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Eisige Versuchung

Eisige Versuchung

Titel: Eisige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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kurzen harten Schritten kam er auf sie zu, und sie fragte sich, ob er beim Militär gewesen war. Er beugte sich zu ihr herab und stützte sich auf der Rückenlehne ihres Stuhls ab. »Wirklich, das müssen Sie mir glauben!«
    Mit ihrem Gesicht wich sie so weit wie möglich zurück und schnaubte. Seine Nähe widerte sie an!
    »Es war ein Unfall.«
    »Genau wie mein Ableben ein Unfall sein wird?« Ihre Stimme klang brüchig.
    Er neigte den Kopf zur Seite. Lächelte er, oder wirkten seine schmalen Lippen aus dieser Perspektive nur, als wären die Mundwinkel leicht hochgezogen?
    Abrupt richtete er seinen Oberkörper auf. »Ehrman hätte sich nicht einmischen soll! Ich habe ihn gewarnt, aber er musste sich ja als vermeintlicher Retter der Kultur aufspielen!«
    »Jemand wird herausfinden, dass Lionel Broadbaker seine Luxusklinik auf einem alten Siedler-Friedhof errichtet.«
    »Oh, Sie sind ja besser informiert, als ich dachte! Mein Name taucht aber nirgendwo auf, Täubchen.« In einer selbstgefälligen Geste strich Hartcourt mehrmals von seinem akkuraten Seitenscheitel hinab zu seinem Ohr. »Sollte es Ärger geben, werden der Investor und der Gemeindevorsteher angeklagt werden.«
    »Er ist Ihr Schwiegervater!«
    Lapidar zuckte er mit den Achseln. »Er hat den Vertrag mit Broadbaker unterzeichnet. Selbst schuld! Ein Mann in seiner Position sollte über das Tal informiert sein, aber er weiß nichts über die Ruhestätte auf der Lichtung.«
    »Aber Troy Muhlenberg ist im Bilde, ein junger engagierter Mann«, spie Shade ihm triumphierend vor die Füße.
    »Das ist er. Er hat mich sofort darüber in Kenntnis gesetzt, dass Sie nach den Unterlagen, die über das Gräberfeld berichten, gesucht haben, denn Sie beide«, er lächelte mitleidig, »Mr. und Mrs. Rodriguez, kamen ihm äußerst suspekt vor. Wie sich herausgestellt hat, hatte er den richtigen Riecher, denn auf Ihrer ID-Card steht Mallory. Ich habe mich ein wenig in Ihrem Zimmer umgeschaut.«
    Shade biss sich auf die Unterlippe. Er meinte wohl, er hatte ihre Sachen durchwühlt.
    »Um Ihren Freund kümmere ich mich übrigens später. Ich bin ihm heute Morgen gefolgt, um ihn zuerst auszuschalten, aber im Wald war er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und wurden so klein wie die eines zornigen Chihuahuas.
    »Oh, mein Gott!«, dachte Shade. Hatte der Eisige Lord Roque in die Hölle zurückgeholt? Dann wäre sie verloren. Aber die Chancen, dass Roque sie suchte, standen ohnehin schlecht, nachdem sie sich im Streit getrennt hatten. Woher sollte er auch wissen, wo sie sich aufhielt? Auf seine Hilfe konnte sie auf keinen Fall hoffen.
    »Arthur hat Sie dabei erwischt, wie Sie mit Ihrem Partner Pläne geschmiedet haben, nicht wahr?«
    »Ehrman hatte uns belauscht, als wir auf der Lichtung waren, ja. Hätte er es doch nur dabei belassen! Aber nein, der alte Zausel musste uns zur Rede stellen, er musste herumspionieren und uns drohen, das Bauprojekt publik zu machen! Das hätte er nicht tun dürfen.« Erneut kam Hartcourt dicht an Shades Gesicht heran und sah dabei aus, als wollte er sich mit seinem Chihuahua-Mund erst in ihrer Nase verbeißen und sie dann in kleinen Happen verspeisen. »Niemand kommt mir in die Quere!«
    Sie schluckte schwer und versuchte, die Luft anzuhalten, denn sein Atem roch unangenehm nach kaltem Kaffee, und seine Zunge war belegt.
    »Muhlenberg war schon damals ein guter Spion, ohne es zu wissen.« Glücklicherweise entfernte Hartcourt sich wieder von ihr. Er rieb seine Handflächen aneinander. »In seinem Arbeitseifer fragte er mich, ob ich etwas von einem in Vergessenheit geratenen Friedhof am Fuße des Mount Jackson wüsste, denn ein Mr. Ehrman hätte sich danach erkundigt, aber er, Muhlenberg, hätte keine Dokumente darüber gefunden, was an seiner Ehre kratzte.«
    »Wieso ist er nicht zum Gemeindevorsteher gegangen?«
    »Weil mein Schwiegervater zu sehr mit dem Wohl seiner Tochter beschäftigt ist. Dieser sentimentale Dummkopf leidet unter der Trennung, als wäre er mit ihr verheiratet und nicht ich! Er ist geistig abwesend, vernachlässigt seine Aufgaben und telefoniert ständig mit ihr und der Leitung der Anstalt, in der sie ihre Wohlstandswehwehchen kuriert.«
    »Sie haben Wendy fertiggemacht!«, zischte Shade.
    Desinteressiert wischte er eine Fluse von seiner Uniform-Jacke. »Was kann ich dafür, dass sie so labil ist?«
    »Was springt für Sie bei dem Ganzen raus – außer dem Geld, das Lionel

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