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Eisige Versuchung

Eisige Versuchung

Titel: Eisige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Broadbacker Ihnen in Patty’s Café heimlich gab?« Shade bewegte ihre Arme unauffällig hin und her, um ihre Fesseln zu lockern und ihre Hände freizubekommen, doch stattdessen zogen sich die Knoten nur fester zusammen.
    Überrascht weiteten Hartcourts Augen sich. »Ich sollte aufmerksamer sein. Sie haben uns beobachtet, und ich habe es nicht bemerkt. Ich lasse nach. Aber Probleme sind da, um gelöst zu werden, pflegte mein Vater zu sagen.«
    Dass er damit nicht seine Unaufmerksamkeit, sondern Shade meinte, war ihr klar. Sie bemühte sich, nicht in Panik zu geraten, und ließ ihren Blick durch das Wohnzimmer schweifen, auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich zu befreien, und nach einer Waffe.
    »Werden Sie zur Einweihung des Betonklotzes neben Broadbaker stehen und grinsend in die Kameras der Pressefotografen gucken? Ist es das, was Sie wollen?« Aufmerksamkeit, Publicity, Balsam für sein narzisstisches Ego?
    »So macht man Politik.« Er hob sein Kinn und schloss für ein paar Sekunden die Augen, als würde er sich bereits im Blitzlichtgewitter sonnen. »Ich werde als Wohltäter des Mono Countys gefeiert werden, weil ich eine neue Geldquelle neben dem Tourismus aufgetan habe.«
    »Sie meinen wohl eine neue Geldquelle für sich selbst.« Die Bewohner und auch die Natur würden lediglich ausgebeutet werden.
    Er grinste breit. »Außerdem bin ich am Umsatz beteiligt, das wird natürlich niemals eine Menschenseele erfahren.«
    »Clever.« Und Shade würde nicht lange genug leben, um es irgendjemandem zu erzählen. Mit einem Schlag kehrte die Angst, die ihre Neugier kurzfristig verdrängt hatte, geballt zurück.
    Hartcourts Grinsen erstarb. »Ich wollte den Alten nicht umbringen, das müssen Sie mir glauben!«
    Es schien ihm aber auch nicht sonderlich leidzutun. Seine Betroffenheit wirkte aufgesetzt. Shade ballte ihre Hände zu Fäusten, weil ihre Hilflosigkeit sie verzweifeln ließ. Sie war diesem kranken Egozentriker ausgeliefert.
    »Gold und ich, wir wollten Ehrman nur einschüchtern, aber alles lief schief. Sie, Ms. Mallory, befanden sich unerwartet in der Hütte, doch das Problem wälzte ich auf Bill ab. Er sollte Sie nur beschäftigen, während ich einen kleinen Plausch mit Arthur hielt.«
    »Beschäftigen?!«, schrie sie aufbrausend. »Er wollte mir an die Wäsche!«
    »Dafür kann ich nichts.« Er zog blasiert seine gezupften Augenbrauen hoch.
    Shade hätte ihm am liebsten seine Haare mit einem Bunsenbrenner abgeflammt. »Aber Sie wussten es und nahmen es in Kauf!«
    »Ich wasche meine Hände in Unschuld. Hab’ mich vollkommen auf mein Gespräch mit Ehrman konzentriert.«
    »Verlogenes Arschloch!«, lag Shade auf der Zunge, aber Hartcourt fuhr bereits fort. Dass er so offen mir ihr über alles sprach, beunruhigte sie immer mehr. Er konnte sie unmöglich laufen lassen. Die Panik in ihr wuchs.
    Wie ein General, der die Reihen seiner Soldaten abschritt, lief er vor ihr auf und ab. »Arthur glaubte wohl, ich wollte ihn erschießen, dabei hatte ich meine Dienstpistole auf ihn gerichtet, und eine Kugel aus dem Magazin hätte mich verraten. Ich bin ehrgeizig, aber nicht dumm – wie Sie daran feststellen können, dass ich wirklich nicht plante abzudrücken.«
    Shade wusste nicht, ob sie ihm das glauben konnte oder nicht. Er schien die Stadt zu kontrollieren. Vielleicht besaß er sogar die richtigen Kontakte, um einen Mord unter den Teppich kehren zu können. Wenn Landkarten verschwanden, konnten Projektile das ebenfalls.
    »Er schlug mir die Pistole aus der Hand und griff mich mit einem Messer an. Das versuchte ich ihm abzunehmen, aber der Alte war stärker, als er aussah. Es gab ein Gerangel, und plötzlich steckte die Klinge in seinem Oberkörper.«
    »Einfach so. Was für ein Pech!«, fauchte Shade sarkastisch, doch ihr Hals schnürte sich immer mehr zu, und ihr Magen verkrampfte sich so stark, dass ihr übel wurde.
    Der Sheriff legte eine Hand an seinen Brustkorb und spielte den Erschrockenen. »Mir blieb fast das Herz stehen!«
    »Lügner!« Mochte er Arts Ermordung auch nicht geplant haben, so nahm sie ihm dennoch keinesfalls ab, dass er den Ausgang des Kampfes bereute. Obwohl er ein trauriges Gesicht machte, erreichte seine Betroffenheit seine Augen nicht.
    »Sie sind nicht sehr einsichtig, Ms. Mallory. Es macht nicht den Anschein, als könnten wir uns einigen. Sosehr ich mich auch anstrenge, wir werden nicht auf einen Nenner kommen. Wir sind zu verschieden. Das betrübt mich.«
    »Schneiden Sie mir jetzt

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