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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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sie alle heißen. Wahrscheinlich gibt es irgendwo auch eine Nelson Road, oder war das später?«
    »Sag das noch mal!«
    »Bitte?«
    »Die Namen!«
    Während Jack sie wiederholte, stellte eine junge Frau einen Korb mit Brötchen auf den Tisch, woraufhin er sofort ein großes Stück von einem abriss und es sich in den Mund stopfte. Erst jetzt merkte er, wie hungrig er war.
    »Möchten Sie schon bestellen?«, fragte die Kellnerin.
    Frieda zögerte. Jack wartete ebenfalls, weil er ihr den Vortritt lassen wollte.
    »Nein«, sagte Frieda langsam, »wir müssen wieder gehen.«
    »Wie meinst du das?« Jack starrte sie überrascht an.
    Frieda stand auf, zog einen Fünf-Pfund-Schein aus ihrem Geldbeutel und schob ihn unter den Korb mit den Brötchen.
    »Komm.«
    »Das nenne ich eine schnelle Mahlzeit«, bemerkte er, aber Frieda war bereits zur Tür hinaus. Er musste laufen, um sie einzuholen.

12
    S ie erinnern sich an Jack Dargan?«, fragte Frieda Karlsson, kaum dass er ausgestiegen war. »Er ist ein Kollege von mir.«
    Karlsson nickte Jack zu. »Seltsam, Sie hier in Deptford zu treffen. Was treibt Sie denn überhaupt in diese Ecke?«
    »Jack und ich hatten einiges zu besprechen«, antwortete Frieda. »Ich dachte mir, das wäre eine gute Gegend für einen Spaziergang. Ein interessanter Stadtteil.«
    »Ja, das habe ich auch schon gehört.« Karlsson starrte durch ein Eisengitter auf die Reste eines Lagerhauses. »In erster Linie aber ist es eine Müllkippe.« Er schob die Hände tief in die Taschen seiner Jacke. »Bevor Sie irgendetwas sagen, würde ich Sie gerne auf die aktuelle Situation aufmerksam machen. Es wird vermutlich darauf hinauslaufen, dass die Leute vom CPS nach Einsicht der Akte zu dem Ergebnis kommen, dass Michelle Doyce nicht verhandlungsfähig ist, was sicher auch Ihrer Einschätzung entspricht. Daher wird man dem britischen Steuerzahler die Kosten eines Prozesses und auch aller weiteren polizeilichen Ermittlungen ersparen. Michelle Doyce wird endlich die fachliche Betreuung bekommen, die sie von Anfang an gebraucht hätte, und Sie können sich wieder Ihren Patienten widmen.« Er legte eine Pause ein. »Was wirklich passiert ist, werden wir vermutlich nie genau erfahren.«
    »Ich glaube, ich weiß inzwischen, was Michelle Doyce uns mitteilen wollte«, erklärte Frieda.
    »Ein Geständnis, hoffe ich«, erwiderte Karlsson. Sein Blick wanderte von Frieda zu Jack, auf dessen Gesicht einen Moment der Anflug eines Lächelns lag, aber rasch wieder verschwand. »Also? Was wollte Michelle uns sagen?«
    »Folgen Sie mir.« Frieda eilte die Straße entlang, in Richtung Haus. Die beiden Männer hatten Mühe, mit ihr Schritt zu halten. »Ich habe gerade mit Jack über die Geschichte dieses Stadtteils gesprochen. Wussten Sie, dass Königin Elizabeth hier irgendwo in der Gegend Francis Drake zum Ritter geschlagen hat?«
    »Nein, das wusste ich nicht«, gab Karlsson zu. »Aber ich habe während meiner Schulzeit mal die Cutty Sark besichtigt.«
    »An der angeblich nichts mehr echt ist«, klärte Frieda ihn auf.
    Mittlerweile waren sie in die Howard Street eingebogen, und Frieda blieb stehen. Alle drei blickten zu dem Haus hinüber. Nummer drei.
    »Was mir an diesem Stadtteil irgendwie gefällt«, sagte Frieda, »ist die Tatsache, dass nichts mehr davon übrig ist. Vor vier- oder fünfhundert Jahren gab es hier Obstgärten und Schiffswerften, und Francis Drake kam vorbei und vertäute hier sein Boot, nachdem er rund um die Welt gesegelt war. Das alles ist spurlos verschwunden. Sie haben einfach ihre Warenlager darüber errichtet. Im Krieg wurde dann alles zerbombt, und danach bauten sie die Wohnblocks.«
    »Frieda«, sagte Karlsson mit leicht genervtem Unterton, »ich hoffe wirklich, Sie wollen damit auf etwas Konkretes hinaus und …«
    »Es war Jack«, schnitt Frieda ihm das Wort ab.
    Karlsson sah zu Jack hinüber, der rot wurde und gleichzeitig erfreut und verblüfft wirkte.
    »Er hat mich daran erinnert, dass die Straßennamen überleben, selbst wenn die Gebäude längst plattgemacht wurden. Die Schiffswerften und Hafenanlagen sind verschwunden, nicht aber die Straßen, die nach ihnen benannt wurden.« Sie deutete auf das Straßenschild. »Sehen Sie. Howard Street. War er nicht der Admiral der Armada?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Karlsson.
    Frieda setzte sich wieder in Bewegung. Vor dem Haus blieb sie stehen und wandte sich erneut an Karlsson. »Andrew Berryman hat mir geraten, Michelle Doyce genau zuzuhören. Als wir

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