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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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lenkte. »Ich muss mir angewöhnen, es in Gedanken nicht mehr das Melton-Haus zu nennen, sondern Ihres.«
    »Es kommt mir noch gar nicht wie mein Haus vor.«
    »Sie sagten, Sie wären erst seit ein paar Monaten hier?«
    »Seit Ende August.«
    Er überlegte. »Im Dezember hatten wir viel Schnee. Hier draußen muss es sehr einsam gewesen sein.«
    »Es gibt Einsamkeit … und es gibt Einsamkeit. Glauben Sie mir, der Frieden und die Ruhe waren wunderbar. Allein zu sein war genau das, was ich brauchte.« Als er den Jeep vor dem Eingang anhielt, fügte sie hinzu: »Sie brauchen nicht auszusteigen.«
    Er tat es trotzdem und öffnete ihr die Beifahrertür. »Ich bin zur Höflichkeit erzogen worden. Die Dame hat immer zur Haustür begleitet zu werden.«
    Cassie protestierte nicht mehr. Auf der Veranda wühlte sie in der Jackentasche nach ihren Schlüsseln. »Ich nehme an, ich hätte die Tür nicht abschließen müssen, aber Gewohnheiten lassen sich schwer abschütteln.«
    Ben runzelte die Stirn. »Halten Sie die Tür verschlossen. Und wenn Sie keine Alarmanlage oder einen großen Hund haben, besorgen Sie sich beides. Möglichst bald. Vor einer Woche hätte ich noch gesagt, dass es keine Rolle spielt, aber nach dem, was mit Becky passiert ist und was Sie über den Mörder gesagt haben, kann man sich in dieser Stadt nicht mehr sicher fühlen.«
    »Das setzt Ihnen wirklich zu.«
    »Natürlich tut es das.«
    »Nein – ich meine, das ist etwas, was Sie tatsächlich persönlich nehmen. Warum? Weil Ihre Familie die Stadt gegründet hat?«
    »Vielleicht. Und ich bin ein gewählter Beamter, der sich große Sorgen um die Sicherheit der Menschen von Salem County macht.«
    Er wusste, dass er absichtlich beiläufig blieb, diese Bedrohung in der Tat aber sehr persönlich nahm, doch da ihm keine prompte Antwort einfiel und es ihm sowieso nicht lag, irgendjemandem seine Gefühle darzulegen, wollte er darüber nicht reden.
    Cassie schloss die Haustür auf. »Verständlich. Ich werde es in ein oder zwei Tagen noch mal mit der Münze probieren. Sollte ich bis dahin irgendwas über den Mörder auffangen, rufe ich Sie oder Sheriff Dunbar an.«
    »Tun Sie das.«
    Sie trat ins Haus und drehte sich noch einmal zu ihm um. »Vielen Dank, dass Sie mich gefahren haben.«
    »Keine Ursache. Cassie …«
    »Ja?«
    Ben hörte sich sagen: »Jill und ich haben uns letzten Sommer getrennt. Vor langer Zeit.«
    »Verstehe.« Weder ihr Gesicht noch ihre Stimme verriet mehr als höfliches Interesse.
    »Ich wollte nur, dass Sie das wissen. Es ist seit Monaten vorbei.«
    »In Ordnung«, sagte Cassie.
    Da es keinen eleganten Ausweg aus der Sache gab, sagte Ben nur: »Bis später«, und stieg wieder in den Jeep.
    Er wünschte, er hätte daran glauben können, dass Cassie ihm nachschaute, war sich aber ziemlich sicher, dass sie es nicht tat.
    Beim Anfahren murmelte er: »Du Trottel.«
19. Februar 1999
    Matt Dunbar hätte am liebsten etwas quer durchs Büro geschleudert, begnügte sich aber damit, Cain Munro anzublaffen, der das Unglück hatte, der Gerichtsmediziner von Salem County zu sein.
    »Mit anderen Worten«, knurrte der Sheriff, »Sie können mir auch nichts anderes sagen, als ich bereits weiß, verdammt.«
    Dr. Munro gedachte nicht, sich von jemandem beschimpfen zu lassen, den er mit eigenen Händen auf die Welt geholt hatte. »Etwas mehr Höflichkeit, Matthew. Ich bin aus Gefälligkeit persönlich hergekommen, um dir den Bericht zu bringen, statt dich vom Krankenhaus anzurufen, und ich erwarte dafür ein wenig Respekt.«
    Matt seufzte und lehnte sich zurück. »Sie haben recht. Entschuldigen Sie, Doc. Die Sache nimmt mich nur ziemlich mit.«
    Etwas besänftigt sagte der Arzt: »Das kann ich verstehen. Ein Mord ist nie schön, aber dieser ist besonders schlimm. Besonders grausam. Er hat zuerst die Arterie angeritzt und Becky eine Weile bluten lassen, bevor er es zu Ende brachte.«
    »Wissen Sie, welche Art Messer er benutzt hat?«
    »Ein scharfes.« Dr. Munro verzog das Gesicht. »Mit einer kurzen Klinge. Könnte ein Taschenmesser gewesen sein.«
    »Toll. Das ist wirklich toll. Ich schätze, der größte Teil der männlichen Bevölkerung über zwölf besitzt zumindest ein Taschenmesser.«
    »Da könntest du recht haben. Tut mir leid, Matt, ich wünschte, ich könnte dir besser helfen. Wenn du einen Experten aus Charlotte hinzuziehen willst, nehme ich dir das nicht übel. Aber die Familie des Mädchens hat bereits zwei Mal gefragt, wann sie Becky beerdigen

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