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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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wie Ihnen gegenüberzusitzen und ruhig von grausigen Verbrechen und Monstern zu sprechen, die nicht durch Tageslicht oder gesunden Menschenverstand verscheucht werden können. Und es ist traumatischer und entkräftender für mich, als Sie je wissen werden, mich zu zwingen, all die Schutzschilde zu senken, die ich mir ein Leben lang aufgebaut habe, und in den Geist von jemandem einzudringen, der nicht menschlich ist.
    Also verschonen Sie mich damit, Sheriff. Ich habe die arme Frau nicht umgebracht, und da ich es nicht war, werden Sie nie auch nur den geringsten Beweis gegen mich finden. Und jetzt werde ich Ihnen die Referenzen nennen, von denen ich gesprochen habe, und Sie können sie überprüfen oder es lassen. Ihnen glauben oder nicht. Wenn Sie meine Hilfe wollen, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um Ihnen zu helfen. Wenn nicht, kehre ich in mein friedvolles Haus und mein friedliches Leben zurück. Und das nächste Mal, wenn ich durch die Schreie eines sterbenden Mordopfers geweckt werde, ziehe ich mir das Kissen über die Ohren und versuche alles, um sie zu ignorieren.«
    Ben schaute zu Matt, schwieg aber. Cassie war offensichtlich ihre beste Fürsprecherin, zumindest was ihre paragnostischen Fähigkeiten betraf, und falls es je zu einer Art Verständnis zwischen ihr und dem skeptischen Sheriff kommen sollte, würden die beiden das unter sich ausmachen müssen.
    Es würde nicht leicht sein.
    »Ich glaube nicht an Paragnosten, Miss Neill«, sagte Matt. »Und ich traue Ihnen nicht.«
    »Das ist Ihr gutes Recht, Sheriff.« Sie wich ihm nicht aus, und ihre Stimme war kühl, ließ plötzlich ihren stahlharten Kern erkennen. »Richter Ryan bat mich um Hilfe, und ich habe zugesagt. Aber ich werde für Sie nicht durch Reifen springen, vor allem, wenn meine Hilfe nicht erwünscht ist. Falls Sie glauben, ich sei eine Mörderin, sperren Sie mich ein. Wenn dann die nächste Leiche auftaucht, habe ich ein hieb- und stichfestes Alibi. Außer Sie glauben daran, dass es möglich ist, durch Wände und Gitterstäbe zu gehen.«
    Er ging nicht darauf ein. »Ich nehme nicht an, dass Sie ein Alibi für letzte Nacht haben?«
    »Dasselbe wie Sie. Ich war zu Hause im Bett. Allerdings war ich allein.«
    Matt versteifte sich. »Soll heißen?«
    »Dass Sie nicht allein waren.« – Ben war nicht überrascht, hielt jedoch den Mund.
    »Netter Versuch, Miss Neill«, sagte Matt.
    »Das war kein Versuch. Ich muss mich nicht mal anstrengen, Ihre Gedanken zu lesen, Sheriff. Sie sind ein offenes Buch. Die Dame hat rotes Haar. Ich glaube, ihr Name ist … Abby. Abby Montgomery.«
    Ben sagte: »Um Gottes willen, Matt – wenn Gary das rausfindet, jagt er dir eine Kugel durch den Kopf. Sie ist immer noch seine Frau.«
    »Sie leben getrennt«, blaffte Matt.
    »Für ihn nicht.«
    Matt starrte Cassie an. »Sie haben uns vermutlich zusammen gesehen.«
    »Sie waren beide sehr vorsichtig«, sagte sie. »Nichts in der Öffentlichkeit. Wie Richter Ryan sagte, ihr Mann hat die Trennung nicht akzeptiert. Er ist sehr jähzornig. Deswegen ist ihre Ehe zerbrochen.« Plötzlich runzelte sie die Stirn. »Seien Sie vorsichtig, Sheriff. Seien Sie sehr vorsichtig.«
    »Sonst?«
    »Sonst werden Sie es nicht schaffen, nächstes Jahr mit ihr wie geplant nach Paris zu fahren.«

3
    »Mist«, sagte Matt, offenbar erschüttert. »Das konnten Sie nicht wissen. Ich hab’s noch nicht mal Abby erzählt. Niemand weiß es.«
    »Sie wissen es.«
    Ein langes, angespanntes Schweigen entstand, dann schüttelte Cassie den Kopf. »Normalerweise mache ich so was nicht. Dringe nicht in jemandes Privatsphäre ein. Tut mir leid. Aber Sie haben es mir leicht gemacht, Sheriff.«
    Darauf fragte Ben: »Weil er sich wie ein Ekel aufgeführt hat?«
    Cassie lächelte schwach, blickte ihn aber nicht an. »Nein. Das hat es mir nur noch leichter gemacht, ihn zu lesen. Sie sind ein einfacher Fall, Sheriff. Sie denken laut.«
    Ben musste lachen, und gleich darauf lächelte sogar Matt.
    »Tja, dann hören Sie bitte mit dem Lauschen auf.«
    »Ich habe nicht genau zugehört«, versicherte sie ihm. »Und ich versuche, es nicht wieder zu tun. Sie haben mich halt wütend gemacht.«
    Matt nickte langsam. »Na gut, ich gebe zu, dass Ihr kleiner Salontrick recht überzeugend war. Und wenn sich Ihre Referenzen als gut erweisen, ist das ein weiterer Punkt zu Ihrem Vorteil. Aber ich bin nach wie vor kein Gläubiger, Miss Neill.«
    »Ich bitte Sie ja nur darum, aufgeschlossen zu bleiben.« Mit einem

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