durch. »Wow«, stieß Noll hervor, »wenn das alles stimmt, was ich eben mitgehört habe, dann ist hier aber mächtig die Kacke am Dampfen.«
    »Du vergisst es am besten gleich wieder«, sagte Santos müde und setzte sich auf die Tischkante. »Wir hatten eigentlich gar nicht vor, dich da mit reinzuziehen, aber ...« »Ach, ein bisschen Spannung kann ich schon vertragen. Wenn ihr meine Erfahrung als weitbester Computerfuzzi braucht, ich stehe euch jederzeit zur Verfügung.« »Kann sich jemand in deine Rechner einhacken?«, fragte Henning.
    »In meine Lieblinge? Das käme ja einem Missbrauch gleich. Nee, da kommt keiner rein, die sind besser abgesichert als die vom Pentagon. Da müsste jemand durch ungefähr dreißig Schleusen, von denen jeweils mehrere Pfade abgehen. Das schafft niemand, das ist wie ein Computerspiel auf allerhöchstem Niveau, das keiner knacken kann. Ach was, das ist besser als das beste Computerspiel, und ich hab's entworfen. Aber keiner hier weiß das.« »Wieso? Würde doch deiner Karriere

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