Eisige Versuchung
Schenkel und kniete sich dazwischen. Durch die veränderte Position rutschte sein Phallus aus ihr heraus, doch Roque drang sogleich mit einem kräftigen Stoß erneut in sie ein.
Shade bäumte sich auf. Ihre Finger krallten sich in seine Oberarme. Sie hielt sich an ihm fest. Doch schon als er begann, sie zu reiten, musste sie ihn loslassen. Er breitete seine weißen Schwingen wie einen Baldachin über ihnen aus, was es ihr ermöglichte, sie zu greifen. Während er aus ihr heraus- und wieder in sie hineinglitt, ließ sie ihre Hände durch die Federn wandern. Sie schmeichelten ihrer Haut, aber auch Roque schien das Streicheln zu gefallen, denn er pumpte immer feuriger in sie hinein.
Ihre feuchte Spalte schmatzte, doch der obszöne Laut ging beinahe in Roques lautem, brünstigem Stöhnen unter. Ungestüm nahm er sie. Er stieß sie von Sekunde zu Sekunde härter und trieb sie damit durch das Bett. Um zu vermeiden, dass sie mit ihrem Kopf gegen das Holz am Ende stieß, stemmte er seine Fäuste in die Matratze über ihren Schultern. Langsamer ritt er sie trotzdem nicht.
Shade setzte zum Höhenflug an. In der Hoffnung, nicht laut zu schreien, presste sie ihren Mund auf Roques Unterarm. Sie hielt sich an seinen Schwingen fest, schloss die Augen und spürte bereits, wie ihr Körper sich anspannte. Die ersten Kontraktionen erschütterten sie so heftig, dass sie ihre Zähne in Roques Haut schlug und er zischte. Aber er hörte nicht auf, in sie einzudringen. Zuckend lag sie unter ihm, warf ihren Kopf hin und her, als wäre sie besessen, und zerrte an seinen Flügeln. Der Orgasmus wollte gar nicht mehr aufhören.
Als auch Roque kam, brach er erschöpft über ihr zusammen. Er schob seinen erschlaffenden Schaft tief in sie hinein, als wollte er nicht, dass das Liebesspiel vorbei war, als wollte er ihre warme feuchte Mitte nicht verlassen.
Mühsam öffnete Shade ihre Lider, um zu sehen, was sie in der Hand hielt. Es waren einige Federn, die sie dem Eisengel während der Ekstase ausgerissen hatte.
Als Roque neben ihr zusammenzuckte, wachte Shade auf. Sie blinzelte zum Fenster und konnte kaum glauben, dass es draußen bereits hell wurde. So lange, tief und fest hatte sie in Los Angeles nicht einmal dann geschlafen, wenn sie nach Feierabend im North-Hollywood-Park joggen gegangen war. Sex war eben der bessere Sport, er machte definitiv mehr Spaß, und Kalorien verbrannte man ebenso.
Sie lagen in Löffelchenstellung nebeneinander. Irgendwann in der Nacht musste Roque sie zugedeckt haben. Seine Schwingen hatte er von seinem Rücken abgespreizt und aneinandergelegt wie ein Schmetterling, der mit geschlossenen Flügeln auf einer Blume saß.
Shade nahm seine Hand, die auf ihrem Bauch lag, und küsste sie. »Ist alles in Ordnung?«
»Ja, ich habe nur …« Hinter ihr seufzte er.
»Was?«
»Ach, nichts.«
Sachte biss sie in seinen Daumen. »Ich will es wissen!«
»Schlecht geträumt, das wollte ich sagen.« Er versuchte, ihr seinen Finger zu entziehen, doch sie hielt ihn fest.
»Aber Eisengel brauchen doch keinen Schlaf, hast du gemeint.« Sie spürte, wie er sich versteifte.
»Das stimmt auch.«
Dennoch war er nach der Verschmelzung am vergangenen Abend eingeschlummert. Das hätte nicht passieren dürfen, es war falsch. Shades Magen ballte sich wie eine Faust zusammen. »Handelte dein Albtraum vom Eisigen Lord?«
»Nein.«
»Von wem dann?«, fragte Shade überrascht. Der Herr der Hölle war doch das Monster in Roques Leben. Was war schlimmer als er? »Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!«
»Vielleicht möchte ich nicht darüber reden. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?«
Sie verlieh ihrer Stimme etwas Schärfe. »Ich akzeptiere dein Schweigen nicht länger.«
Eben noch hatte sein warmer Atem ihre Schulter gekitzelt, nun nahm sie dieses hauchzarte Streicheln nicht mehr wahr. Roque musste sich ein Stück von ihr zurückgezogen haben, das kränkte sie ein wenig.
»Alora und Corkey Cusack«, brachte er gepresst hervor.
»Wer ist das?«
»Dämonen, die ich selbst erschuf.« Er sprach diese Worte so schwerfällig aus, als weigerten sie sich, über seine Lippen zu kommen.
»Das verstehe ich nicht.« Gab es neben Eisengeln noch andere paranormale Wesen? Wenn sie genauer darüber nachdachte, war der Gedanke nicht sonderlich abwegig. Warum sollten Roque und seinesgleichen die einzigen überirdischen Kreaturen sein? »Waren sie mit dir im Schattenreich?«
»Nein, dort gehören sie nicht hin. Im Gegensatz zu
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