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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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Sie landen auf jeden Fall hinter Gittern – Sie und Ihre Schwester. Sie haben nichts mehr zu verlieren. Warum sagen Sie uns nicht einfach die Wahrheit? Das ist Ihre letzte Chance auf mildernde Umstände.«
    »Wie Sie gerade richtig bemerkt haben«, antwortete Harry in freundlichem Ton, »verstehen Sie das nicht.«
    »Sie halten sich für derart clever, dass Sie sich einbilden, niemand könne Ihnen das Wasser reichen, stimmt’s?«, meldete Frieda sich zu Wort.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie endlich mal was sagen.«
    »Sie und Tessa fühlen sich allen anderen überlegen, und das gibt Ihnen das Gefühl, dass Ihnen nichts etwas anhaben kann.«
    »Was das betrifft, müssen Sie gerade reden.«
    »Sie haben für alle anderen nur Verachtung übrig.«
    »Für Sie hatte ich aber nicht nur Verachtung übrig, oder? Bei unseren kleinen Rendezvous?«
    »Unseren Rendezvous?« Frieda betrachtete ihn nachdenklich. »Wollen Sie wissen, was ich davon gehalten habe? Ich bin schließlich schon öfter mit Männern ausgegangen: Manchmal waren diese Treffen interessant, manchmal peinlich, und manchmal machten sie Lust auf mehr. Bei unseren sogenannten Rendezvous habe ich nichts davon gespürt. Sie haben doch nur eine Rolle gespielt – leere Worte und nichts dahinter.«
    »Zum Teufel mit Ihnen! Sie werden nicht mehr so ruhig und gelassen sein, wenn alles herauskommt. Sie legen doch so großen Wert auf Ihre Privatsphäre, aber ich weiß über Sie Bescheid, Frieda. Sie werden überrascht sein, was ich alles weiß.« Er lehnte sich über den Tisch. »Über Ihre Familie, Ihren Vater, Ihre Vergangenheit.«
    Karlsson stand mit einer derart heftigen Bewegung auf, dass sein Stuhl laut über den Boden schlitterte. »Es wäre Aufgabe Ihrer Anwältin, so etwas zu unterbinden, aber da sie es wohl nicht für nötig hält, tue ich es: Dieses Gespräch ist hiermit beendet!«
    Nachdem er das Aufnahmegerät ausgeschaltet hatte, ging er zur Tür und hielt sie Frieda auf. »Danke«, sagte sie, ehe sie einen letzten Blick auf Harry warf.
    »Sie haben ihn Bob genannt«, bemerkte sie, schon halb im Gehen begriffen.
    »Was?«
    »Als wir zusammen in der Kneipe waren, haben Sie mich nach ›Bob‹ Poole gefragt. Das war dumm von Ihnen, meinen Sie nicht auch? Ab da wusste ich es sicher. Ein einziges Wort, Harry, eine einzige Silbe.«
    Dann verließ sie mit hochgerecktem Kinn den Raum.
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«, fragte Karlsson.
    »Ja, es geht mir gut.«
    »Was er da eben angedeutet hat, über …«
    »Ich habe gesagt, es geht mir gut. Das ist schon in Ordnung. Es ist vorbei.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, aber da ist noch etwas anderes.«
    »Heraus damit.«
    »Dean Reeve. Lassen Sie mich ausreden. Ich weiß, dass er noch am Leben ist. Manchmal kommt es mir vor, als wäre er ganz in der Nähe – als könnte ich seine Anwesenheit fast spüren. Ich kann mich des Gefühls einfach nicht erwehren, dass ich in Gefahr bin.«
    Sie fuhr nicht auf direktem Weg zurück in die Klinik, sondern nahm den Bus zum Belsize Park und ging dann zu Fuß weiter in Richtung Heath. Nach der schier endlosen Kälte dieses langen, dunklen Winters war nun doch zu spüren, dass es Frühling wurde – an dem warmen Hauch, der in der Luft lag, und an den vielen Narzissen, die überall ihre Blüten öffneten. Sogar die Rosskastanien begannen bereits ihre klebrigen braunen Knospen zu entfalten. Nach dem Eis und der Dunkelheit würden nun warme Tage folgen, mit langen, lauen Abenden und milden Morgenstunden.
    Sie läutete an der Tür, wartete, läutete wieder.
    »Was ist?« Die Stimme, die sich über die Sprechanlage meldete, klang gereizt.
    »Doktor Berryman? Hier ist Frieda Klein.«
    »Heute ist Sonntag. Machen Sie sich eigentlich nie die Mühe, vorher anzurufen?«
    »Kann ich einen Moment mit Ihnen sprechen?«
    »Sie sprechen doch schon mit mir.«
    »Nicht so. Von Angesicht zu Angesicht.«
    Er stieß einen übertriebenen Seufzer aus, ehe er sie ins Haus ließ. Sie stieg die Treppe zur obersten Wohnung hinauf, wo er sie bereits an der Tür erwartete. »Ich habe gerade Klavier gespielt«, informierte er sie.
    »Wie läuft es denn?«
    »Keine großen Fortschritte zu verzeichnen.«
    »Ich komme wegen Michelle Doyce.«
    »Lebt sie noch?«
    »Ja.«
    »Irgendwelche neuen Entwicklungen?«
    »Ja. Sie und ich werden dafür sorgen, dass sie in eine Institution verlegt wird, die für sie geeigneter ist – an einen Ort, wo sie die Betreuung bekommt, die sie braucht, und sich mit den

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