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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Vorsprung vor deinen Brüdern. Das letzte Stück durch den Wald musst du als Wölfin zurücklegen, wahrscheinlich bist du trotzdem vor ihm dort, denn er ist zu Fuß losgezogen.“
    Beim Gedanken an eine Verwandlung brach ihr fast der kalte Schweiß aus. Sie unterdrückte diese Reaktion, die kein Gestaltwandler verstanden hätte. Wenn Hawke etwas mitbekam, würde er nicht eher ruhen, bis er ihr beschämendes Geheimnis erfahren hatte. Niemand durfte es je erfahren. „Vier Tage?“
    „Ich habe noch ein oder zwei Dinge gut bei den Raubkatzen. Vielleicht kann ich Sascha überreden, ihnen zu sagen, du wärst bei ihr. Wenn ich mich nicht täusche, werden deine Brüder euch erst nach drei Tagen einen Freundschaftsbesuch abstatten.“
    Lächelnd legte Brenna Hawke die Hände auf die Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Vielen Dank.“
    Er nahm sie in den Arm. „Du weißt genau, was du tust, Brenna?“
    „Ja.“

 
    11
    An der Seite von Hawke kehrte sie in den Wohnbereich der Familien zurück, ging naserümpfend an ihren selbstgefälligen Brüdern vorbei und packte eine Tasche. Als sie aus ihrem Zimmer kam, zog Drew eine finstere Miene, und Riley sah stocksauer aus.
    „Versucht erst gar nicht, mich aufzuhalten“, sagte sie. „Ich muss Abstand zu euch bekommen.“
    „Aber wir haben doch gar nichts getan.“ Drew hob die Hände. „Ich glaube, du solltest nichts –“
    „Wenn Ihr mich heute nicht gehen lasst, dann werde ich wieder in die Nähe des Campus ziehen, das schwöre ich euch.“ In die Wohnung auf dem Hügel, auf die sie so stolz gewesen war, bevor Enrique in ihr Leben getreten war und sie in eine ängstliche kleine Maus verwandelt hatte, die nicht einmal mehr die Höhle verließ. Nun, damit war jetzt Schluss!
    Riley fluchte. „Diese Katzen sollen bloß gut auf dich aufpassen.“
    „Dafür wird Sascha schon sorgen“, sagte Hawke beschwichtigend. „Komm, Bren. Ich bringe dich zum Wagen.“ Er schüttelte den Kopf, als Riley und Andrew folgen wollten. Sie gehorchten ihm, schienen aber nicht besonders glücklich darüber zu sein.
    Seufzend lief sie noch einmal zurück und küsste beide. „Ich muss wieder eine Wölfin werden.“ Niemand außer ihr wusste, wie wahr das war. „In ein paar Tagen sehen wir uns wieder.“
    „Lass dich nicht von einem dieser Leoparden einwickeln“, murrte Drew und umarmte sie. „Nur ein einziger Kratzer, und ich reiße ihnen die Eingeweide raus.“
    „Es wird mir nichts passieren.“ Als er sie endlich losließ, schnappte sie sich die Tasche und ging hinaus. „Ich fühle mich so schuldig“, murmelte sie, als sie außer Hörweite waren.
    „Das brauchst du nicht.“ Sie holten noch die Karte aus seinem Büro, dann brachte Hawke sie zur Garage. „Du bist eine erwachsene Wölfin, kein Junges.“
    Brenna blieb neben einem Forstfahrzeug stehen und warf die Tasche auf den Rücksitz. „Warum hast du nicht auch dieses überfürsorgliche Verhalten angenommen?“
    „Ich bin der Leitwolf und muss sicherstellen, dass alle Mitglieder des Rudels gesund sind. Wir können keine Krüppel brauchen.“ Harte Worte, aber Hawke hatte sich nie um die Wahrheit herumgedrückt. „Hau ab und sieh zu, dass du alles wieder auf die Reihe kriegst.“
    Sie nickte und umarmte ihn, kein Außenstehender hätte verstanden, welche tiefe Fürsorge hinter diesen scheinbar herzlosen Worten steckte. „Das werde ich.“ Enrique würde nicht gewinnen. Und sie würde auch nicht zulassen, dass Judd Lauren einfach davonlief … ganz egal wovor.
    Mehrere Stunden später betrat sie den kleinen Hof vor der Hütte, wo Judd bereits auf sie wartete. Erstaunt schnappte sie nach Luft. „Wie haben Sie das geschafft? Ich bin schließlich mit dem Auto gefahren.“
    Seine Augen huschten über ihren Körper. Er nahm alles wahr, auch die Tatsache, dass sie kein Gepäck dabeihatte. „Sie sind aber in menschlicher Gestalt hierhergelaufen, nachdem Sie den Wagen abgestellt hatten.“
    Es war, als hätte sie nur auf diesen Augenblick, auf diesen Mann gewartet, denn ohne zu überlegen öffnete sie den Mund und enthüllte das bislang so gut gehütete Geheimnis: „Ich kann mich nicht mehr in eine Wölfin verwandeln.“ Sie hatte nicht so am Boden zerstört klingen wollen, aber nun spürte sie eine Träne auf ihrer Wange, heiß, nass und voller Ärger. „Er hat mich gebrochen. Der verfluchte Scheißkerl hat mich gebrochen.“ Sie wandte sich um und schlug mit den Fäusten auf einen Baum

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