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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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Flut, das Wasser schwappte gegen das Embankment. Von einem vorbeituckernden Touristendampfer winkten ihr zwei Kinder zu. Sie setzte ihren Weg entlang des Ufers fort, vorbei an weiteren Wohnungen, einem eingezäunten Jachtklub und einer Hafenanlage, an deren Eingang ein uniformierter Mann in einem kleinen Wachhäuschen saß. Was er da wohl bewachte? Frieda war nachdenklich stehen geblieben. Der Mann, der sie schon die ganze Zeit misstrauisch beäugte, trat aus seinem Häuschen und steuerte auf sie zu. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Sind Sie immer hier?«, fragte Frieda.
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Aus reiner Neugier.«
    »Ich persönlich bin nicht immer hier«, antwortete er, »aber es ist rund um die Uhr jemand da, wenn Sie es genau wissen wollen.«
    »Danke«, sagte Frieda und setzte ihren Weg nach Westen fort, vorbei am Zaun einer Grundschule und einer abgesperrten Baustelle, wo eine Lagerhalle abgerissen wurde. Der Zugang war mit Brettern vernagelt. Schließlich erreichte sie die Howard Street und fand sich vor dem Haus wieder, wo alles begonnen hatte.
    »Ja«, sagte sie zu sich selbst. »Ja.«
    Überrascht blickte Frieda sich in Michelle Doyces Wohnzimmer um. Dann merkte sie, dass Karlsson sie lächelnd betrachtete.
    »Was?«, fragte sie.
    »Es ist wie mit dem Meer«, antwortete er. »Die Leute können es einem noch so oft beschreiben, aber man muss es selbst sehen. Eine beachtliche Sammlung, was?«
    Frieda wurde fast schwindlig von diesem Raum, der seltsamerweise zugleich wahnhaft ordentlich und fürchterlich chaotisch wirkte. Da waren Schuhe, Steine, Federn und Vogelknochen, Zeitungen, Flaschen, sauber gefaltete Alufolie, Glaskrüge, Zigarettenkippen, getrocknete Blätter und kleine Metallstückchen, die aussahen, als stammten sie von irgendwelchen Maschinen. Des Weiteren entdeckte sie alle möglichen kleinen Kügelchen, jede Menge Klamotten und ein kunterbuntes Sortiment von Tassen und Gläsern. Wo sollte man da anfangen?
    »Hier würde ich Jasmine Shreeve gerne bei einer von ihren Sendungen sehen«, bemerkte Karlsson.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die Sendung, bei der ein Psychiater jemanden beurteilt, indem er sich die Wohnung des Betreffenden ansieht. Dieser Raum hier würde sie das Fürchten lehren.« Sein Ton wurde wieder ernst. »Entschuldigen Sie. Ich weiß, das ist nicht lustig.«
    »Manchmal denke ich, dass ich mehr über meine Patienten lernen könnte, wenn ich mir ihre Wohnräume ansähe, statt ihnen immer nur zuzuhören.« Kopfschüttelnd sagte sie, mehr zu sich selbst: »Ich hätte schon viel früher herkommen sollen. Das ist, als würde man in Michelle Doyces Kopf blicken.«
    »Kein schöner Anblick, was?«, meinte Karlsson.
    »Die arme Frau.«
    »Haben Sie so eine Wohnung schon mal gesehen?«
    »Mit akuten psychischen Störungen habe ich eigentlich nichts zu tun«, antwortete Frieda, »aber zwanghaftes Horten ist ein ziemlich weit verbreitetes Symptom. Bestimmt haben Sie schon von Leuten gehört, die nichts wegwerfen können, keine alten Zeitungen, nicht mal ihre eigene Kacke.«
    »Schon gut, schon gut«, entgegnete Karlsson, »so genau wollte ich es gar nicht wissen. Ich finde es hier schon schlimm genug, von noch schlimmeren Zuständen möchte ich gar nichts hören.«
    Frieda bekam schlagartig einen heißen Kopf und hatte das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden, aber anscheinend spielte sich das alles nur in ihrem Gehirn ab. Schließlich flüsterte sie: »Der Fall gefällt mir nicht.«
    Karlsson musterte sie fragend. »Er soll Ihnen auch nicht gefallen. Wir reden hier schließlich nicht von einem Theaterabend.«
    »Nein«, antwortete Frieda langsam, »so habe ich das nicht gemeint. Irgendwie passt das alles einfach nicht zusammen. Wir stehen gerade an einem Tatort, der gar kein richtiger Tatort ist. Der Haupttäter scheint das Opfer selbst zu sein. Die Motive der Verdächtigen liegen auf der Hand, reichen aber wohl nicht aus. Und dann wäre da noch Janet Ferris. Vermutlich ist sie getötet worden, weil sie etwas gesehen hat. Lassen Sie uns doch mal annehmen – nur so als Arbeitshypothese –, dass es Frank Wyatt war. Warum hätte er sie aufsuchen und umbringen sollen? Dass zwischen ihm und Poole eine Verbindung bestand, wussten wir zu dem Zeitpunkt doch schon.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, wir sehen einfach noch nicht das ganze Bild«, fuhr sie fort. »Mich beschäftigt die Sache mit Beth Kersey. Poole hat die Menschen benutzt. Mary Orton wollte er zu einer

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