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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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unmöglich sein wird, die Blockierung ständig aufrechtzuerhalten. Früher oder später wird es mir gelingen, durchzudringen.«
    »Und dann?« Ben ließ sie nicht aus den Augen. »Wird er fähig sein, die Spur zu dir zurückzuverfolgen, nicht wahr? Er wird fähig sein, in deinen Kopf einzudringen.«
    »Vielleicht. Aber selbst wenn er das kann, tötet er nicht mit seinem Geist.«
    »Bist du dir dessen sicher?«, fragte Ben eindringlich.
    Cassie erwiderte seinen Blick einen Moment lang, schaute dann zu Matt. »Korrigieren Sie mich, falls ich mich irre, aber bisher haben Sie keine Beweise, die auf die Identität des Mörders hindeuten.«
    »Sie irren sich nicht«, bestätigte Matt.
    »Und ich nehme an, dass Sie nicht bereit sind, das Leben Ihrer Mitbürger aufs Spiel zu setzen in der Hoffnung, der Mörder könnte beschlossen haben, seine hässliche kleine Gewohnheit abzulegen?«
    »Meine Mama mag zwar einen starrköpfigen Mann großgezogen haben, aber keinen Dummkopf.«
    »Dann würde ich sagen, dass es ein vertretbares Risiko ist.«
    »Cassie …«, begann Ben zu protestieren.
    »Und es ist mein Risiko.« Sie sah ihn fest an. »In den zehn Jahren meiner Zusammenarbeit mit der Polizei war der einzige Mörder, der die Spur zurückverfolgte und mich telepathisch identifizierte, der Mann, der meine Mutter umgebracht hat. Er ist tot.«
    »Aber er hat dich verfolgt.«
    »Körperlich. Genau wie dieser es möglicherweise tun wird, wenn er erfährt, wer ich bin. Die Bedrohung ist da, ganz gleich, was ich tue, vor allem, wenn die Leute in der Stadt über mich zu reden beginnen. Dann versuche ich doch lieber herauszufinden, wer er ist, bevor er Zeit hat, nach mir zu suchen.«
    Dieser Darlegung konnte Ben kaum widersprechen. Aber ihm war immer noch mulmig, was mit jeder vergehenden Minute zunahm.
    Da sie das Schweigen als Zustimmung auffasste, lehnte sich Cassie im Sessel zurück und machte es sich bequem. Sie schloss die Augen. »Diesmal sollte es nicht so lange dauern, bis ich ihn erreiche. Ich kenne den Weg jetzt …« Ihre Stimme verklang mit dem letzten Wort.
    Ben ließ einige Augenblicke vergehen, beobachtete ihr stilles, bleiches Gesicht. Ein kleines Zucken hinter ihren Augenlidern machte ihn sofort wachsam. »Cassie? Sag mir, was du siehst.«
    Ein leichtes Stirnrunzeln zog ihre Brauen zusammen, und ihre Lippen öffneten sich für einen Atemzug. »Er … geht. Um ihn sind lauter Menschen.«
    »Wo ist er, Cassie?«
    »Läden. Ein Springbrunnen.«
    »Großer Gott«, stöhnte Matt. »Das Einkaufszentrum.«
    »Cassie? Was macht er? Will er nur einkaufen, ist er deshalb dort? Oder …«
    »Er hat die Hand in der Tasche. Er … befingert die Garrotte. Er hält nach ihr Ausschau.«
    Matt wollte nach seinem Walkie-Talkie greifen, erstarrte aber plötzlich, von Cassies Gesicht gefesselt. »Großer Gott«, wiederholte er, diesmal leise.
    Ihre Augen waren geöffnet. Sie starrte geradeaus, ohne zu blinzeln, blind für alles bis auf den telepathischen Blick durch die Augen des Mörders. Und ihre Pupillen waren erweitert, so stark, dass nur noch ein dünner Ring bleichen Graus um sie zu sehen war, wie Eis, das zwei Löcher ins Nichts einfasste.
    Ben verspürte einen Stromschlag nackter Angst. In diesem Moment war er wie nie zuvor davon überzeugt, dass sich Cassie nicht mehr im Zimmer befand. Sie war irgendwo anders, und dort, wo sie sich befand, war es dunkel und kalt und wahnsinnig.
    Und nur die dünnsten und fragilsten Bindungen hielten sie in dem Körper, der auf ihre Rückkehr wartete.
     
    Abby schaute auf die Uhr, und als sie sah, dass es fast vier war, beschleunigte sie den Schritt. Ihr Einkauf dauerte länger, als sie erwartet hatte. Der arme Bryce wartete bestimmt ungeduldig im Auto, und obwohl die Kauknochen, die sie ihm gekauft hatte, die vorübergehende Vernachlässigung wiedergutmachen würden, wollte sie nicht länger fortbleiben.
    Außerdem wurde es bald dunkel, und selbst bei den starken Lampen auf dem Parkplatz wollte sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht dort draußen herumlaufen.
    Nur noch ein Geschäft, und dann konnte sie gehen …
     
    Max erhob sich von dem Läufer am Feuer, wo er bisher still gelegen hatte, und setzte sich neben Cassies Sessel. Sein Blick war auf sie gerichtet, und er jaulte leise. Jeder Zentimeter seines Körpers drückte Anspannung und Besorgnis aus.
    »Cassie?« Bens Stimme war heiser, und er räusperte sich. »Cassie? Rede mit mir. Wo bist du?«
    Ihr Kopf bewegte sich ganz leicht, als würde

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